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"Jedes Team hat eine andere Taktik"

Vingegaard-Helfer rechtfertigt "nervige" Pogacar-Attacken

Sepp Kuss und Visma suchen nach einem Weg, Tadej Pogacar zu schlagen
Sepp Kuss und Visma suchen nach einem Weg, Tadej Pogacar zu schlagen
Foto: © IMAGO/Fotoreporter Sirotti Stefano
15. Juli 2025, 08:49
sport.de
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Großer Aufwand, wenig Ertrag: Das Vorgehen von Jonas Vingegaards Visma-Team bei der Tour de France hat in den letzten Tagen einige Fragen aufgeworfen. Sepp Kuss erklärte vor dem Ruhetag, warum sich die Mannschaft immer wieder vorne im Wind zeigt, obwohl es kaum etwas zu gewinnen gibt. 

Das Team Visma | Lease a Bike war auf den ersten Tour-Etappen oft einer der Hauptdarsteller. Immer wieder zeigte sich die Mannschaft von Jonas Vingegaard vorne im Wind, verschärfte das Tempo, attackierte und sorgte für Chaos im Feld. 

Das Ziel der niederländischen Mannschaft ist klar: Sie will Tadej Pogacar auf Trab halten, ihm Körner klauen und vielleicht in einen Fehler treiben. Der Slowene zeigt sich von diesem Vorgehen "genervt", wie er es am Montag ausdrückte. Auch sein Teamchef hinterfragt die Visma-Taktik längst öffentlich. Sepp Kuss sagt allerdings: Wir haben keine andere Wahl. 

Vingegaards Team muss gegen Pogacar "kreativer sein"

Man sei im Kampf um Gelb mittlerweile "definitiv mehr Außenseiter", meinte der US-Amerikaner am Montag vor dem ersten Ruhetag. "Wir müssen ein bisschen kreativer sein, als einfach nur so schnell wie möglich den letzten Berg hochzufahren", rechtfertigte er das Vorgehen seines Teams. 

Geht es nach Vingegaards Helfer, ist diese Marschroute auch völlig legitim. "Jedes Team hat seine eigene Taktik. Manche bleiben mehr beim Lehrbuch, andere nicht", so der US-Amerikaner, der mit seinem Team ganz und gar nicht nach Lehrbuch fährt. 

Visma will "Tadej isolieren"

Auch Matteo Jorgenson gibt zu, dass die Visma-Taktik zwar ungewöhnlich, aber auch alternativlos ist. "Wir haben unser Bestes gegeben, um in den ersten zehn Tagen eine Möglichkeit zu finden. Wir haben sie nicht ganz gefunden, aber wir werden so weitermachen", kündigte er auch für die kommenden Etappen Angriffe auf Pogacar an. 

Teamchef Grischa Niermann plauderte derweil ebenfalls aus, dass Visma einfach alles versucht, "um Tadej zu isolieren". Im Zentralmassiv sei dies jedoch noch nicht gelungen, also müsse man einfach weitermachen, so seine Lösung. "Wir liegen im Gesamtklassement natürlich etwas zurück, also müssen wir irgendwo den Moment finden, um ihn zu attackieren", sagte der deutsche Ex-Profi. 

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