Mit-Favorit Jonas Vingegaard kommt beim ersten Zeitfahren der Tour de France mächtig unter die Räder und verliert über eine Minute auf seine größten Kontrahenten. Eine schwere Niederlage, mit der Visma-Teamchef Grischa Niermann in diesem Ausmaß nicht rechnete.
Jonas Vingegaard hat auf der 5. Etappe der Tour de France erstmals große Schwächen offenbart und im nur 33 km langen Zeitfahren rund um Caen 1:21 Minuten auf den siegreichen Remco Evenepoel und 1:05 Minuten auf seinen großen Widersacher Tadej Pogacar verloren. Damit steht der Däne im Kampf um das Gelbe Trikot noch vor der ersten Etappe im Hochgebirge mächtig unter Druck.
"Wir haben nicht erwartet, dass wir so viel verlieren würden", zeigte sich Visma-Teamchef Grischa Niermann vom großen Rückstand seiner Nummer eins überrascht. Dass die späteren Starter mit stärkerem Wind zu kämpfen hatten, wollte der deutsche Ex-Profi nicht als Erklärung gelten lassen.
"Das war auch bei Remco der Fall und das war auch bei Tadej der Fall. Das ist keine Entschuldigung für ein schwächeres Zeitfahren. Natürlich wussten wir vorher, dass Remco der große Favorit sein würde. Er hat auch verdient gewonnen. Aber ganz sicher hatten wir uns bei Jonas und Matteo [Jorgenson] eine bessere Zeit erhofft", erklärte der geknickte Niermann.
Pogacar feiert "großartiges" Ergebnis
Überaus prächtig war dagegen die Laune von Pogacar, der nach dem Zieleinlauf frohlockte: "Nur 16 Sekunden hinter dem besten Zeitfahrer der Welt zu liegen, ist großartig. Ich habe den meisten meiner Klassement-Gegner Zeit aufgebrummt und nur etwas gegenüber Remco verloren. Ich bin froh, dass dieser Tag hinter uns liegt."
Priorität sei es für ihn nun, den Vorteil gegenüber seinen großen Gegnern im Kampf um Gelb zu wahren. Das Maillot Jaune wolle er dagegen nicht um jeden Preis halten - noch nicht. "Wir bleiben ruhig und vor allem behalten wir die Kontrolle und glauben an uns", sagte Pogacar.