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Wiesensarter blickt zurück

Karriereende? Ex-Biathletin wollte eigentlich weitermachen

Nach der Entscheidung fiel "viel Druck" von Marion Wiesensarter ab
Nach der Entscheidung fiel "viel Druck" von Marion Wiesensarter ab
Foto: © IMAGO/Christian Einecke
11. Juli 2025, 12:28
sport.de
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Marion Wiesensarter hat im Frühjahr bekannt gegeben, dass sie ihre Biathlon-Karriere beendet. Nun bekannte die deutsche Ex-Skijägerin, dass sie ursprünglich noch länger im Profisport bleiben wollte. Doch es kam anders.

"Eigentlich wollte ich noch bis Olympia weitermachen, aber mit der Zeit ist die Entscheidung immer weiter gereift", sagte Wiesensarter wenige Monate nach ihrem Biathlon-Rücktritt im Gespräch mit "chiemgau24".

Dass sie sich letztlich für den Schritt raus aus dem Profisport entschied, habe mehrere Gründe gehabt. "Angefangen hat es mit privaten Problemen im letzten Sommer, die mir körperlich und mental zugesetzt haben. Im Winter bin ich gut in die Saison gestartet, war aber eigentlich schon am Limit. Entsprechend haben sich die Leistungen entwickelt und ich war unzufrieden mit mir", sagt die 30-Jährige.

Sie habe sich dadurch "immer mehr unter Druck gesetzt". Zu allem Übel zog sie sich "bei einem Sturz noch eine Gehirnerschütterung" zu, sodass sie "immer mehr ins Grübeln gekommen" sei: "Ich habe ignoriert, dass ich mit der Gesamtsituation nicht mehr zufrieden war."

Als sie die Entscheidung einmal getroffen und Teamkolleginnen, Trainer, Sponsoren und Manager kontaktiert hatte, sei "viel Druck abgefallen". Das frühe Karriereende habe sie bislang auch "keinen Tag bereut", so Ex-Wintersportlerin, die 2019 ihr Weltcup-Debüt gefeiert hatte.

Wiesensarter: "Wurde vergleichsweise wenig berücksichtigt"

Auf ihre Laufbahn im Biathlon blickt sie mit Stolz zurück. "Es war ein absolutes Privileg, diesen großartigen Sport auf diesem Niveau ausüben zu dürfen. Ich habe viele tolle Menschen kennengelernt und gefühlt die halbe Welt bereist", so Wiesensarter, die aber "natürlich gerne erfolgreicher gewesen" wäre.

"Vielleicht war ich körperlich für Biathlon nicht so geschaffen, dass es für ganz vorne gereicht hat. Außerdem hatte ich nicht wirklich Glück mit dem Timing. In der Zeit, in der ich den Sprung in den Weltcup hätte schaffen können, war das Weltcupteam besetzt und ich habe nicht die Chance bekommen, mich über einen längeren Zeitraum etablieren zu können", blickte sie zurück: "Obwohl ich es leistungstechnisch, meiner Meinung nach, verdient gehabt hätte."

Sie wähnte sich bis zu ihrem Karriereende "auf ähnlichem Niveau" wie einige Teamkolleginnen: "Dennoch wurde ich vergleichsweise wenig berücksichtigt. Das hat einerseits mit Glück zu tun, aber letztlich auch mit subjektiven Entscheidungen der Trainer." Überwiegend kam sie in den vergangenen Jahren nur noch im zweitklassigen IBU-Cup zum Einsatz. Ihren letzten Einsatz im Weltcup hatte sie in der Saison 2023/24, als sei in Hochfilzen in der Verfolgung starten durfte.

Marion Wiesensarters größter Erfolg waren ein deutscher Meistertitel 2019 mit der Staffel sowie die Goldmedaille im Supersprint bei den Sommerbiathlon-Weltmeisterschaften von 2023. 

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