Nico Hülkenberg hat unmöglich Geglaubtes geschafft und ist in Silverstone das erste Mal in seiner langen Formel-1-Karriere aufs Podium gefahren. F1-Insider und RTL-Reporter Felix Görner ordnete die Bedeutung des Erfolges als enger Begleiter des deutschen Formel-1-Piloten daher in seiner sport.de-Kolumne mit ganz persönlichen Worten ein:
'Hör mal, wer da hämmert!': Nach 239 Rennen und 15 Jahren Hämmerei hat es Nico Hülkenberg endlich geschafft und ist in der Formel 1 aufs Podium gefahren.
Dazu ein paar persönliche Worte von mir, weil ich Nico schon seit seinem ersten Rennen kenne und begleite: Hulk, der schon mehrmals raus war aus der WM, ist DAS Stehaufmännchen der Formel 1. Deswegen hat sich auch das gesamte Fahrerlager nach dem GP von Silverstone wie Bolle gefreut.
Max Verstappen hat ihn noch auf der Strecke beglückwünscht, Rennsieger Lando Norris hat mit ihm gejubelt, Tennis-Star Alexander Zverev - aus der Monaco-Connection - hat ihm sofort gratuliert.
Und: Nicos Heimatstadt Emmerich ist jetzt auf ewig Bestandteil eines Formel-1-Podiums, das kann ihm keiner mehr nehmen. Das hat er sich so sehr verdient.
Alter schützt vor Leistung nicht! Mit 37, bald 38 Jahren geht ein Traum in Erfüllung. Es war schlichtweg eine Meisterleistung von Platz 19 auf das Podium zu fahren, dazu noch unter diesen extremen Wild-West-Bedingungen in Silverstone. Man hat gesehen, wer alles von der Strecke geflogen ist, wer sich alles gedreht hat. Doch Hulk blieb standhaft, Hulk blieb auf seiner Linie.
Hülkenberg ist nervigste Frage aller Zeiten losgeworden
Es ist ein riesiger Boost für ihn für die restliche Saison. Er muss sich jetzt vor allen Dingen nie wieder etwas beweisen, er muss nie wieder die millionste Frage beantworten, warum er denn der Fahrer ist, der die meisten Grands Prix hat, aber noch nie auf dem Podium war.
Diese Frage mochte er immer genauso gern wie heftige Zahnschmerzen. Diese muss er sich nun nie wieder gefallen lassen.
Schon deshalb ist es ein Tag der Freude. Man hat es an seiner Tochter gesehen, die im Wohnzimmer gejubelt hat.
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Ich weiß auch, dass seine Eltern ausgerastet sind. Es war ein Gänsehautmoment in der Formel 1. Denn jeder, der ihn kennt und verfolgt hat, weiß, was es heißt, wenn man es endlich geschafft hat.
Ein Tag, um die deutsche Formel 1 einmal ganz hoch zu heben
Und eines ist klar: Nico ist der Fahrer, der es am meisten verdient hat in der Neuzeit der Formel 1, weil er schlicht ein riesiges Talent ist und nur ganz selten ein entsprechendes Auto hatte, mit dem man aufs Podium fahren kann.
Das galt jetzt eigentlich auch wieder in Silverstone. Umso mehr ein Tag, um Emmerich, Hulk und die deutsche Formel 1 einmal ganz hoch zu heben.

Doch nicht nur Nico wird sich freuen, sondern auch Audi. Denn sie haben nun eine Galionsfigur, die gezeigt hat, wozu sie im Stande ist.
Auch dank Teamchef Jonathan Wheatley, dessen Verpflichtung ein cleverer Schachzug von Audi war. Man merkt, dass jetzt Zug drin ist bei Sauber/Audi.
Das war unter anderem an den Boxenstopps in Silverstone zu sehen, die schwierigen Entscheidungen, die man getroffen hat, der Zeitpunkt, das Timing, das war alles perfekt. Kurzum: Ein Hoffnungsschimmer für Audi, die Sauber im kommenden Jahr komplett übernehmen werden.
Auf dem jüngsten Erfolg kann man aufbauen. Man wird sich immer an Silverstone 2025 erinnern und sagen: Wir können es!
Das ist eine Motivationsrakete für Audi und für Nico Hülkenberg. Er ist jemand, bei dem alle genau wissen, er arbeitet so hart seit 15 Jahren an diesem Podium und hat es nun an einem immens schwierigen Tag geschafft. Hulk macht das Unmögliche möglich!
Hör mal, wer da hämmert! Eine Ewigkeit ist nach 15 Jahren und 239 Jahren zu Ende gegangen - herrlich!