Nico Hülkenberg hat seinen Fluch besiegt. Im 239. Formel-1-Rennen der Karriere landete er zum ersten Mal auf dem Podium. Sauber-Teamchef Jonathan Wheatley ist begeistert.
Es war ein historischer Moment. Noch nie hatte jemand in der Geschichte der Formel 1 länger auf ein Platz auf dem Podium gewartet als Nico Hülkenberg.
An Sonntag in England aber entledigte sich der Routinier des Fluches, der an ihm so lange haftete.
Sauber-Teamchef Jonathan Wheatley berichtet von den emotionalen Momenten nach dem "Hulk"-Coup.
"Ich glaube, er war fast in einem Schockzustand, als wir ihn unter dem Podium sahen und mit ihm sprachen", sagte Wheatley nach dem Rennen: "Wie soll ich das zusammenfassen? Ich versuche einfach, im Moment zu bleiben und es zu genießen, anstatt dieses unerbittliche Karussell zu fahren, das uns zum nächsten Rennen und zum nächsten Rennen führt."
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Hülkenberg sei ein "herausragendes Rennen gefahren", sagte der Teamchef. "Eines der besten, das ich in Silverstone gesehen habe, und eines der besten, das ich je von einem Fahrer gesehen habe." Es sei verrückt, dass man nun ein Podium-Rennen feiern könne.
Hülkenberg hätte Podium schon vorher verdient gehabt
"Mir kommt es so vor, als hätte er das [ein Podium-Rennen] schon seine ganze Karriere lang bekommen sollen. Es scheint das am längsten erwartete Podium aller Zeiten zu sein."
Hülkenberg raste in Silverstone von Rang 19 auf den dritten Platz. Für den Emmericher bedeutete es den größten Formel-1-Tag seiner Karriere.
"Es ist gut, dass wir jetzt zwei Wochen Pause haben", sagte nach seiner Podest-Premiere beim Großen Preis von Großbritannien gut gelaunt, "da kann man die Feierlichkeiten ein bisschen ausdehnen und diese Welle länger reiten."
Dank guter Strategieentscheidungen und einem fehlerlosen Rennen flog er von ganz hinten in die Top 3, ließ am Ende Rekordweltmeister Lewis Hamilton im Ferrari nicht an sich herankommen.
"Ich halte ihn schon seit langem für ein außergewöhnliches Talent, und ich denke, das habe ich auch jedem hier gegenüber immer wieder gesagt", so Teamchef Wheatley. "Es schien mir unglaublich, dass er in seiner Karriere noch nie auf dem Podium gestanden hat. Ich denke, er hat heute gezeigt, wozu er fähig ist, und ich denke, es ist auch für ihn ein Meilenstein - dieses Problem sind wir los."