Nach nur zwei Jahren endet im Sommer das Engagement von Oliver Glasner bei Eintracht Frankfurt. Hauptgrund für die Trennung sind offenbar tiefe Risse zwischen Trainer und Klubführung, die den Übungsleiter in den letzten Wochen zunehmend kritisch sah.
Wie die "Sport Bild" am Mittwoch berichtet, war das zunehmend gestörte Verhältnis zwischen Glasner und der Vereinsführung am Ende ausschlaggebend für die von außen nur schwer nachvollziehbare Trennung im Sommer. Dem SGE-Vorstand ist demnach unter anderem Glasners Auftreten nach Niederlagen sauer aufgestoßen.
Nach der 1:3-Niederlage Anfang April gegen Leverkusen soll die Klubspitze unter anderem die Medienabteilung damit beauftragt haben, die Presseauftritte des eigenen Trainers ganz genau zu beobachten. Sportchef Markus Krösche soll derweil das Gespräch mit ihm gesucht und ihn zu mehr Besonnenheit aufgerufen haben. Genau diese ließ Glasner nach sportlichen Rückschlägen aber auch fortan vermissen.
Manche Aussagen des Trainers sollen zudem mannschaftsintern als respektlos und "extrem indiskret" aufgefasst worden sein. So etwa Glasners Wutrede nach dem 1:3 gegen Hoffenheim, als er erklärte, Makoto Hasebe habe nach Spielen Blut im Urin.
Allerdings soll Glasners äußerst kurze Zündschnur nicht von ungefähr kommen. Der "Sport Bild" zufolge krachte es besonders heftig nach dem 3:2-Erfolg im Pokal-Halbfinale gegen den VfB Stuttgart.
Eintracht-Bosse empfinden Glasner-Auftritte als "selbstdarstellerisch"
Der Trainer feierte den Erfolg ausgiebig mit den Fans und schlug in den Augen der Vereinsspitze dabei über die Strenge. Die Verantwortlichen empfanden seinen Auftritt demnach als "selbstdarstellerisch".
In den anschließenden Gesprächen soll nicht etwa dieser Erfolg thematisiert worden sein, sondern stattdessen die Schwächephase in der Liga - das wiederum störte Glasner massiv. Kurz darauf wurde vom Klub das Aus des Österreichers verkündet.
Was die Eintracht-Spitze laut "Sport Bild" zusätzlich nervte: Angeblich sprachen Glasners Berater hinter den Kulissen schon länger mit anderen Vereinen. Der Trainer selbst dementierte das zwar, doch Verantwortliche von anderen Klubs sollen den SGE-Bossen diese Info zugesteckt haben. Dies sei der Anfang vom Ende einer sportlich nahezu perfekten Ehe gewesen sein, heißt es.