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Verletzungen, Transferstau und eine Horror-Show

Hütters Mission gerät nach Kollateralschaden in Gefahr

Video: Gladbach beklagt Verletze - Bayer bedankt sich bei Fans
27. August 2021, 11:13
sport.de
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Adi Hütter soll Borussia Mönchengladbach nach der enttäuschenden Saison 2020/2021 zurück ins internationale Geschäft führen. Doch seine Mission gerät nach einem Kollateralschaden früh in Gefahr.

Bei seiner Vorstellung als neuer Gladbach-Coach im Juli machte Adi Hütter kein Geheimnis aus seinen Zielen: "Ich weiß, dass Borussia Mönchengladbach zu den besten Vereinen in Deutschland zählt. Wir haben hohe Ziele und Ambitionen. Ich will mit Gladbach nach Europa."

Doch Hütters Auftrag gerät bereits nach dem zweiten Spieltag in der Bundesliga ins Schwanken. Nach dem glanzvollen Auftakt, bei dem die Fohlen dem großen FC Bayern ein Remis (1:1) abtrotzten, folgte eine Horror-Show gegen Bayer Leverkusen.

"Es war ein sehr ernüchternder Tag. Heute ist sehr viel schiefgelaufen, das ist ein fürchterlicher Tag für uns", resümierte Hütter nach der Partie. Manager Max Eberl pflichtete ihm bei: "Es gibt Tage, an denen man lieber zu Hause geblieben wäre. Heute ist alles schiefgegangen, was schiefgehen kann. Klar war unsere Leistung nicht gut, aber auch alles drumherum ist dazugekommen."

Schlimmer als die peinliche 0:4-Klatsche wiegen nämlich die Ausfälle von den beiden Leistungsträgern Marcus Thuram und Stefan Lainer. Der französische Stürmer zog sich in Leverkusen einen Innenbandriss im Knie zu und wird länger ausfallen. Rechtsverteidiger Lainer erlitt einen Knöchelbruch. Außerdem verdrehte sich Alassane Pléa das Knie. Bei dem Angreifer gab Gladbach aber bereits Entwarnung: Der Franzose kann in Kürze wieder ins Mannschaftstraining einsteigen.

Zu allem Übel kommt noch dazu, dass sich Abwehrchef Matthias Ginter mit dem Corona-Virus infiziert hat und mindestens bis zur Länderspielpause fehlen wird.

Spielerverkauf gestaltet sich schwierig

Angesichts der Verletzungs-Misere ist naheliegend, dass Gladbach nochmal auf dem Transfermarkt aktiv wird. Der Haken an der Sache: Wegen der Corona-Pandemie hat die Borussia eigentlich keinen finanziellen Spielraum mehr für weitere Neuverpflichtungen.

Bislang haben die Fohlen Hannes Wolf (9,5 Millionen Euro), der zuvor schon von RB Leipzig ausgeliehen war, und Hertha-Juwel Luca Netz (4 Millionen Euro) unter Vertrag genommen.

Ein möglicher Wechsel von Thuram zu Inter Mailand, der angeblich 25 Millionen Euro in die klammen Kassen spülen sollte, ist spätestens nach der Verletzung wohl vom Tisch. Ohnehin hat der 24-Jährige angekündigt, bei seinem aktuellen Arbeitgeber bleiben zu wollen. "Zu mir hat er gesagt, er bleibt hier", erklärte Hütter bei "Sky".

Auch Denis Zakaria galt lange als Verkaufskandidat, 20 Millionen Euro als Ablöse standen im Raum. Laut "Sport1" kann sich Gladbach Hoffnungen auf einen Verbleib des zentralen Mittelfeldspielers machen. Demnach seien noch keine passenden Angebote am Niederrhein eingegangen.

Da Zakarias Vertrag im Sommer 2022 ausläuft, könnte Gladbach in diesem Sommer letztmals eine höhere Transfersumme einnehmen. In den vergangenen Wochen wurde der Schweizer mit englischen Vereinen wie dem FC Arsenal und Tottenham sowie italienischen Vertretern wie dem SSC Neapel oder der AS Rom in Verbindung gebracht.

Neue Spekulationen gibt es dagegen bei Jonas Hofmann. Kein anderer Klub als der FC Bayern soll sich nach dem Offensivmann erkundigt haben. "Wenn ein so großer Verein wie der FC Bayern Interesse an mir haben sollte, dann würde mich das sicher freuen, weil es eine Bestätigung meiner Leistungen wäre. Zu solchen Gerüchten äußere ich mich aber grundsätzlich nicht", sagte der 29-Jährige im Interview mit der "Sport Bild".  

Dass der ehemalige BVB-Spieler mit seinen 17 Torbeteiligungen in der letzten Bundesligasaison Begehrlichkeiten wecken könnte, war aber auch Eberl schon früh klar. Vorsichtshalber versah er seinen Schützling kurz vor dem Öffnen des Transferfenster im Juni mit einem Preisschild von 40 Millionen Euro. Ein Verkauf gilt daher eher als unwahrscheinlich.

Gladbach-Kader bleibt nahezu gleich

Sollte Gladbach also keine Verstärkung mehr an den Niederrhein holen, steht Hütter ein nahezu identischen Kader wie seinem Vorgänger Marco Rose in der enttäuschenden Vorsaison, die nur auf Platz acht beendet wurde, zur Verfügung. Der erst 18 Jahre alte Luca Netz wird wohl noch keine tragende Rolle spielen.

Hütter muss also nicht nur an alten Stellschrauben drehen und den aktuellen Kader besser machen, sondern ist durch die Verletzungen und Ausfälle auch noch zum Improvisieren gezwungen. Das kann funktionieren, eine Garantie dafür gibt es aber nicht. Vielmehr sieht es so aus, als könnte Hütters Europa-Pokal-Ziel schon zu Beginn der Saison in weite Ferne zu rücken.

Lissy Beckonert

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