Fazit:
Schade, schade, schade: Der personifizierte Underdog Argentinien ist über 60 Minuten an seine Grenzen gegangen, hat tollen Handball gezeigt und die Serben an den Rand einer Niederlage gebracht. Doch gereicht hat es für die sympathischen Gauchos nicht ganz. Dennoch haben sie bei diesem Turnier gezeigt, dass auch Länder ohne große Titel-Tradition begeistern können. Sie brauchen nur Motivation, den Glauben an sich und einen guten Trainer.
Die Argentinier sind in Ballbesitz und liegen Sekunden vor Ende des Spiels mit einem Tor hinten. Was macht ein guter Trainer? Richtig, er nimmt das Timeout.
Der serbische Trainer wird in den letzten Minuten zusehends unruhiger und gönnt sich und seinem Team jetzt per Timeout eine kurze Pause. In solchen Spielsituation sind intalte Nerven eben wichtig...
Die Zeit läuft und das Spiel steuert zielsicher auf ein dramatisches Finale zu. Keine Frage, dieses europäisch-südamerikanische Duell bietet alles, was das Handball-Herz erwartet.
Es beginnt die entscheidende Phase des Spiels: Während bei den Serben davon auszugehen ist, dass sie die Physis haben, um jetzt nicht einzubrechen, gibt es bei den Argentiniern da letzte Zweifel...
Moralisch präsentieren sich die Argentinier hier einwandfrei. Egal, ob Rückstand, Fehlentscheidung des Schiedsrichters, schnödes Pech oder eigene Fehler: Die Männer in blau-weiß stecken all das weg.
Tooor für Argentinien, 16:17 durch Andres Kogovsek
34'
21:13
Der Ausgleich durch die Argentinier: Den Gauchos hat die Pause sichtlich gut getan, die ersten Minuten der zweiten Hälfte gehören eindeutig ihnen. Die Serben wissen fast nicht, wie ihnen geschieht.
Halbzeitfazit:
Die Argentinier werden ihrem Ruf als große Überraschung dieses Turniers gerecht und stellen die Serben vor eine absolut schwierige Aufgabe. Zwar führen die Europäer knapp gegen die Gauchos, das kann sich aber noch jederzeit ändern, ein überlegenes Team sehen die Zuschauer hier bisher nicht. Ob die Südamerikaner diesen Einsatz aber über die kompletten 60 Minuten gehen können, wird mancher bezweifeln.
Die technischen Fehler der Argentinier nehmen jetzt. Es scheint, dass die Südamerikaner durch den wachsenden Vorsprung der Serben eingeschüchtert sind und sich nur noch in die Pause retten wollen.
Tooor für Argentinien, 12:10 durch Federico Vieyra
23'
20:42
Die Argentinier haben in den letzten Minuten wiederholt einfache Bälle verschenkt, was sich ihr Trainer so nicht länger ansehen will. Er nimmt das Timeout.
Die Argentinier setzen der sicher höheren individuellen Klasse der Serben großen Einsatz und eine gewisse Unbekümmertheit entgegen, die ausgesprochen schön anzusehen ist. Das Handball-Handwerk beherrschen die Südamerikaner aber zweifellos auch.
Denkt man an die unzähligen Spiele bei dieser WM, in denen sich zwei Mannschaften gegenüber standen, die im Großen und Ganzen die gleiche Taktik gespielt haben, ist das argentinische Spiel unglaublich unterhaltsam anzusehen. Mehr davon!
Alle Achtung! Die Südamerikaner zeigen sofort, dass sie nicht durch Glück in dieses Spiel gekommen sind und gehen direkt mit zwei Treffern in Führung. Und auch wenn die Serben kurz darauf ausgleichen können, hat der Außenseiter sich schonmal etwas Respekt verdient.