FC Bayern beim FC Chelsea: Noten und Einzelkritik

Am Dienstagabend gastierte der FC Bayern München im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League beim FC Chelsea. Gegen harmlose Blues fuhr der Rekordmeister einen hochverdienten 3:0-Auswärtssieg ein und steht bereits mit einem Bein im Viertelfinale. Alle Akteure in der Einzelkritik:

Wartete auf der Linie lange Zeit auf echte Prüfungen, war dann aber zu Stelle, als er gebraucht wurde. Wehrte die beste Blues-Chance durch Marcos Alonso sicher ab (43.), danach nicht mehr gefordert. Agierte mit dem Ball am Fuß indes teilweise zu leichtsinnig und hatte viel Glück, dass sein schlimmer Fehlpass im Spielaufbau nicht nach hinten losging (34.).

Hatte auf der rechten Seite vergleichsweise viel zu tun. Stand gerade in der ersten Hälfte mehrfach falsch und verteidigte seine Gegner viel zu ungestüm. Nahm sich so immer wieder frühzeitig selbst aus dem Spiel. Wurde mit der Zeit mutiger im Vorwärtsgang, bei seinen Flanken aber über weite Strecken viel zu harmlos.

Bewies im Zentrum erneut ein gutes Gespür für das richtige Stellungsspiel. Stand bei den meisten Hereingaben der Londoner goldrichtig und bekam oftmals noch einen Fuß dazwischen. Nach Fehlern der Kollegen stimmte allerdings auch beim Österreicher nicht immer sofort die Zuordnung. Hatte in der Spieleröffnung dafür viele gute Einfälle.

Musste in viele Duelle mit dem bulligen Giroud und wurde von dem Franzosen immer wieder aus der Kette herausgezogen. Agierte dann vereinzelt zu passiv und ließ so gefährliche Vorstöße der Hausherren zu. In der Luft und in der Box dafür eine echte Macht.

Zeigte auf der linken Seite viel Zug nach vorne und ließ seine Gegenspieler mit schnellen Antritten immer wieder stehen. Krönte seinen engagierten Auftritt mit der Vorarbeit zum 3:0 (76.). Wurde hinten zu Beginn mehrfach auf dem falschen Fuß erwischt. Stellte die Wackler aber schon frühzeitig komplett ab, verteidigte Gegenspieler Mount dann mit großer Leichtigkeit.

Wirkte in seinen ersten Zweikämpfen im Mittelfeld nicht immer ganz auf der Höhe. Bekam das Zentrum nach kurzen Anlaufschwierigkeiten aber besser in den Griff. Sprang seinen Mitspielern defensiv häufig zur Seite und schloss wichtige Lücken. Leistete sich in der Schlussphase aber wiederholt Unkonzentriertheiten.

War in der Anfangsphase auf Sicherheit bedacht und machte bei seinen Pässen fast keine Fehler. Erhöhte mit der Zeit das Risiko, leitete mit seinen direkten Zuspielen dann einige gute Möglichkeiten ein. Arbeitete zudem sehr mannschaftsdienlich mit nach hinten und sicherte stets umsichtig für die aufgerückten Außenverteidiger ab.

Die Einwechslung des Nationalspielers sollte in der Schlussminute lediglich etwas Zeit von der Uhr nehmen. Per Kopf hätte er dennoch mit dem ersten Ballkontakt fast noch das 4:0 besorgt (90.).

Präsentierte sich am Ball sehr spielfreudig und sorgte mit geschickten Laufwegen regelmäßig für Unruhe in der Abwehr der Blues. Leitete mit flachen Steckpässen viele Chancen ein, erarbeitete sich zudem auch selbst einige Abschlüsse (30., 36.). Im zweiten Durchgang nicht mehr ganz so dominant.

Holte sich die Bälle oftmals schon tief im Mittelfeld ab, wurde dort aber meist sofort gestört. Kam deshalb zunächst nur selten zu gefährlichen Szenen. Kämpfte sich aber in die Partie und wurde ab Mitte der ersten Halbzeit geradliniger in seinen Szenen. Leitete beide Treffer selbst mit ein und vollendete zweimal nach Lewandowski-Vorarbeit eiskalt (51., 54.).

Durfte in der Schlussphase noch einige Minuten mitmischen. Das Spiel war zu diesem Zeitpunkt längst entschieden, das Tempo folgerichtig nicht mehr allzu hoch.

Spielte sein Tempo über den rechten Flügel zunächst konsequent aus und rannte Rüdiger und Marcos Alonso in einigen Szenen schlicht davon. Sorgte so für die erste Chance der Bayern (12.). Baute nach gutem Beginn aber zunehmend ab, konnte seine Spielanteile dann nur noch selten in Torgefahr ummünzen. Wurde später verletzt ausgewechselt.

Ersetzte den angeschlagenen Coman für die letzten 25 Minuten. Fügte sich nahtlos in die zunehmend dominante Spielweise des Rekordmeisters ein. Verfehlte mit seinem besten Abschluss das Tor nur knapp (69.).

Wurde von den Chelsea-Verteidigern oftmals sehr robust bearbeitet, machte aber trotzdem viele Bälle fest und spielte im letzten Drittel einige geniale Pässe. Ließ seine Chancen allerdings zunächst ungenutzt (17., 28.). Legte nach der Pause dann beide Treffer mit viel Übersicht auf und setzte den Schlusspunkt zum 3:0 schließlich selbst (76.). Bockstarker Auftritt des Top-Stürmers!