BVB vs. Inter Mailand: Noten und Einzelkritik

Am 4. Spieltag der Champions-League-Gruppenphase kam es zum zweiten Duell zwischen Borussia Dortmund und Inter Mailand. Der BVB geriet zunächst mit 0:2 in Rückstand, drehte das Spiel in der zweiten Halbzeit aber noch herum und siegte mit 3:2. Die BVB-Stars in der Einzelkritik:

Bei seinem Comeback erwischte der Schweizer einen denkbar schlechten Start: Schon der erste Schuss der Gäste fand seinen Weg ins Netz (6.), kurz vor der Pause brachte Vecino auch den zweiten Torschuss im Kasten unter (40.). Bürki konnte sich im zweiten Durchgang allerdings noch bei einigen Bällen auszeichnen.

Auf der rechten Seite entwischte die Real-Leihgabe immer wieder ihren Gegenspielern. Nutzte die erzwungenen Freiräume für einige gute Flanken in den Strafraum. Brachte die Dortmunder nach der Pause erst wieder in die Partie (51.) und besorgte später sogar den Siegtreffer (77.). Bester Spieler auf dem Platz.

Vor dem 0:1 verschätzte sich der Innenverteidiger komplett und sprang am Ball vorbei (6.). Stabilisierte sich in der Folge, stellte die Wackler in Zweikampfführung und Spielaufbau aber nie ganz ab.

Der ehemalige Nationalspieler konnte den schweren Bock von Akanji vor dem 0:1 nicht mehr ausbügeln, ging jedoch selbst auch etwas zu zögerlich in den Zweikampf mit Martínez (6.). Bekam die fintenreichen Inter-Angreifer erst nach der Pause besser in den Griff.

Seine linke Abwehrseite war einmal mehr ein großer Schwachpunkt in der BVB-Defensive. Vor dem frühen Gegentreffer stand seine Seite komplett offen, sodass Hummels das Zentrum verlassen musste (6.). Kam vor dem 0:2 dann wieder nicht in den Zweikampf (40.).

Im zentralen Mittelfeld wurde der Sechser nahezu ununterbrochen sehr früh unter Druck gesetzt. Hatte mit der körperlichen Zweikampfführung anfangs große Probleme und ließ sich oft zu leicht aus dem Spiel nehmen. Nahm den Kampf nach der Pause an und entschied dann viele Duelle für sich.

Über weite Strecken der ersten Hälfte war Belgier überhaupt kein Faktor im Spiel der Borussia. Witsel hielt sich in den Angriffsbemühungen spürbar zurück und fand in der Defensive nicht immer rechtzeitig in die Zweikämpfe. Steigerte sich nach der Pause deutlich und verzeichnete ganz viele Ballgewinne.

Der Engländer nahm bei jeder Gelegenheit Tempo auf, um die Inter-Abwehr auseinander zu ziehen. Lief sich zunächst aber zu häufig fest, sodass nur selten Gefahr aufkam. Traf später öfter die richtigen Entscheidungen und bereitete den Treffer zum 3:2 vor (77.).

In der Schlussphase sollte der Pole die Defensive stabilisieren. War sofort im Spiel und warf sich noch in einige wichtige Duelle.

Nach dem frühen Rückstand deutete der Belgier seine Bereitschaft zum Widerstand kurz an, ehe auch er in einen fahrigen Trott verfiel. Drehte nach der Pause etwas auf, hatte aber weiter Luft nach oben. Verzeichnete aus der zweiten Reihe einige Abschlüsse, strahlte unter dem Strich aber wenig Gefahr aus.

Für die letzten Minuten brachte Favre noch den Portugiesen, um den Sieg über die Zeit zu bringen.

Als Vertreter des verletzten Marco Reus übernahm der Neuzugang die Position im offensiven Mittelfeld. Hatte gelegentlich sehr gute Einfälle in der Spielverlagerung. Riss das Spiel nach der Pause dann nicht nur wegen seines Treffers (64.) an sich. Mitunter waren seine Ideen aber zu kompliziert und fehleranfällig.

Aus dem Sturmzentrum ließ sich der Ex-Weltmeister mitunter sehr weit zurückfallen. Dadurch fehlten lange Zeit die Optionen im letzten Drittel. Agierte nach der Pause offensiver und bekam im Strafraum mit der Zeit einige verwertbare Zuspiele. Das 1:2 legte er mit viel Übersicht auf (51.).

Ersetzte nach einer Stunde Götze im Angriff und feierte einen Blitzstart: Gleich mit dem ersten Ballkontakt bereitete er das 2:2 vor (64.). Arbeitete danach engagiert weiter und beschäftigte die Inter-Abwehr nach Kräften. Abschlüsse ergaben sich für Alcácer kaum noch.