Noten und Einzelkritik zu BVB vs. FC Barcelona
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Noten und Einzelkritik zu BVB vs. FC Barcelona
Borussia Dortmund verpasst beim 0:0 gegen den FC Barcelona einen Sieg nur um Haaresbreite. Auf Seiten des BVB überzeugt insbesondere Abwehrchef Mats Hummels. Pechvogel Marco Reus und Co. fanden ihren Meister immer wieder in Barca-Keeper Marc-André ter Stegen. Alle Akteure in der Einzelkritik:
BOR. DORTMUND | TOR: Roman Bürki - Note: 3,5
Auf der Linie musste der Schweizer seine Klasse insgesamt nur selten unter Beweis stellen. Gegen Suárez hielt er einmal stark (48.), danach war Bürki nicht mehr entscheidend gefordert. Auch wenn es letztlich ohne Konsequenzen blieb: Bei hohen Bällen wackelte der BVB-Keeper gelegentlich.
ABWEHR: Raphael Guerreiro - Note: 3,0
Auf der linken Abwehrseite der Borussia hatte der Portugiese mit dem jungen Ansu Fati alle Hände voll zu tun. Die Duelle mit seinem Gegenspieler entschied er jedoch nahezu ausnahmslos für sich. In der Offensive konzentrierte er sich auf einfache Zuspiele und verhinderte dadurch unnötige Ballverluste. Impulse gingen von ihm aber selten aus.
Mats Hummels - Note: 1,0
Der Abwehrchef legte zum Auftakt der Champions League einen Gala-Auftritt hin, der alle Kritiker zum Verstummen bringen dürfte. Zeigte sich bei den schnellen Kombinationen der Katalanen sehr aufmerksam und bekam häufig im letzten Moment noch einen Fuß dazwischen. Bewegte sich viel und schloss jede Lücke, die er finden konnte. In der Luft zudem der Garant für die weiße Weste.
Manuel Akanji - Note: 2,0
An der Seite von Mats Hummels machte auch der zweite Innenverteidiger der Borussia über weite Strecken ein gutes Spiel. Zeigte in den meisten Szenen ein tadelloses Stellungsspiel, sodass Abschlüsse im Strafraum fast komplett ausblieben. Bewies auch bei seinen Grätschen ein gutes Gespür für das richtige Timing. Von Suárez lediglich einmal verladen (48.).
Achraf Hakimi - Note: 3,5
Die Real-Leihgabe vertrat erneut den verletzten Lukasz Piszczek auf der rechten Abwehrseite. Interpretierte seine Rolle lange Zeit deutlich defensiver als in der Bundesliga. Trotzdem ließ Hakimi Griezmann anfangs zu viel Platz. Wenn die Real-Leihgabe den Ball im Vorwärtsgang verlor, wurde es meist sofort brandgefährlich. Fing sich aber nach der Pause und wurde auch in der Offensive mutiger.
MITTELFELD: Thomas Delaney - Note: 2,5
Im Mittelfeld brauchte der Bremer einige Minuten, um ins Spiel zu finden. Holte sich nach einem Tritt gegen Busquets früh die Gelbe Karte ab (15.) und war deshalb in den Zweikämpfen etwas gehemmt. Biss sich jedoch in die Partie und fiel im Vergleich mit den Kollegen gegen den Ball kein Stück ab. Warf sich in viele Duelle und klärte häufig entschlossen.
Axel Witsel - Note: 1,5
Der Routinier versuchte das Passspiel der Spanier durch sein gutes Stellungsspiel zu unterbinden. Mit Erfolg: Witsel eroberte mehrfach den Ball zurück und leitete Gegenstöße ein. Mit der Zeit wurden die Katalanen zwar sicherer am Ball. Der Belgier blieb jedoch ebenfalls am Drücker und vereitelte weiterhin nahezu alle gefährlichen Angriffe.
Marco Reus - Note: 4,5
Im Zentrum zog Reus die Fäden bei den Angriffen der Dortmunder. Ließ sich von Busquets nie einschüchtern und verteilte clever die Bälle auf die Außenbahnen. Hatte die besten Chancen auf Seiten der Schwarzgelben, vergab aber insgesamt zu viele Hochkaräter: Scheiterte aus kurzer Distanz mehrfach an ter Stegen und verschoss den Elfmeter (55.). Mindestens einen Treffer muss der Kapitän machen.
Thorgan Hazard (bis 73.) - Note: 3,0
Über die linken Außenbahn konnte der Ex-Gladbacher in der ersten Hälfte nur selten seine Qualitäten andeuten. Allzu oft verstrickte er sich in kleinteilige Duelle um den Strafraum und verlor dort den Ball. Nach dem Seitenwechsel steigerte sich Hazard aber deutlich. Seine Pässe in die Tiefe waren mitunter herausragend.
Julian Brandt (ab 73.) - ohne Bewertung
Für die Schlussphase ersetzte der Nationalspieler Hazard auf der linken Seite. Brauchte nicht viel Anlaufzeit und setzte einen Distanzschuss nur wenige Minuten nach seiner Einwechslung an das Lattenkreuz (77.). Für mehr reichte die Zeit nicht mehr.
Jadon Sancho - Note: 3,0
Der junge Engländer war häufig der einzige Spieler der Westfalen, der seine Gegenspieler im direkten Duell bezwingen konnte. Versuchte diese Gabe nach Kräften einzubringen, indem er häufig die Seiten wechselte. Holte so gegen Semedo den Elfmeter heraus (55.). Sancho selbst blieb aber eher ungefährlich: Sein bester Versuch verfehlte das Tor deutlich (39.).
ANGRIFF: Paco Alcácer (bis 87.) - Note: 3,5
In der Sturmspitze wartete der Stoßstürmer meist vergeblich auf verwertbare Zuspiele. Rückte oft mit ins Mittelfeld, um überhaupt an das Spielgerät zu kommen. Sein erster Abschluss kam so eher zufällig zustande und landete deutlich neben dem Tor (9.), später kam noch eine weitere Halbchance dazu (72.). So blieb er erstmals in dieser Saison ohne Treffer.
Jacob Bruun Larsen (ab 87.) - ohne Bewertung
Für die letzten Minuten löste der Youngster Alcácer in der Sturmspitze ab. Die Zeit reichte nicht mehr für eine gelungene Aktion.
FC Barcelona | TOR: Marc-André ter Stegen - Note: 1,0
Die Nummer 2 der deutschen Nationalmannschaft hatten zwischen den Pfosten einen sehr intensiven Arbeitstag. Im ersten Durchgang hielt ter Stegen gegen Reus aus kurzer Distanz stark (25.), nach dem Seitenwechsel parierte er den Reus-Elfmeter mit einem tollen Reflex (56.). In den Schlussphase noch mit mehreren Glanztaten gegen Reus und Co. Bärenstarker Auftritt des Nationalspielers.
ABWEHR: Jordi Alba (bis 40.) - Note: 3,5
Über die linke Seite versuchte der Außenverteidiger von Beginn mit seinem Tempo, Raumgewinne zu erzielen. Selbst wenn Hakimi auf der Seite fehlte, gelangen dem Spanier nur wenige gefährliche Vorstöße. Bei einem seiner Ausflüge verletzte er sich am Oberschenkel und musste schon vor der Pause ausgewechselt werden.
Sergi Roberto (ab 40.) - Note: 4,5
Nach der Verletzung von Jordi Alba kam der Spanier schon kurz vor der Pause als Ersatz. Tauschte mit Semedo die Seiten und beackerte fortan die rechte Außenbahn. Leistete sich am Ball viele Fehler und tauchte zunehmend ab.
Gerard Piqué - Note: 3,0
Der Routinier erlaubte sich in der Defensive nur sehr selten Wackler und stabilisierte die Viererkette so nach Kräften. Lediglich wenn es beim BVB schnell ging, wirkte der Hüne zu behäbig. War bemüht, seine Kopfballstärke bei Standards in der Offensive einzubringen. Bis auf einen verunglückten Abschluss am kurzen Pfosten war er dort aber ungefährlich.
Clément Lenglet - Note: 4,5
Anders als Piqué blieb der zweite Innenverteidiger nicht gänzlich fehlerfrei. Gerade bei hohen Bällen verschätzte sich Lenglet mitunter schwer. Bei den beiden Großchancen der Borussia im ersten Durchgang (25., 39.). wirkte der Franzose jeweils nicht sattelfest. Konnte in der Spieleröffnung nicht jede Situation spielerisch lösen und musste mitunter zum langen Befreiungsschlag greifen.
Nélson Semedo - Note: 4,0
Der Rechtsverteidiger hielt seine Seite in der Anfangsphase komplett dicht und nahm Hazard zunächst vollständig aus dem Spiel. Mit der Zeit wurde er aber nachlässig und gab seinen Gegnern zu viel Platz zur Entfaltung. Nach der Pause dann auf der linken Abwehrseite wiederholt anfällig. Verursachte völlig überflüssig an der Torauslinie den Elfmeter gegen Sancho (55.).
MITTELFELD: Sergio Busquets (bis 60.) - Note: 3,0
Vor der Abwehr sollte der Ersatz-Kapitän für die nötige Stabilität im Spiel des spanischen Meisters sorgen. Dies gelang in der Anfangsphase nicht in jeder Situation. Gegen den schnellen Reus kam Busquets zunächst mehrfach zu spät. Steigerte sich mit der Zeit aber deutlich und erledigte seinen Job später souverän.
Ivan Rakitic (ab 60.) - Note: 4,0
Nach einer Stunde kam der Kroate in die Partie, um im Mittelfeld neue Impulse zu setzen. Das Manöver von Trainer Ernesto Valverde verpuffte jedoch. Mehr Kreativität kam auch mit dem Ex-Schalker nicht ins das träge Spiel der Spanier.
Arthur - Note: 3,0
Im Zentrum war der Brasilianer für die kreativen Impulse zuständig. Ging häufig ins Dribbling und spielte einige sehenswerte Pässe zur Spielverlagerung. Die tödlichen Zuspiele in die Tiefe fanden aber fast nie einen Abnehmer. In der Defensive agierte Arthur vereinzelt zu ungestüm.
Frenkie de Jong - Note: 3,5
Das Mittelfeld-Juwel aus den Niederlanden stellte gegen den BVB lediglich seine Qualitäten gegen den Ball unter Beweis. Ging im Mittelfeld in viele Duelle und stoppte so immer wieder Gegenstöße der Dortmunder. Mit dem Leder am Fuß blieb den Jong aber blass und leistete sich sogar einige einfache Abspielfehler.
ANGRIFF: Antoine Griezmann - Note: 3,0
In der Offensive des FC Barcelona war der Franzose enorm viel unterwegs. Rückte von der linken Seite immer wieder ins Zentrum, um so für Unruhe zu sorgen. Bis auf einen Schuss aus der zweiten Reihe sprang dabei aber nichts heraus (13.). Musste gegen den Ball phasenweise weit mit nach hinten rücken und erlaubte sich dort einige Aussetzer.
Ansu Fati (bis 60.) - Note: 4,0
Der 16-Jährige ersetzte Superstar Lionel Messi in der Barca-Offensive und kam so zu seinem ersten Einsatz in der Königsklasse. Die Nervosität ließ sich der Youngster aber zunächst nicht anmerken. Zeigte viel Mut und ging auf der rechten Seiten in viele Dribblings. Nach dem couragierten Beginn tauchte er aber komplett ab. Guerreiro hatte das Top-Talent dann vollständig im Griff.
Lionel Messi (ab 60.) - Note: 4,0
Nach seiner langwierigen Verletzung reichte es für den Superstar lediglich zu einem Kurzeinsatz. War sofort wieder der Mittelpunkt der Offensive und hatte bei jedem Angriff seine Füße im Spiel. Auf die besonderen Momente des Zauberers warteten die Zuschauer aber vergebens. Der Argentinier war bei der starken BVB-Defensive bestens aufgehoben.
Luis Suárez - Note: 4,5
Im Strafraum lauerte der Mittelstürmer ständig auf den kleinsten Fehler seiner Gegenspieler. Hummels und Akanji verteilten aber quasi keine Einladungen. Erst nach der Pause entwickelte Suárez mehr Zug zum Tor und zwang die BVB-Abwehr zu Fehlern. In seiner besten Szenen scheiterte er aus spitzem Winkel an Bürki (48.). Unter dem Strich aber ein schwacher Auftritt des Angreifers.