Die Fohlen vom Niederrhein
- Borussia Verein für Leibesübungen 1900 e. V., meist nur kurz Borussia Mönchengladbach, Gladbach, oder von seinen Fans auch VfL genannt, ist einer der bekanntesten Fußballvereine in Deutschland und wurde am 1. August 1900 gegründet.
- Der Spitzname "Fohlen" geht auf die 1960er-Jahre zurück, in der die Gladbacher mit einer extrem jungen Mannschaft (das Durchschnittsalter betrug gerade einmal 20 Jahre) spielten.
- Der traditionsreiche Verein war kein Gründungsmitglied der 1963 eingeführten Bundesliga, sondern stieg 1965 zusammen mit dem FC Bayern ins deutsche Oberhaus auf und sollte einige Jahre später zum Aushängeschild des deutschen Fußballs werden.
Gladbachs Goldene Ära
- In den 1970er-Jahren dominierten die Fohlen die Bundesliga und holten in den Jahren 1970, 1971, 1975, 1976 und 1977 die Meisterschaft. Diese äußerst erfolgreiche Ära wurde geprägt von den Trainerlegenden Hennes Weisweiler und Udo Lattek sowie Spielern wie Günter Netzer, Rainer Bonhof oder Jupp Heynckes.
- Auch international war Gladbach eine der Top-Adressen und gewann 1974/75 (im Finale gegen Twente Enschede) sowie 1978/79 (gegen Roter Stern Belgrad) den UEFA-Pokal und erreichte in den Jahren 1973 und 1980 das Finale in diesem Wettbewerb. Der Gewinn der Königsklasse blieb den Fohlen verwehrt - 1976/77 unterlag man im Endspiel des Landesmeisterpokals dem FC Liverpool mit 1:3.
Pfostenbruch und Büchsenwurf
- Kuriose Ereignisse prägten die Gladbacher Fußball-Geschichte: Am 3. April 1971 brach im Heimspiel gegen Werder Bremen der linke Torpfosten, als der Gladbacher Herbert Laumen und der Bremer Torwart Günter Bernard ins Netz stürzten. Das Spiel konnte beim Stand von 1:1 nicht fortgesetzt werden und wurde vom DFB mit 2:0 für Werder gewertet.
- Als "Büchsenwurfspiel" ging das Duell mit Inter Mailand im Landesmeisterpokal am 20. November 1971 in die Geschichte ein: Mit 7:1 schossen die Fohlen die Italiener aus dem Bökelbergstadion, leider wurde Inter-Stürmer Roberto Boninsegna von einer leeren Büchse am Kopf getroffen. Die UEFA annullierte das Spiel anschließend und Gladbach schied in der Endabrechnung (2:4 A, 0:0 in Berlin) aus.
Traditionen und Legenden
Der Borussia-Park
- Seit 2004 trägt der VfL seine Heimspiele im modernen BORUSSIA-PARK aus, der eine Kapazität von 54.000 Zuschauern fasst.
- Die Arena ersetzte das traditionsreiche Bökelbergstadion, das jahrzehntelang Schauplatz großer Fohlen-Erfolge war.
Rivalitäten
- Die größte Rivalität besteht zum 1. FC Köln, mit dem die Borussia die rheinischen Derbys bestreitet. Höhepunkte dieser Rivalität waren die Meisterschaftsentscheidung 1977/78, in der es ein "Kopf-an-Kopf-Rennen" beider Vereine gab sowie die legendäre Selbsteinwechslung von Günter Netzer im DFB-Pokal-Finale 1972/73 gegen die Kölner (Netzer schoss das Siegtor zum 2:1).
Legenden
Vereinshymne
- Die "Elf vom Niederrhein" war jahrelang - abgesehen von einer kurzen Unterbrechung - die Einlauf-Hymne der Borussia, bevor sie 2024 durch die Ballade "Die Seele brennt" ersetzt wurde.
Maskottchen
- Das offizielle Maskottchen des VfL, Fohlen "Jünter", benannt nach Vereinslegende Günter Netzer, ist seit 1999 mit von der Partie.
Rekorde
Rekordspieler der Gladbacher
Mitgliederstarker Verein mit Top-Nachwuchsarbeit
- Borussia Mönchengladbach zählt zu den mitgliederstärksten Klubs Deutschlands und ist auch in anderen Sportarten wie Tischtennis und Handball aktiv.
- Das Nachwuchsleistungszentrum ist eines der modernsten in Deutschland und hat eine hohe Durchlässigkeit zur Profimannschaft. Zu den Talenten, die den Sprung aus der U19 zu den Profis schafften, zählen Marc-André ter Stegen oder Marcell Jansen.