Hopp macht Hoffenheim zum Bundesligisten
- Der bereits 1899 gegründete Klub (damals als "Turnverein Hoffenheim") erhielt seinen heutigen Namen "Turn- und Sportgemeinschaft Hoffenheim 1899" kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs, als der Turnverein mit dem "Fußballverein Hoffenheim" fusionierte. Die gebräuchliche Bezeichnung "Die Kraichgauer" spielt auf die Landschaft zwischen Schwarzwald, Odenwald und Rheinebene an, in der Hoffenheim liegt. Der Ort Hoffenheim gehört zur Stadt Sinsheim und hat nur wenige Tausend Einwohner.
- Der stetige Aufstieg des jahrzehntelangen Amateurklubs begann 1990, als der Mitgründer des Softwarekonzerns SAP und ehemalige Hoffenheimer Spieler, Dietmar Hopp, in den Klub zu investieren begann. Damals spielte die TSG in der Kreisliga, der niedrigsten Ebene des deutschen Ligasystems. Die Investitionen trugen bald Früchte und die TSG stieg 1991 in die Bezirksliga auf, 1992 in die Landesliga, 1996 in die Verbandsliga, 2000 in die Oberliga und 2001 (unter dem späteren Bundestrainer Hansi Flick) in die Regionalliga (damals die dritthöchste Klasse und höchste Amateurklasse).
- Der starke Einfluss des Milliardärs war von Anfang an umstritten. Hopp wurde 2015 eine Ausnahme von der 50+1-Regel aufgrund seines mehr als 20-jährigen Engagements gewährt; im November 2023 gab er die Mehrheit der Stimmrechte wieder an den e.V. zurück.
Herbstmeisterschaft und Europapokalabende
- Nach dem Aufstieg in die Bundesliga 2008 unter Trainer Ralf Rangnick legte die Mannschaft eine sensationelle Hinrunde hin und wurde Herbstmeister, als erst zweiter Aufsteiger nach dem 1. FC Kaiserslautern 1997/98. Nach dem Jahreswechsel aber fiel das Team – auch bedingt durch den Kreuzbandriss von Torjäger Vedad Ibisevic – in sich zusammen und schloss die Saison nur auf Rang 7 ab.
- Nach Rangnicks Abgang im Januar 2011 und dem Verlust der meisten Top-Spieler ging es bergab und Hoffenheim rettete sich 2013 in der Relegation gerade noch vor dem Abstieg.
- Erfolg stellte sich erst von Februar 2016 an unter Julian Nagelsmann - der damals mit 28 Jahren zum bis dato jüngsten Bundesliga-Coach aller Zeiten avancierte - wieder ein: Der ehemalige Trainer der A-Junioren – Deutscher Meister 2014 mit dem Team – rettete die Profis erneut vor dem Abstieg und führte sie 2017 als Vierter erstmals in den Europapokal. 2018 gab es Rang drei zu feiern und damit die erstmalige Qualifikation für die Gruppenphase der Champions League.
Traditionen und Legenden
Die Rhein-Neckar-Arena
- Von 1999 – damals noch in der Verbandsliga – bis zum Bundesliga-Aufstieg 2008 spielte Hoffenheim im Dietmar-Hopp-Stadion, dessen Bau vom Mäzen finanziert worden war. In der Hinrunde 2008/09 trat die TSG bis zur Fertigstellung ihres Bundesliga-tauglichen neuen Stadions im Mannheimer Carl-Benz-Stadion (üblicherweise die Heimstätte des SV Waldhof) an.
- Bemerkenswert: Die Rhein-Neckar-Arena bzw. PreZero Arena fasst rund 30.000 Zuschauer – ein mehrfaches der Einwohnerzahl Hoffenheims.
Rivalitäten
- Große Rivalitäten zu anderen Vereinen gibt es nicht. Allerdings vereint die Hoffenheimer Fans mit dem BVB eine gegenseitige Ablehnung, die in den unterschiedlichen Ansätzen begründet ist: Kommerz versus Tradition.
Legenden
- In der immer noch jungen Geschichte im deutschen Profifußball gibt es durchaus einige Spieler, die man als Vereinslegenden bezeichnen darf: Rekordtorjäger Andrej Kramaric trägt seit 2016 das Trikot der Sinsheimer, Oliver Baumann wurde in Hoffenheim Nationaltorhüter und ist Rekordspieler des Vereins, hinzu kommen zu Beginn der Bundesliga-Zeit Vedad Ibisevic oder Freistoßexperte Sejad Salihovic. Weitere Spieler, die es als TSG-Spieler in die deutsche Nationalmannschaft geschafft haben, sind etwa Andreas Beck, Kevin Volland, Sebastian Rudy, Niklas Süle, Sandro Wagner oder Maximilian Beier.
- Auf der Trainerbank prägten die späteren deutschen Nationaltrainer Hansi Flick und Julian Nagelsmann genauso den Verein wie Ralf Rangnick.
Vereinshymne
- Die Vereinshymne ist "Unsere Hoffnung – Unsere Heimat – Unsere Liebe: 1899 TSG!"
Maskottchen
- Ein Elch namens "Hoffi", der 2004 ins Leben gerufen wurde. Der Elch ist bei jedem Heimspiel in der PreZero Arena dabei.