Fußball Deutschland Bundesliga  2010/2011 28. Spieltag 1. FC Köln - 1. FC Nürnberg Liveticker

Fazit:
Mit einem Knalleffekt endet ein äußerst dürftiges Bundesligaspiel, dass eigentlich keinen Sieger verdient gehabt hätte. Der Last-Minute-Treffer von Milivoje Novakovič verschafft den Kölnern Luft im Abstiegskampf. Bis dahin war jede Menge Sand im Getriebe der Gastgeber. Erst in den Schlussminuten musste Raphael Schäfer zweimal gegen Peszko und Novakovič retten. Beim Gegentor mit dem Schlusspfiff war er allerdings machtlos. Die Europacupambitionen der Franken erlitten nach fünf Auswärtsspielen ohne Niederlage einen heftigen Dämpfer. Allerdings erweckte das Team von Dieter Hecking niemals den Eindruck, heute mehr als einen Punkt aus Köln entführen zu wollen.

Tooor für 1. FC Köln, 1:0 durch Milivoje Novakovič
Mit dem Schlusspfiff gewinnt der 1. FC Köln dieses Spiel! Novakovič ist der Torschütze, aber dieser Treffer geht eindeutig auf den tollen Doppelpass zwischen Podolski und Peszko. Am rechten Strafraumrand spielt Peszko Podli an, der den Polen steil in Richtung Grundlinie schickt. Der Neuzugang muss nur noch auf Milivoje Novakovič quer legen. Aus vier Metern kann der Slowene zu seinem 12. Saisontreffer einschieben.

Chihi hat die Schusschance. Ein Nürnberger wirft sich in die Schussbahn und blockt das Leder ab.

Zwei Minuten Nachspielzeit.

Immerhin, jetzt gibt es Torchancen. Aber die Zeit läuft beiden Teams davon.

Was für ein Hammer von Mintal!
Der Slowake bringt aus 22 Metern ein Geschoss auf das FC-Tor und zwingt Rensing so zu einer Klasse-Parade. Es bleibt beim torlosen Unentschieden.

Wieder rettet Schäfer! Ein Nürnberger Befreiungsschlag wird zum Bumerang. Lanig blockt den Ball glücklich in den Lauf von Novakovič, der nur noch Schäfer überwinden muss. Wieder reagiert der Keeper prächtig und rettet den Nürnbergern den Punkt.

Viel Zeit bleibt beiden Teams nicht mehr. Auch wenn es in den letzten Minuten wieder etwas lebhafter geworden ist, unbedingten Siegeswillen sieht man weder bei Köln noch bei Nürnberg.

Plötzlich bekommt Hegeler den Ball 12 Meter zentral vor dem Tor auf den Schlappen. Geromel wirft sich in den Schuss und verhindert so den Einschlag.

Großtat von Raphael Schäfer! Podolski steckt von der Strafraumgrenze im Liegen durch auf Peszko. Der muss nur noch den Nürnberger Keeper umkurven. Doch nicht mit Schäfer! Der langt im richtigen Moment zu und spitzelt dem Kölner mit einem Reflex die Kugel vom Fuß. Klasse Tat von Schäfer!

Hegeler tankt sich im gegnerischen Strafraum durch zwei Gegenspieler durch, aber Chihi kann klären und leitet den Konter ein. Poldi wird steil geschickt, aber Wollscheid kann mit einer beherzten Grätsche zur Ecke klären.

Freistoß für Nürnberg, durch Ekici in den Strafraum getreten. Novakovič klärt per Kopf im eigenen 16er.

Nicht immer klappts zwischen Poldi und Novakovič. Der deutsche Nationalspieler spielt die Kugel kurz in den Strafraum, der Slowene hatte auf einen langen Pass spekuliert. Die Nürnberger können klären.

Dieser müde Kick reißt Keinen von den Sitzen. Es gibt die ersten Pfiffe von den Tribünen.

Riskantes Rückspiel von Mohamad auf Rensing. Der Keeper kann im letzten Moment vor einem heranstürmenden Nürnberger retten.

Nilsson kommt zum Kopfball, verfehlt den Kasten aber deutlich.

Das Traumduo im Zusammenspiel: Podolski mit einer Traumflanke von der linken Außenbahn in die Mitte auf Novakovič. Der Slowene bekommt den Aufsetzer nicht richtig auf den Innenrist und verfehlt den Kasten um zwei Meter. Das war die beste Kölner Chance der zweiten Halbzeit.

Schöne Aktion von Lanig, der sich an drei Gegenspieler vorbeidribbelt. Sein Pass auf Podolski kommt dann aber zu spät. Der Nationalstürmer stand bereits im Abseits.

Jetzt ist Feuer im Spiel. Allerdings sind die Aktionen der Gastgeber viel zu hektisch.

Podolski setzt den Freistoß in die Mauer.

Bevor Schlimmeres passiert, holt Hecking seinen leicht angeschlagenen Kapitän vom Platz.

Wolf mit einem Bodycheck gegen Peszko direkt vor dem Strafraum. Wolf hat Glück, dass er für dieses Vergehen nicht die zweite Gelbe Karte sieht. Die Kölner fordern den Platzverweis.

...Podolski bringt den Ball gefährlich an den Fünfer. Geromel will mit dem Hinterkopf zu verlängern, kommt aber mit seinem Haarschopf nicht an die Kugel.

Ekici und Gündogan bringen Brečko zu Fall. Es gibt Freistoß von der rechten Außenlinie...

Eckball für Nürnberg, Wolf fällt im Strafraum, nachdem er von Geromel mit den Händen umgerissen wurde. Hier hätte es einen Elfmeter geben können, aber Meyer hat diese Situation offensichtlich nicht gesehen.

Gelbe Karte für Mišo Brečko (1. FC Köln)
Der Slowene säbelt Eigler an der Außenlinie um. Keine Frage - das musste Gelb geben.

Cohen setzt sich stark gegen Peszko durch, aber nur Sekunden später ist der Ball wieder beim Gegner. Das Spiel ist nochmal deutlich schlechter geworden.

Sind beide Teams mit dem Unentschieden zufrieden? Eigentlich wären ein Punkt sowohl für die Europacupträume der Gäste wie für die Klassensicherung der Gastgeber zu wenig.

Ecke für den FCN: Der Ball kullert die Fünfmeterraumbegrenzung entlang, aber kein Nürnberger Angreifer ist zur Stelle, um die Kugel über die Linie zu drücken. Da hat die Kölner Verteidigung keinen guten Eindruck hinterlassen.

Plattenhardt mit schönem Pass auf Eigler. Der verliert allerdings das Duell mit Geromel an der linken Außenlinie.

Ganz schwacher Beginn in die zweite Halbzeit. Fehlpass auf Fehlpass in den ersten Minuten.

Es geht ohne Wechsel weiter.

Halbzeitfazit:
Torlos geht es in die Kabinen. Die großen Aufreger dieser ersten Halbzeit hatten wenig mit Fußball zu tun. Kurz vor dem Pausenpfiff hatte der FC großes Glück, nicht frühzeitig in Unterzahl zu geraten, als Mohamad für sein Nachtreten gegen Wolf nicht vom Platz gestellt wurde. Ansonsten gab es einen guten Angriff der Kölner mit der einzigen Chance dieses Spiels durch Podolski. Nürnberg agiert aus einer sicheren Abwehr, versäumte es aber bislang, selbst offensive Akzente zu setzen. Hegeler vergab die einzige Torgelegenheit der Gäste kläglich.

Podolski läuft allein aufs Tor zu, aber völlig umsonst. Der Schiri-Assistent hat ihn korrekterweise einen halben Meter im Abseits gesehen.

Gibt es auch noch einmal Fußball vor der Halbzeit?

Hmmm, hätte Meyer die Fernsehbilder zur Verfügung, hätte er sicherlich nicht beiden Geld gegeben. Denn der Libanese tritt im Fallen tatsächlich leicht nach. Über eine Platzverweis hätte sich Mohamad wahrlich nicht beschweren können. Die Gelbe gegen Wolf bleibt ein Rätsel.

Was gibt es jetzt? Hat Mohamad gegen Wolf nachgetreten?

Gelbe Karte für Almog Cohen (1. FC Nürnberg)
Diese Karte hat sich Cohen redlich verdient. Zuerst langt er gegen Brečko kräftig hin, dann beschwert er sich heftig beim Schiri.

Riesenchance für Nürnberg! Cohens Schuss wird von Geromel ungewollt vor den Füßen von Hegeler abgefälscht. Der bringt 14 Meter vor dem Kasten nur eine bessere Rückgabe hin. Das war ganz schwach!

...diesmal ist Rensing zur Stelle und faustet die Kugel weit heraus.

Ecke Nürnberg. Am zweiten Pfosten kommt Wolf zum Schuss, trifft die Kugel aber nicht voll. Brečko klärt mit dem Kopf zum nächsten Eckball...

Eine schlecht ausgeführte Nürnberger Ecke führt zum Konter der Kölner über Eichner. Der kann Podolski allein in Richtung Tor schicken, sein Pass verhungert allerdings. Poldi muss abstoppen, schickt dann aber Mohamad auf halbrechts. Bedrängt mißlingt dem Libanesen der Abschluss. Sein Schuss geht gut drei Meter rechts am Pfosten vorbei.

Gündogan prüft Rensing, der allerdings mit dem Schuss direkt auf den Keeper keine Mühe hat.

Eine halbe Stunde ist vorbei. Das Niveau des Spiels ist mäßig. Heute können die Spieler die Hitze allerdings nicht als Ausrede anführen. In Köln regnet es bei 13 Grad.

Schäfer muss ran! Weiter Abschlag von Rensing, Novakovič verlängert mit dem Kopf auf Peszko, der das Laufduell mit Plattenhardt gewinnt, aber den Ball nicht an Schäfer vorbeispitzeln kann.

Eigler setzt sich an der Eckfahne geschickt gegen Geromel durch. Auch die Flanke auf Gündogan ist nicht schlecht. Dessen Kopfball mit dem Hinterkopf springt aber deutlich am langen Pfosten vorbei.

Podolskis Flanke in den Strafraum ist wieder eine Beute der sicheren Nürnberger Abwehr, die im eigenen Strafraum die klare Lufthoheit besitzen.

Köln wird wieder aktiver. Peszko zieht aus 20 Metern ab, allerdings fliegt die Kugel einige Meter hoch und weit am Kasten vorbei.

Da haben wir das erste Higlight! Plötzlich geht es rasend schnell. Geromel schickt Brečko auf der rechten Außenbahn mit einem perfekten Steilpass. Die Hereingabe landet auf der Stirn von Lukas Podolski, dessen Kopfball knapp am Tor vorbei streicht. So kann es weitergehen.

Der nachfolgende Freistoß landet im Strafraum bei Wollscheid. Der hat viel Platz zur Ballannahme, bringt dann aber nur eine ungefährliche Bogenlampe zustande. Kein Problem für Rensing.

Martin Lanig foult Ekici im Luftkampf, kommt dann aber unglücklich auf. Einen Moment scheint es so, als habe er das Bewußtsein verloren, nach wenigen Sekunden ist Lanig aber wieder auf dem Damm.

Die Kölner Fans des FC übernehmen die Initiative und peitschen ihr Team lautstark nach vorne.

Jajalo will den Ball steil in den Strafraum spielen, sein Pass wird aber durch die aufmerksame Nürnberger Verteidigung abgefangen.

Haben die Kölner ihr Pulver in den ersten 180 Sekunden verschossen? Seitdem kommt gar nichts mehr vom Gastgeber.

Hinten stehen sie gut, jetzt trauen sich die Nürnberger Stück für Stück auch etwas weiter nach vorne.

...ui, das war aber gar nichts! Der Ball fliegt auf den am linken Strafraumrand freistehenden Plattenhardt. Der nimmt das ganz große Risiko und scheitert. Beim Versuch eines Volleykrachers tritt er am Ball vorbei.

Freistoß für Nürnberg in aussichtsreicher Position, 30 Meter halbrechts vor dem Kölner Tor...

Der Elan der Kölner aus den ersten Minuten ist raus. Nürnberg steht jetzt besser.

Ekici geht etwas zu ungestüm in den Zweikampf mit Lanig. Es geht mit Freistoß für den FC weiter.

Nürnberg wartet erst einmal ab und hält den Ball ruhig in den eigenen Reihen. Allerdings gibt es auch kaum Raumgewinn.

Die Heimmannschaft will gleich zu Beginn Zeichen setzen. Novakovič legt ab auf Podolski. Der verliert den Ball, der dennoch bei Eichner landet. Dessen Flanke kommt nicht an. Köln macht von der ersten Sekunde an Druck.

...die Hereingabe ist sichere Beute der FCN-Verteidigung.

Freistoß für Köln aus dem Halbfeld. Wolf geht im Strafraum auf Nummer sicher und köpft die Kugel zur ersten Ecke ins Toraus...

Der Ball rollt nach dem Anstoß durch die in weiß antretenden Nürnberger.

Schiedrichter der Partie ist Florian Meyer. Für den FCN ist dies kein gutes Omen. In elf Auswärtspartien der Nürnberger, die Meyer pfiff, gab es lediglich einen Sieg.

Beim 1. FC Köln freut man sich darüber, dass Germomel nach seiner Muskelverletzung wieder in die Startelf zurückkehrt um der Innenverteidigung wieder etwas mehr Stabilität zu verleihen. Für den Portugiesen muss Kevin Pezzoni weichen, der nicht einmal im Kader steht.

Allerdings muss Hecking sein Team aufgrund von Sperren gleich doppelt umbauen. Chandler sitzt seine Gelb-Rot-Sperre ab, Pinola sah gegen Werder seine fünfte Gelbe. Beide müssen heute zusehen, dafür rücken Marvin Plattenhardt und Juri Judt in die Startelf.

Auch Nürnbergs Ambitionen erhielten am vergangenen Spieltag einen kleinen Dämpfer. Die etwas unglückliche Heimniederlage gegen Werder Bremen bedeutet aber noch lange nicht das Ende der Nürnberger Europapokalträume. Die drei Punkte Rückstand auf Mainz, die im Moment den begehrten fünften Platz belegen, können heute mit einem Sieg in Köln aufgeholt werden.

Mit einem weiteren Erfolg heute gegen die Nürnberger könnten sich die Gastgeber ein wenig von ihren Konkurrenten absetzen. Richten soll es wieder einmal das Top-Duo in vorderster Front. Lukas Podolski traf in jedem der vier Heimspiele seit der Winterpause, in dreien sogar doppelt, aber auch Milivoje Novakovič hatte mit zwei Doppelpacks einen großen Anteil am Aufschwung der Domstädter.

Zuletzt gab es allerdings einen empfindlichen Rückschlag im Kampf um den Klassenerhalt. Beim Hamburger SV geriet der FC vor zwei Wochen mit 2:6 derbe unter die Räder. Diese Niederlage ist aber zu verschmerzen, wenn die Schaefer-Elf vor eigenem Publikum weiter so dominant auftritt, wie in den letzten Wochen und Monaten. Sechs Heimsiege konnten die Kölner seit Mitte Dezember in Folge einfahren.

Die Trainer standen in der Mehrzahl der Bundesliga-Partien am 28. Spieltag im Mittelpunkt des Interesses. Bei der Partie im Rhein-Energie-Stadion ist das nicht der Fall. Beide Vereine sind vollauf zufrieden mit ihrem Personal an der Seitenlinie. Dieter Hecking zelebriert mit seiner jungen Mannschaft einen attraktiven und erfolgreichen Offensivfußball, während Frank Schaefer die Trainerüberraschung der Saison ist und die zu seinem Amtsantritt schlechteste Mannschaft der Liga ins untere Mittelfeld führte.