Fußball Deutschland 3. Liga  2014/2015 15. Spieltag Hallescher FC - SV Wehen Wiesbaden Liveticker

Fazit:
Der Hallesche FC zeigt eine bemerkenswerte Reaktion auf die Niederlagen der Wochen und bezwingt mit alten Tugenden seinen Heimfluch. Gegen die Laufbereitschaft und den Einsatz der Heimmannschaft fanden die Hessen kein Mittel: Anstatt wie in vielen vorherigen Partien spielerische Mittel einzubringen, wussten sich die Gäste heute fast ausschließlich mit überzogenen Fouls zu helfen (fünf Gelbe Karten). Mann des Spiels ist ohne Zweifel Akaki Gogia, der den Defensivverbund der Landeshauptstädter ein ums andere Mal schwindelig spielte und pro Halbzeit jeweils einen Treffer beisteuerte.

Tooor für SV Wehen Wiesbaden, 3:1 durch Tobias Jänicke
Im letzten Moment wurschelt sich Jänicke durch die Hallenser Abwehr und erzieht immerhin den Ehrentreffer.

Gleich zweimal probiert es Akaki Gogia im Alleingang - warum auch nicht, Gegenwehr von Seiten der Gäste ist kaum vorhanden. Erst ist Gogia zu eigensinnig, doch im zweiten Anlauf hat er das Auge für Schmidt, der Kolke zu einer Riesenparade zwingt.

Tooor für Hallescher FC, 3:0 durch Akaki Gogia
Aller guten Dinge sind drei. Es ist nicht nur das dritte Solo von Gogia innerhalb von wenigen Minuten, sondern auch der dritte Treffer zugunsten der Heimmannschaft. Mrowca vertändelt die Kugel, Jansen leitet den Konter ein und bedient Gogia mit einem Zuckerpass. Der 22-Jährige beweist wieder einmal Abgebrühtheit vor dem gegnerischen Kasten und schnippelt die Kugel ins Netz.

Gelbe Karte für Marcel Baude (Hallescher FC)

Nico Herzig verteidigt wie schon beim ersten Gegentor mehr als fahrlässig und lässt Tony Schmidt einfach ziehen. Glück für die Gäste, dass der überhastete Schuss des Angreifers am Pfosten vorbeikullert.

Gelbe Karte für Robert Schick (Hallescher FC)
Schick vertändelt die Kugel und zwingt sich damit selbst zu einem taktischen Vergehen.

Gelbe Karte für Tony Schmidt (Hallescher FC)

Gelbe Karte für Alexander Nandzik (SV Wehen Wiesbaden)
Taktisches Foul.

Auch wenn der Linksverteidiger mit seinen häufigen Distanzschüssen eher wechselhaften Erfolg verbucht, so ist er immerhin einer der engagiertesten Akteure der Gäste.

Wieder probiert es Nandzik aus der Distanz, diesmal segelt die Kugel jedoch weit am Kasten vorbei.

Mehr aus der Verzweiflung heraus probiert es Alexander Nandzik nun aus mehr als 30 Metern und zwingt HFC-Keeper Lukas Königshofer zu einer starken Parade!

Nach der kurzen, flitzerbedingten Unterbrechung geht es weiter - leider scheinen die drei Nackedeis die Akteure auf dem Spielfeld nicht inspiriert zu haben.

5380 Zuschauer haben heute den Weg ins Stadion gefunden. Drei von ihnen sind besonders euphorisch und bahnen sich, wie Gott sie schuf, den Weg auf den Rasen. Auf den Tribünen sind Minderjährige zu sehen, denen von ihren Eltern die Augen zugehalten werden.

Marc Kienle schlägt gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: Auf der einen Seite nimmt er den kurz vorm Platzverweis stehenden Schnellbacher aus der Partie, auf der anderen Seite betritt mit Soufian Benyamina geballte Offensivpower das Feld.

Gelbe Karte für Nico Herzig (SV Wehen Wiesbaden)
Wie schon in der ersten Halbzeit reagieren die Gäste mit harten Bandagen auf einen Gegentreffer.

Das war Unterricht für die Gäste: SO geht Eckball!

Tooor für Hallescher FC, 2:0 durch Robert Schick
Akaki Gogia bringt einen Eckstoß mit viel Schnitt in den Strafraum, wo Banovic frei zum Kopfball kommt. Nils-Ole Book kann gerade noch auf der Linie klären, doch der eingewechselte Robert Schick ist zur Stelle und befördert die Kugel postwendend in den Kasten.

Das Spielgeschehen wird von Minute zu Minute holpriger.

Gelbe Karte für Tobias Jänicke (SV Wehen Wiesbaden)
Jänicke meckert...über den Schiedsrichter, über den Rückstand, über die eigene Leistung, über die Unfähigkeit bei Eckstößen. Gründe hat er genug, trotzdem zückt Dittrich den gelben Karton.

Im Moment passiert hier äußerst wenig. Überraschend ist das schwache Offensivspiel der Gäste, die mit 25 Treffern immerhin den zweitbesten Angriff der Liga stellen.

Der Eckstoß wird kurz ausgeführt und sorgt eher für Gelächter als für Gefahr, so schnell geben die Hessen die Kugel wieder her.

Auch der Schuss war nicht ohne und zwingt Markus Kolke Markus Kolke zur Faustabwehr. Die Kugel landet im Seitenaus und wieder legen machen sich die Wiesbadener für die Hereingabe von der Eckfahne bereit.

Nach unzähligen Eckstößen im ersten Durchgang kommt es nun zum lang ersehnten ersten Freistoß in Tornähe: Malte Dittrich sorgt für den ersten Einsatz des in Südamerika längst gängigen Freistoßsprays und sorgt für tosenden Applaus auf den Rängen.

Indes gibt es schlechte Neuigkeiten von der medizinischen Abeteilung des Heimteams: Laut erster Diagnose hat sich Sören Bertram eine Unterarmfraktur zugezogen.

Weiter gehts! Die Hallenser spielen im zweiten Durchgang auf ihre eigenen Fans zu.

Halbzeitfazit:
Sicherlich hatten die Gäste vor allem zu Beginn der Partie die besseren Chancen, doch der Hallesche FC überzeugte bis hierhin durch großen Einsatz und enorme Laufbereitschaft und stellte den Tabellenzweiten somit vor unerwartete Probleme. Auf die enorm starke Einzelaktion Akaki Gogias, die den HFC in der 28. Minute in Führung brachte, fanden die Hessen keine spielerische Antwort und reagierten mit übertriebener Härte.

In der fünften Minute der Nachspielzeit setzt José Vunguidica nochmal zum Solo an. Im Strafraum kommt der Angreifer zu Fall - doch die Fahne des Assistenten war schon längt oben, Abseits.

José Vunguidica kann freistehend zum Kopfball ansetzen, doch der ehemalige Kölner verfehlt die Kugel.

Kurz vor der Pause gibt es nochmal Eckstoß für die Gäste! Mal sehen, ob die Hessen aus den vielen gescheiterten Versuchen von der Eckfahne gelernt haben.

Es kommt zu einer leichten Rudelbildung, doch der Unparteiische hat bislang alles im Griff.

Gelbe Karte für Luca Schnellbacher (SV Wehen Wiesbaden)
An der Seitenlinie senst Luca Schnellbacher seinen Kontrahenten Pfeffer einfach um, nachdem ihm dieser bereits mehrere Male entkommen war.

Nun setzt sich Sascha Pfeffer mal durch und sucht Tony Schmidt in der Sturmspitze, doch der verschenkt die Kugel leichtfertig.

Die Hessen finden keine spielerische Lösung auf den Rückstand und scheinen die Gastgeber jetzt auf die harte Tour beeindrucken zu wollen.

Gelbe Karte für Sebastian Mrowca (SV Wehen Wiesbaden)
Gerade erst wurde Bertram vom Feld getragen, da geht Mrowca mit voller Härte in den Zweikampf mit Ivica Banovic. Das war unnötig.

Für Sören Bertram geht es nicht weiter, der Außenbahnspieler scheint sich ernsthafter verletzt zu haben. Robert Schick übernimmt die Position des Blondschopfes.

Nun ist die Partie unterbrochen, da sich Sören Bertram nach einem Zweikampf an der Seitenlinie nmit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Rasne wälzt.

Ist die Führung verdient? An Spielanteilen gemessen nicht, allerdings waren die Gäste im letzten Drittel des Spielfeldes nicht konsequent genug und konnten trotz zahlreicher Eckbälle kaum für Gefahr sorgen.

Tooor für Hallescher FC, 1:0 durch Akaki Gogia
Was für eine Aktion von Akaki Gogia! Der Ex-Augsburger bekommt die Kugel, umkurvt mit einer unglaublichen Leichtigkeit den verdutzt dreinschauenden Nico Herzig, bremst an der Strafraumgrenze ab, nimmt sich die Zeit, den Kasten anzuvisieren und zieht dann überlegt ab.

Der fünfte Anlauf von der Eckfahne sorgt für Gefahr, da Schnellbacher die Kugel kontrollieren kann und sie sich im Getümmel zum Schuss bereit legt. Im Strafraum visiert er das lange Eck an, doch Lukas Königshofer reagiert blitzschnell und fängt die Kugel.

Der folgende Eckball bietet das gleiche Bild.

Auch ein Eckstoß auf der Gegenseite bringt nichts ein. Hätten beide Teams im Vorfeld Standardsituationen trainiert, wäre hier schon einiges drin gewesen. Bislang sind die Hereingaben allerdings eher mäßig.

Der Defensivverbund des HFC geht kein Risiko ein und klärt zum nächsten Eckstoß.

Die Hallenser überzeugen vor allem durch Einsatz, die erste Chance hatten jedoch die Gäste. Auch jetzt machen sich die Hessen wieder auf den Weg nach vorn, es gibt Eckball.

Der Großteil der ersten knapp 20 Minuten spielte sich rund um den Mittelkreis ab. Bisher ist die Partie vor allem von Zweikämpfen, teilweise auch unfairer Art, geprägt.

Michael Wiemann erobert sich die Kugel und leitet sie sofort zum auf der rechten Außenbahn gestarteten Tobias Jänicke weiter. Der versucht sich an einer Flanke, doch die Hallenser Abwehrriege ist auf dem Posten.

Auf der Gegenseite schlägt Book einen Eckball in den Strafraum. Vorerst befördern die Sachsen-Anhalter das Leder aus der Gefahrenzone, doch Alexander Nandzik lauert im Rückraum und zieht ohne zu zögern ab. Der Schuss segelt präzise auf den Kasten zu, doch Lukas Königshofer macht sich ganz lang und bannt die Gefahr.

Jetzt bahnt sich der HFC erstmals seinen Weg: Baude ist es, der sich an der Seitenlinie durchsetzt und den lauernden Jansen bedient. Die Nummer 22 bringt einen flachen Pass zu Bertram, der die Kugel jedoch nicht erreicht.

Die Hallenser nehmen gleich zu Beginn der Partie das Zepter in die Hand und suchen Lücken im Defensivverbund der Gäste. Doch bislang stehen die Hessen felsenfest, vor allem Nils-Ole Book räumt auf der Außenbahn alles ab.

Die erste Chance der Partie geht auf das Konto der Heimmannschaft! Gogia bringt einen Freistoß präzise in den Strafraum, wo Tony Schmidt im Schatten der Verteidiger lauert und frei zum Kopfball kommt. Das Spielgerät landet jedoch im Seitenaus.

Tony Schmidt sprintet über das halbe Feld, um an der Seitenauslinie zum Einwurf zu klären. Großer Einsatz!

Der Torhüterposten der Hallenser steht übrigens unter besonderer Beobachtung: Erst vor zwei Wochen wurde die nominelle Nummer 1 Pierre Kleinheider von Sven Köhler auf die Bank degradiert. In Hinblick auf den weiteren Saisonverlauf ist das Rennen um den Platz zwischen den Pfosten völlig offen.

HFC-Keeper Lukas Königshofer leistet sich nach einem schwachen Rückpass die erste Unaufmerksamkeit: Der Schlussmann spielt die Kugel fahrlässig Tobias Jänicke in die Füße, der aus 40 Metern einfach draufhält. Das Leder segelt jedoch am Kasten vorbei.

Es geht los! Das Heimteam läuft traditionell in Weiß-Rot auf, während die Gäste heute ihre schwarz-weißen Leibchen einsetzen.

Der Unparteiische der Partie ist Malte Dittrich. Der Bremer bringt sechs Jahre Drittligaerfahrung und seine Pfeife mit, die gleich das Signal zum Anstoß geben wird.

Immerhin steht Sören Bertram wieder bereit. Die Nummer 20 wird den linken Offensivflügel belegen. Die kompletten Aufstellungen sind ab sofort unter "Spielschema" abrufbar.

Heute wird die Aufgabe nicht einfacher, beim Vorhaben "erster Heimsieg" steht Sven Köhler nur dezimiertes Personal zur Verfügung: Mit Björn Ziegenbein, Selim Aydemir und Kapitän Tim Kruse fehlen weiterhin wichtige Elemente des HFC-Kaders.

Zudem hapert es bei den Sachsen-Anhaltern gerade an der Heimbilanz: Nicht ein einziges Mal konnten die Hallenser vor eigenem Publikum einen Dreier einfahren. Erstaunlicherweise erzielte das Team seine vier Siege allesamt auf fremden Plätzen: ein spektakuläres 5:1 in Bielefeld, ein 4:0 in Unterhaching und die Ostderbys gegen Hansa und Energie.

Deutlich tiefere Sorgenfalten sollten jedoch HFC-Coach Sven Köhler ins Gesicht stehen: Die Hallenser verloren ihre letzten drei Partien allesamt, vor einer Woche setzte es sogar eine deutliche 0:3-Schlappe in Kiel.

Dementsprechend haderte der Coach des SVWW unter der Woche nur kurz mit dem Resultat. Kopfschmerzen bereiten eher die Ausfälle der Stammspieler Alexander Riemann (Grippe) und Alf Mintzel. Letzterer musste eine Trainingseinheit unter der Woche aufgrund muskulärer Probleme beenden.

Dabei kann die Heimpleite der Landeshauptstädter aus Wiesbaden sehr wohl als Ausrutscher durchgehen: Nach drei Siegen in Folge setzte es für das Team von Marc Kienle am vergangenen Wochenende eine 1:2-Niederlage gegen Mainz 05 II.