DFB-Noten gegen die Türkei: Abwehr-Stars erneut von der Rolle
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Nationalmannschaft vs. Türkei: Noten und Einzelkritik
Am Samstagabend testete die deutsche Nationalmannschaft gegen die Türkei. Bei seinem Heim-Debüt probierte Bundestrainer Julian Nagelsmann viele neue taktische Optionen. Sein Team zeigte sich aber wechselhaft und verlor nicht unverdient mit 2:3. Alle DFB-Stars in der Einzelkritik:
TOR: Kevin Trapp - Note: 3,5
Erlebte als Stellvertreter von ter Stegen im DFB-Tor einen bitteren Tag. Hatte bei beiden Gegentoren vor der Pause keine Chance. Konnte den Elfmeter nicht rauskratzen, obwohl er dran war. Gegen Yilmaz mit einer Glanztat in der Schlussphase (83.).
ABWEHR: Benjamin Henrichs - Note: 4,0
Leitete das 1:0 mit einem sensationellen Schnittstellenpass ein. Bespielte die Tiefe auch mit eigenen Läufen stark. Defensiv dafür wackelig. Traf vor den beiden ersten Gegentoren falsche Entscheidungen.
Jonathan Tah - Note: 5,0
Ließ Handlungsschnelligkeit am eigenen Strafraum vermissen. Wurde deshalb immer wieder ausgespielt. Gegen das hohe Pressing des Gegners oft ohne klaren Plan.
Antonio Rüdiger - Note: 5,0
Erlaubte sich als Abwehrchef erneut viele wackelige Momente. Klärte Situationen selten mit der nötigen Konsequenz. Im Spielaufbau streckenweise kopflos.
Kai Havertz - Note: 4,5
Wurde von Nagelsmann auf die linke Abwehrseite beordert und besorgte prompt das 1:0 (5.). Im eigenen Abwehrdrittel in seiner Spielweise allerdings viel zu risikoreich. Verursachte obendrein einen Handelfmeter. Das Experiment ging nicht auf.
MITTELFELD: Joshua Kimmich (bis 72.) - Note: 5,0
Hatte vereinzelt den Blick für tiefe Zuspiele und sorgte in den besten Phasen für Tempowechsel. Streckenweise nahm der Gegner ihn aber aus dem Spiel. Gegen den Ball muss mehr kommen.
Leon Goretzka (ab 72.) - ohne Bewertung
War durch schnelle Ballgewinne an der Schlussoffensive beteiligt. Spielerisch kam nicht mehr viel.
Ilkay Gündogan - Note: 4,0
Zeigte sich passsicher und war sichtlich bemüht, das Spiel in schweren Phasen an sich zu reißen. Fand aber nicht durchgängig Lösungen. Defensiv bemüht, aber wahrlich kein Abräumer.
Julian Brandt (bis 82.) - Note: 4,5
Hatte dynamische Aktionen in der Offensive, dosierte seine Pässe aber oft falsch. Häufte deshalb viele Ballverluste an. Vergab die wohl beste Chance auf das 3:3 (73.), ansonsten eher ungefährlich.
Marvin Ducksch (ab 82.) - ohne Bewertung
Feierte in der Schlussphase sein Debüt und rückte an die Seite von Füllkrug. Hatte keine Szenen mehr im Strafraum.
Florian Wirtz (bis 72.) - Note: 3,0
Fand selbst auf engstem Raum kreative Lösungen. Vor dem 2:2 zeigte er beim Tempodribbling über den ganzen Platz seine komplette Klasse. Hielt den Ball in aussichtsreichen Szenen aber manchmal zu lange.
Serge Gnabry (ab 72.) - ohne Bewertung
Suchte in den letzten Minuten die Eins-gegen-eins-Aktionen und belebte so durchaus das Spiel. Schrammte einmal nur Zentimeter am Ausgleich vorbei (86.).
Leroy Sané - Note: 4,0
Legte auf der rechten Seite furios los und bereite das frühe 1:0 vor. Verlor dann komplett den Faden. Ging beim 1:1 den defensiven Laufweg nicht mit. Wurde mit Ball ebenfalls fahriger.
ANGRIFF: Niclas Füllkrug - Note: 3,5
Konnte offene Räume selten für sich nutzen. Wirkte in der quirligen deutschen Offensive insgesamt träge. Nutzte in bester Mittelstürmer-Manier seine einzige Chance direkt zum 2:2 (49.).