Noten: Horror-Zeugnis für erschreckend schwachen BVB

Der Traum vom DFB-Pokalsieg endete für Borussia Dortmund am Mittwochabend in Leipzig. Gegen RB verlor ein desolater BVB hochverdient mit 0:2 - das Ergebnis spiegelte die Dominanz der Sachsen nur zum Teil wider. Die Dortmunder enttäuschten kollektiv. Alle Akteure in der Einzelkritik:

Erlebte einen ruhigen Abend zwischen den Pfosten. Wurde erst in der Nachspielzeit von Malen und Bynoe-Gittens geprüft (90.). War dort zur Stelle, mehr gab es nicht zu tun.

Verteidigte in vielen Szenen mutig nach vorne. Traute sich am Ball ebenfalls viel zu. Leitete das 1:0 mit seinem Sturmlauf ein. Ließ später beim Timing etwas nach und war dann manchmal spät dran. Trotzdem mit vielen wichtigen Aktionen in der Absicherung.

Übernahm positionsgetreu in der Dreierkette. Hatte mit der Schlussoffensive der Gäste keine größeren Schwierigkeiten.

Musste als zentraler Innenverteidiger lange Zeit kaum eingreifen. War zur Stelle, wenn er gefordert wurde. Die Zweikampfwerte stimmten auch. Traf in der Nachspielzeit zum 2:0 - ins leere Tor.

Verhinderte mit großer Konsequenz quasi alle Bemühungen des BVB in seiner Zone. Lief bei Steilpässen des Gegners jede Lücke zu und hätte vorne beinahe einen Treffer beigesteuert (32.).

Beackerte die rechte Außenbahn mit hoher Arbeitsmoral, wenngleich ihm vorne etwas das Glück fehlte. Am Ball aber eher wechselhaft.

Bot viele clevere Laufwege in die Tiefe an und deckte so die Lücken in der BVB-Abwehr auf. Bei der Absicherung im Mittelfeld gewissenhaft. Vergab aber drei Top-Chancen (2., 18., 78.).

Wurde Minuten vor dem Ende eingewechselt. Spielte den finalen Konter ruhig aus und holte sich den Assist zum 2:0.

Verzeichnete durch seine Giftigkeit wichtige Ballgewinne. Bewies im Umschaltspiel ein feines Auge. In Sachen Einsatzbereitschaft deutlich besser als alle seine direkten Gegenspieler auf BVB-Seite.

Ging gegen den Ball enorm giftig zu Werke und erwischte Wolf häufig auf dem falschen Fuß. Verhinderte so phasenweise, dass der BVB überhaupt über die Mittelinie kam. Hatte am Ball wenig klare Aktionen.

Ließ Malen in den letzten Szenen auf seiner linken Seite noch zweimal laufen. Bestraft wurde das nicht.

Ließ früh einen Abstauber leichtfertig aus (5.), war auch danach unscheinbarer als Olmo und Werner in der Offensive. Ließ sich in den besten Phasen aber mitreißen. Aus der zweiten Reihe ein ständiger Gefahrenherd.

Zog im Leipziger Spiel von Beginn an die Fäden und versprühte enorm viel Kreativität. War immer wieder entscheidend an Torchancen beteiligt. Hätte zweimal selbst fast getroffen (6.,12.). Nach langer Pause reichte die Kraft noch nicht wieder für 90 Minuten.

Fügte sich nahtlos ins Spiel der Sachsen und lauerte gegen aufgerückte Dortmunder auf die Chance zur Entscheidung. War mehrfach an Spielzügen beteiligt, wo nicht viel zum Tor fehlte.

Bewegte sich geschickt durch die Räume. Tauchte gerade in Umschaltmomenten regelmäßig in der gefährlichen Zone auf. Brachte RB in Führung (22.). Hätte problemlos weitere Scorerpunkte sammeln könnte. Spielte seine Szenen aber nicht immer mit der letzten Konsequenz aus.

Zögerte bei seiner einzigen Chance zu lange (89.). Mehr ergab sich nicht.

Ließ sich die Fehler aus dem Bayern-Spiel nicht anmerken und legte einen starken Auftritt hin. Zeigte allein fünf Glanztaten in der ersten Viertelstunde - am Ende waren es neun Paraden. Bei den Gegentoren chancenlos. Ohne ihn wäre der BVB komplett untergegangen.

War auf seiner Seite defensiv phasenweise komplett überfordert. Traf im Positionsspiel fragwürdige Entscheidungen, ließ sich immer wieder hinten rein drängen. Zeigte offensiv zwar die nötige Mentalität, aber ohne Ertrag.

Sollte nach der Pause für mehr Angriffspower sorgen. Wirkte aber ideenlos. Brachte nur vier Pässe zum Mitspieler. Ein ganz schwacher Auftritt!

Fand gegen Werner zunächst keine Mittel und stand in wichtigen Szenen nicht gut. Offenbarte in der Abstimmung mit Hummels zudem Probleme - gerade bei der Abseitsfalle. Machte es nach der Pause etwas besser. Vereinzelt dann stark in der Torschussverteidigung.

Strahlte nicht die erwartete Souveränität aus und wackelte immer wieder. Sah beim ersten Gegentor wegen seiner Tempodefizite ganz schlecht aus. Am Ball ebenfalls wiederholt mit leichten Fehlern. Szenen wie der wichtige Block gegen Laimer (17.) konnten die Schwächen nicht übertünchen.

Stand wegen der langen Nachspielzeit letztlich 13 Minuten auf Feld, kam aber nicht einmal an den Ball.

Ließ sich beim 0:1 zu leicht aus dem Spiel nehmen und kam dann nicht mehr hinterher. Bei seinen Flügelläufen außerdem meist einfach zu verteidigen.

War bemüht, die Lücken vor der Abwehr zuzulaufen. Wurde zu Beginn in vielen Szenen aber schlicht überrannt. Gewann nur 25 Prozent seiner Duelle. Auf der Sechs ist das viel zu wenig!

Erfüllte seine Aufgabe als Stabilisator zunächst überhaupt nicht. Bekam keine Ruhe ins BVB-Spiel. Streute im Aufbau unnötige Fehler ein. Erst nach der Halbzeit ansatzweise in Normalform.

Ließ sich von den robusten Gegenspielern den Schneid abkaufen. Hatte selten Zeit am Ball. Entsprechend schwach war die Umsetzung seiner Ideen. Blieb ohne Torschussbeteiligung.

Strahlte in der BVB-Angriffsreihe noch die größte Ballsicherheit aus und tauchte im ersten Durchgang immerhin einmal in aussichtsreicher Position vorne auf. Im Pressing als einer der wenigen Dortmunder mit seltenen Erfolgserlebnissen.

Hatte in der zerfahrenen Schlussphase lange kaum Szenen. Aus dem Nichts ergab sich für ihn in der Nachspielzeit die beste BVB-Chance des Spiels. Brachte den Ball aber nicht im Netz unter.

Begann die Partie mit einem schlimmen Fehlpass. Gab so den Ton für seinen Auftritt vor. Hatte keine guten Szenen am Ball. In der Rückwärtsbewegung häufig nicht mit dem letzten Willen.

Kam erst Mitte der zweiten Halbzeit. War nur punktuell ein belebender Faktor. Begann stattdessen viel zu lamentieren und holte sich fürs Reklamieren noch eine dumme Gelbe Karte ab.

Fand als Haller-Stellvertreter in der Sturmspitze keine Bindung zum Spiel und konnte sich in den Zweikämpfen nie behaupten. War nach Positionswechsel zur Pause etwas besser drin. Blieb aber in den meisten Szenen leicht zu verteidigen. In der Schlussminute mit einer Torannäherung.