Das EM-Zeugnis für Deutschlands Basketball-Helden
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Das EM-Zeugnis für Deutschlands Basketball-Helden
Die deutsche Nationalmannschaft hat die Basketball-EM mit Bronze abgeschlossen. Für Deutschland ist es die erste Medaille bei einem großen Turnier seit 2005. Zwei NBA-Stars überragen, eine Geheimwaffe überrascht. Insgesamt gibt es viermal die Bestnote 1,0. Alle DBB-Helden in der Einzelkritik:
Daniel Theis - Note 2,0
Der NBA-Star war insbesondere am defensiven Ende ein Anker für die deutsche Nationalmannschaft. Bei der Sensation gegen Griechenland war er mit 16 Punkten und 13 Rebounds einer der Garanten für den Einzug in das Halbfinale. Obwohl er offensiv in manchen Phasen unglücklich agierte, war seine Teilnahme trotz der Verletzungsproblematik wichtig.
Maodo Lo - Note 1,5
Mit 11,4 Punkten pro Partie gehörte Maodo Lo zu den offensiven Stützen des Teams. Seine unwiderstehliche Art, durch die gegnerische Verteidigung zu tanzen, gab Schröder immer wieder wichtige Pausen. Insbesondere im Krimi gegen Litauen und im Achtelfinale gegen Montenegro gehörte Lo zu den Matchwinnern. Der Guard hat großen Anteil am Erfolg der deutschen Mannschaft.
Niels Giffey - Note 2,5
Der gebürtige Berliner startete mit 13 Punkten gegen Frankreich stark in das Turnier. Im letzten Gruppenspiel gegen Ungarn folgten 19 Zähler. In der K.o.-Phase sanken Giffeys Spielanteile allerdings massiv. Insgesamt überzeugte der abgeklärte Forward als verlässlicher Rotationsspieler mit gutem Wurf und solider Verteidigung.
Dennis Schröder - Note 1,0
Völlig zu Recht wurde der deutsche Kapitän unter die fünf besten Spieler des Turniers gewählt. Mit 22 Punkten und 7 Assists pro Spiel war Schröder zu jedem Zeitpunkt des Turniers der Denker und Lenker des DBB-Teams. Nach der Kritik an ihm bei der WM 2019 in China sahen die Fans bei der Heim-EM den besten Schröder im Trikot der Nationalmannschaft.
Jonas Wolfarth-Botterman - Note 3,0
"WoBo" hat sich im Verlauf des Turniers zum Fan-Liebling gemausert. Trotz spielerischer Limitationen war er für Deutschland ein wichtiger Spieler in der Rotation. Er gab dem deutschen Spiel mit seiner Defensive wichtige Energie. Wenige hätten es vor dem Turnier für möglich gehalten, aber der Center kam in jedem Spiel zum Einsatz.
Nick Weiler-Babb - Note 2,5
Seine Einbürgerung war vor der Basketball-EM heiß diskutiert worden. Insbesondere im Halbfinale gegen Spanien unterstrich er seine Qualitäten in der Defensive gegen Lorenzo Brown. Insgesamt war es jedoch eine vor allem offensiv schwankende Europameisterschaft von Weiler-Babb, der auch mit einer Schulter-Verletzung zu kämpfen hatte.
Johannes Voigtmann - Note 2,0
Seine Ausbeute im Spiel um die Bronzemedaille war charakteristisch für sein Turnier: 14 Punkte, 9 Rebounds und 6 Assists zeigen seine Allround-Fähigkeiten. Obwohl es sportlich für Voigtmann im Turnier nicht immer rund lief, überzeugte er als intelligenter Führungsspieler. Der Co-Kapitän war aus dem Spiel der Deutschen nicht wegzudenken.
Johannes Thiemann - Note 1,0
Thiemann ist die größte Überraschung des DBB-Teams bei dieser Europameisterschaft. Nachdem vor Turnierstart noch über eine Nicht-Nominierung spekuliert wurde, entpuppte sich der flexible Forward als echte Geheimwaffe. Obwohl acht Punkte und drei Rebounds pro Spiel nicht spektakulär aussehen, gehörte er zu den besten Deutschen des Turniers.
Andreas Obst - Note 1,0
Regelmäßig brachte Obst die Arenen in Köln und Berlin zum Beben. Der Distanzschütze spielte sich im Turnierverlauf in die Starting Five des DBB-Teams. 48 Prozent Trefferquote bei fast 6 Versuchen pro Spiel sind im gesamten Turnier unangetastet. Außerdem ist Obst einer der vier Deutschen, die im Schnitt zweistellig punkteten.
Franz Wagner - Note 1,0
Was Franz Wagner bei dieser Basketball-EM auf das Parkett gezaubert hat, lässt die deutschen Fans von der Zukunft träumen. In seinem ersten Sommer für das DBB-Team überzeugte der Star der Orlando Magic auf ganzer Linie. Mit frechen Dreiern aus dem Dribbling und spektakulären Abschlüssen am Korb begeisterte Wagner nicht nur das deutsche Publikum.
Justus Hollatz - ohne Bewertung
DBB-Nachwuchshoffnung Justus Hollatz hatte trotz sehr geringer Spielanteile seine Momente. Sein Auftritt beim letzten Gruppenspiel gegen Ungarn, bei dem er elf Assists verteilte, war stark. Ein Spieler, auf den sich die deutsche Nationalmannschaft in Zukunft freuen kann. Er wird bei der Weltmeisterschaft im kommenden Jahr wohl schon in eine größere Rolle schlüpfen.
Christian Sengfelder - ohne Bewertung
Gemeinsam mit Hollatz stahl er allen anderen Spielern gegen Ungarn die Show. Seine 22 Zähler machten ihn zum Topscorer der Partie. Eine tolle Belohnung für Sengfelder, der den ganzen Sommer samt WM-Qualifikation dem Nationalteam opferte. Seine Nominierung war zunächst unsicher. Der Forward stellte sich aber zu jedem Zeitpunkt in den Dienst der Mannschaft.
Gordon Herbert - Note 1,5
Vor dem EM-Start zweifelten viele am Bundestrainer. Diese Skepsis dürfte der Kanadier begraben haben. Die deutsche Mannschaft war über das Turnier hinweg stark eingestellt. Einzig im Halbfinale gegen Spanien gab es Kritik an seinem Coaching. Im Großen und Ganzen aber nur ein schmaler Makel eines insgesamt starken Turniers. Herbert hat der Basketball-Nationalmannschaft neues Leben eingehaucht.