BVB verliert bei Lazio Rom: Noten und Einzelkritik

Am Dienstagabend bestritt Borussia Dortmund das erste Champions-League-Spiel der neuen Saison. Im Gastspiel bei Lazio Rom setzte es für eine anfällige BVB-Mannschaft eine durchaus verdiente 1:3-Pleite. Noten und Einzelkritik zu allen BVB-Stars:

Erwischte einen bitteren Start und musste gleich den ersten Torschuss der Hausherren passieren lassen (6.). Holte sich mit einigen dankbaren Bällen die Sicherheit, hielt dann gegen Correa einmal blendend (23.). Wirkte jedoch wiederholt unsicher beim Herausrücken - so auch beim zweiten Gegentreffer, als er als letzter Mann am Ball war.

Hinterließ in der BVB-Defensive noch den besten Eindruck und verhinderte in etlichen Szenen Schlimmeres. Bekam jedoch in den Laufduellen mit den Lazio-Angreifern fast immer die Grenzen aufgezeigt, leistete sich gerade zu Beginn ebenfalls vereinzelte Blackouts.

Fand sich auf der ungewohnten Position in der Innenverteidigung wie schon in Hoffenheim passabel zurecht. Agierte vergleichsweise fehlerarm, konnte dem hohen Tempo der Römer aber nicht immer folgen. Wurde vom Meunier-Bock auf dem falschen Fuß erwischt und kam dann vor dem 0:1 gegen Immobile zu spät (6.).

Offenbarte in der neuformierten Dortmunder Dreierkette reichlich Abstimmungsprobleme. Stand in vielen Szenen zu hoch und ließ dadurch große Lücken in seinem Rücken. Verlor vor dem 0:2 zudem das entscheidende Kopfballduell.

Übernahm für die letzte halbe Stunde eine kreative Position im Zentrum. Forderte viele Bälle und bewies mehrfach eine gute Übersicht. Ließ sich von der allgemeinen Fehleranfälligkeit allerdings auch anstecken.

Legte einen überraschend zahnlosen Auftakt hin und bekam in Zentrum kaum einmal einen Fuß dazwischen. Zeigte zwar eine gute Passquote, mehr als leichte Querpässe fielen Witsel lange Zeit aber nicht ein.

Presste im Mittelfeld in vielen Szenen deutlich intensiver als Nebenmann Witsel, überzeugte zudem mit einer hohen Laufbereitschaft. Konnte so zumindest vereinzelt Ballgewinne verzeichnen, wurde in den entscheidenden Situationen aber auch leicht ausgespielt.

Sollte nach der Pause für offensive Impulse sorgen. Zahlte anfangs in seinen Eins-gegen-Eins-Situationen viel Lehrgeld und spielte einige Situationen zu kompliziert aus. Legte dann aber den Anschlusstreffer überlegt auf (72.).

Machte insgesamt zu viele leichte Fehler. Schenkte etliche Bälle her und agierte vor dem dritten Gegentor zu passiv. Drehte nach der Pause auf und spielte noch einige Annäherungsversuche heraus. Bekam die Ballverluste aber nie abgestellt.

Agierte in der Zuordnung mitunter sehr schlecht und übersah wiederholt seinen direkten Gegenspieler auf der Außenbahn. Das 0:1 fiel nach einem krassen Abspielfehler des Belgiers (6.). Deutete dafür mit der Zeit offensiv einige Ansätze an.

Erhielt über weite Strecken der Partie viele undankbare Zuspiele. Hatte auch deshalb eine geringe Erfolgsquote in seinen Aktionen. Bekam erst im zweiten Durchgang mehr Sicherheit in sein Spiel. Bis auf wenige Ausnahmen fehlten aber die zwingenden Ideen.

Kam in der Schlussphase für den glücklosen Reus. Fand in der engmaschigen Kette der Römer keine Lücken mehr und blieb praktisch ohne Impulse im Spiel.

Drehte nach dem frühen Rückstand zwischenzeitlich auf und probierte häufig, auf eigene Faust Chancen zu kreieren. Wurde allerdings meist gedoppelt und ließ die letzte Durchsetzungsfähigkeit vermissen. Steckte jedoch nie auf und ackerte viel im Kampf um das Leder.

Führte in der Sturmspitze viele energische Duelle um den Ball und konnte sich häufig behaupten. Leitete dann mehrfach gute Chancen mit sehr direkten Ideen ein. Eigene Abschlüsse ergaben sich erst nach der Pause: Scheiterte mehrfach an Strakosha (50., 80.), markierte aber zumindest noch den Anschlusstreffer (72.).