Bayern-Noten: Kane als Pechvogel - Kimmich von der Rolle

Für den FC Bayern hat das Abenteuer bei der Klub-WM am Samstag ein Ende gefunden. Im Viertelfinale setzte es für den Rekordmeister eine bittere 0:2-Pleite gegen Paris Saint-Germain, noch schwerer als das Aus wog die Verletzung von Jamal Musiala. Alle Bayern-Stars in der Einzelkritik:

War auf der Linie lange die Lebensversicherung des FC Bayern. Hielt gegen Kvaratskhelia vor der Pause glänzend (31.), beim Barcola-Schuss später mit einer weiteren Glanzparade (49.). Streute mit Ball am Fuß jedoch wiederholt Fehler ein. Rutschte beim Gegentor dann unglücklich weg.

Bespielte den freien Raum variantenreich. Hinterlief auf dem Flügel, hatte aber auch im Halbraum gute Aktionen als Ballschlepper. Seinen Flanken fehlten aber oft komplett die Präzision. Defensiv zudem häufig mit großen Problemen, die nach dem Positionswechsel auf die linke Seite nur noch größer wurden.

War ein Monster in der Restverteidigung und stoppte die Konter des Gegners allzu oft im Alleingang. Wenn er aus dem Stand im Block verteidigen musste, wirkte er nicht so souverän. Kam mehrfach gegen Kvaratskhelia zu spät. So entstanden mehrere Top-Chancen für PSG.

Hatte gute Phasen beim Vorwärtsverteidigen, war aber weit weg vom Upamecano-Niveau. Wirkte am eigenen Strafraum ebenfalls nicht durchgängig konsequent. Leistete sich im Aufbau sogar mehrere krasse Fehler, aus denen Großchancen entstanden.

Ließ sich auf dem linken Flügel von Hakimi wiederholt auf dem falschen Fuß erwischen. Der quirlige Barcola bereitete ihm ebenfalls Probleme. Auf das Ergebnis schlugen die Defizite nicht durch. Musste dann früh mit einer Muskelverletzung runter.

Sprang vor der Pause für Stanisic ein und beackerte fortan die rechte Außenbahn. Hatte zielstrebige Momente im Vorwärtsgang. Bekam Kvaratskhelia nicht komplett in den Griff, trotzdem auch gegen den Ball sehr fleißig. Ließ dann aber stetig nach, sodass ihn Kompany später sogar wieder auswechselte.

Brachte gegen einen dezimierten Gegner seine spielerischen Elemente ein. Holte zudem noch den zweiten Platzverweis gegen Hernández heraus. All das reichte aber nicht, um das Spiel zu drehen.

Kam in einem Spiel mit vielen schnellen Umschaltaktionen überhaupt nicht zur Geltung. Hatte eine Passquote von nur 78 Prozent bei 36 angekommenen Zuspielen. Gemessen an seinem üblichen Level sind das katastrophale Werte. Defensiv fehlte ihm in vielen Momenten die Athletik, um ein Faktor zu sein.

Lieferte in der Konterabsicherung viele wichtige Aktionen und hatte gerade auf die Dynamik im Zentrum lange Zeit gute Antworten. Fand vor dem 0:1 dann einmal nicht in die Ordnung. Offensiv zudem nur mit einem wirklich gelungenen Impuls.

Wurde in seiner ersten Szene brutal von Pancho erwischt, mit der folgenden Überzahl konnten die Münchner aber nicht viel anfangen. Goretzka fand nach dem Foul nicht mehr wirklich in die Partie.

Strahlte viel Spielfreude auf der Außenbahn aus, war aber nicht so zwingend wie Coman. Seine Distanzschüsse mit der Innenseite fing Donnarumma meist sicher. Konnte sich in der heißen Phase noch einmal steigern, auch dann aber ohne Matchglück.

Bewegte sich im Angriffsspiel geschickt, die Kollegen setzten ihn aber selten optimal in Szene. Kam dennoch zu ein paar Halbchancen, ehe es zum großen Schock-Moment kam: Kurz vor der Pause räumte ihn Donnarumma unglücklich ab. Dabei zog sich der Shooting Star eine schwere Verletzung am Sprunggelenk zu, die ihn sicherlich lange außer Gefecht setzen wird.

Rückte nach der Pause auf die zentrale Position. Leitete eine Top-Chance für Olise ein, deutlich öfter versandeten seine Ideen im vorderen Drittel. Blieb selbst völlig ohne Torgefahr.

Hatte auf der linken Seite viele dynamische Aktionen, mit denen er die Paris-Abwehr überrumpelte. Brachte verlässlich gefährliche Flanken vor das Tor. Verhinderte durch seine aktive Spielweise zudem, dass Hakimi großen Offensivdrang entwickelte. Später ging ihm etwas die Kraft aus.

Wurde nach dem späten Gegentor einwechselt, es sollte sein letzter Auftritt für den FC Bayern werden. Fand lange wenig Bindung zum Angriffsspiel. Hätte mit seiner letzten Szene beinahe noch einen Elfmeter herausgeholt. Doch der VAR verhinderte einen letzten Müller-Moment. So war es ein eher stilles Servus.

Ließ seine Gegenspieler mit klugen Bewegungen ins Leere laufen. Öffnete gegen das PSG-Pressing so im Alleingang wichtige Räume. Hatte per Kopf seine Chancen, noch auffälliger diesmal aber in der Rolle als Spielmacher, die er phasenweise hervorragend ausfüllte. Vor dem 0:1 unterlief ihm aber der entscheidende Ballverlust.