Noten: Kobel und Guirassy retten den BVB - Süle wackelt

Borussia Dortmund hat bei der Klub-WM den Sprung ins Viertelfinale geschafft. In der Nacht zu Mittwoch setzte sich die Kovac-Elf denkbar knapp mit 2:1 gegen Monterrey aus Mexiko durch. Alle BVB-Stars in der Einzelkritik:

Avancierte mit seinen sechs Paraden zum X-Faktor in diesem Achtelfinale. Bekam selbst bei Gewaltschüssen der Mexikaner seinen Körper gut hinter den Ball. Besonders die Parade gegen Corona (60.) war bärenstark. Beim einzigen Gegentor traf ihn keinerlei Schuld.

Zeigte sich gegen quirlige Gegenspieler doch sehr hüftsteif. Konnte zudem wiederholt das Tempo nicht aufnehmen, wenn es bei Monterrey schnell in die Tiefe ging. Vor dem 1:2 in der Flankenverteidigung viel zu halbherzig. An diesem Abend durchaus ein Unsicherheitsfaktor.

In hektischen Momenten war er es oft, der die Bälle kompromisslos wegschlug. Kam insgesamt auf sieben Rettungstaten rund um den eigenen Strafraum. Fand aber nicht immer seine Position wieder, wenn er in anderen Zonen aushelfen musste. Auch bei ihm passte die Zuordnung vor dem Gegentreffer nicht.

Dribbelte im Spielaufbau teilweise geschickt an. Den Angriff zum 1:0 leitete er mit einem schönen vertikalen Zuspiel ein. Blieb defensiv ohne krasse Aussetzer, öffnete durch seine Positionierung aber manchmal Räume hinter der Kette.

Hatte einige sehr kernige Momente auf der rechten Außenbahn, in denen sein unbändiger Wille zu sichtbar wurde. War mit Ballgewinn und Pass in den freien Raum ein Hauptdarsteller beim zweiten Treffer. Ließ in der defensiven Konsequenz aber früh nach. Gewann letztlich nur einen seiner sechs Zweikämpfe und sah beim Anschlusstreffer nicht gut aus.

Wirbelte anfangs wieder im rechten im Halbraum und setzte im vorderen Drittel punktuell seine Impulse. Gegen den Ball nicht immer mit dem richtigen Blick für den Raum. Neigte dazu, sich zu tief fallen zu lassen. Das Timing beim Anlaufen war ebenfalls ausbaufähig.

Kam zu ein paar vielversprechenden Aktionen, wenn er mit Geradlinigkeit seine spielerischen Fähigkeiten auspackte. Gerade in der Drangphase von Monterrey fehlten bei ihm aber Positionsdisziplin und Zugriff im Zentrum.

Sollte wieder eine klare spielerische Linie auf den Rasen bringen. Beruhigte streckenweise tatsächlich das Spiel mit seiner Ballsicherheit. Klare Impulse im Angriffsspiel kamen nicht wirklich.

Verlor bei schnellen Verlagerungen auf seine Seite wiederholt den Gegenspieler aus den Augen. Beim Anschlusstreffer war er so Teil der Fehlerkette. Zeigte sich im eigenen Ballbesitz derweil verlässlich, entfaltete aber weniger Durchschlagskraft als noch gegen Ulsan.

Ließ seine Qualitäten im Kombinationsspiel aufblitzen und legte mit Spritzigkeit und Spielwitz beide Tore auf. Steckte vor dem Führungstreffer mit einem blitzsauberen Kontakt für Guirassy durch, vor dem 2:0 verzögerte er sehr geschickt seinen Konterlauf. Baute nach dem Seitenwechsel dann stark ab.

Übernahm überraschend die offensive Position auf dem linken Flügel. Brachte dort im Anlaufverhalten tatsächlich mehr Druck. Zudem immerhin noch an einem soliden Angriff beteiligt.

Bot ein paar gute Laufwege an, um die Gegenspieler zu binden. Hätte Mitte der ersten Halbzeit mit dem Querpass auf Guirassy dann fast das 3:0 eingeleitet. War insgesamt aber deutlich weniger ins Dortmunder Spiel involviert als zuletzt. Brachte nur 14 Zuspiele an. Ist nach einer unnötigen Gelben Karte nun auch noch gegen Real gesperrt. Das Bruder-Duell mit Jude fällt also aus.

Seine frühe Einwechslung konnte den Druck nach dem Seitenwechsel nicht komplett brechen. Tat dennoch alles in seiner Macht, um das Mittelfeld zu beruhigen. Füllte seine Rolle nach kurzer Anlaufzeit ordentlich aus.

Brachte den BVB mit seinen frühen Toren auf Kurs und stellte die Weichen für das Weiterkommen. War insgesamt kaum zu halten und setzte sich immer wieder physisch robust gegen die mexikanische Abwehrkette durch. Hätte letztlich früher alles klar machen können.