BVB gegen Schachtar Donezk: Noten und Einzelkritik
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BVB gegen Schachtar Donezk: Noten und Einzelkritik
Mit einem 3:1 (2:0)-Heimsieg gegen Schachtar Donezk hat Borussia Dortmund seine Ergebniskrise vorerst beendet. Im letzten Spiel der Champions-League-Ligaphase machten neben Doppeltorschütze Serhou Guirassy vor allem die BVB-Außenverteidiger von sich reden. Hier kommen die Noten und Einzelkritik zum Spiel.
TOR: Gregor Kobel - Note: 5,0
Einen Schuss bekam er in Hälfte eins aufs Tor. Der war schwer zu halten, auch wenn Kobel es einfach aussehen ließ. Was aber macht er bitte vor dem 1:2? Nahm den Rückpass von Groß mit zu viel Leichtigkeit an, übersah den heranstürmenden Marlon komplett und verursachte so ein schlichtweg hochpeinliches Gegentor. Wirkte danach wieder konzentrierter, doch die Slapstick-Einlage bleibt in Erinnerung.
ABWEHR: Ramy Bensebaini (bis 89.) - Note: 2,0
Trat viel selbstbewusster auf als noch am Samstag in Bremen. Ging resoluter in die Zweikämpfe und tauchte immer wieder in der Offensive auf - auch wenn er da zunächst die klare Linie vermissen ließ, die Julian Ryerson auf dem rechten Flügel zeigte. Belohnte sich in Hälfte zwei mit einem Traumlupfer zum 3:1, das er selbst einleitete. Ein ganz starker Auftritt.
Waldemar Anton (ab 89.) - ohne Bewertung
Seine späte Hereinnahme nahm vor allem eines: Zeit von der Uhr.
Emre Can - Note: 3,0
Auch er wirkte im Samstagsvergleich wie wachgerüttelt. Stand nicht immer perfekt, fand aber auch in Bedrängnis immer wieder fußballerische Lösungen. Leitete mit viel Auge das wichtige 2:0 vor der Pause ein. Im Eins-gegen-Eins meist ohne Gnade.
Nico Schlotterbeck - Note: 2,5
Stand nach seiner Roten Karte gegen Bremen unter besonderer Beobachtung. Ließ sich das aber nie anmerken - im Gegenteil. Gab sich hinten tadellos, riskierte auch ohne Angst eine Grätsche in letzter Not. Ließ sich dafür zu Recht feiern. Sorgte zudem mit einem präzisen Pass in die Tiefe für das 1:0. Kurzum: ein Auftritt, der von Charakterstärke zeugt.
Julian Ryerson - Note: 2,0
Wo war dieser Mann am Mittwoch eigentlich nicht? Beackerte unermüdlich die rechte Außenbahn, warf sich zielsicher in jeden Zweikampf, lebte das Gegenpressing exzellent vor. Schlug außerdem brauchbare Standards, die immer wieder für Gefahr sorgten. In dieser Form unter jedem Trainer gesetzt.
MITTELFELD: Marcel Sabitzer - Note: 3,5
War auf der Sechser-Position von Beginn an viel besser in das Spiel eingebunden als gegen Bremen. Nahm die Zweikämpfe an - auch das war zuletzt nicht unbedingt bei ihm der Fall. Letztlich nicht der entscheidende Mann, aber der Österreicher konnte seinen persönlichen Abwärtstrend stoppen.
Julian Brandt (bis 65.) - Note: 3,0
Spielte vor dem 2:0 einen tollen Pass in den Lauf zu Guirassy. Machte sonst mehr als Arbeiter denn als Zauberer von sich reden. Wohl auch deshalb nicht ganz so auffällig wie Adeyemi und Gittens auf den Flügeln.
Gio Reyna (ab 65.) - Note: 2,5
Suchte in einer schwierigen Phase für den BVB Mittel, um das Offensivspiel wieder anzukurbeln. Fand schon nach wenigen Minuten die Lücke für einen Steckpass zu Gittens. Sein Doppelpass mit Torschütze Bensebaini vor dem 3:1 war ebenfalls zum Zungeschnalzen. Kann man alles so machen als Joker.
Maximilian Beier (bis 45.) - Note: 4,0
War bei weitem nicht so spielprägend wie Adeyemi und Gittens eine Reihe vor ihm. Fiel auch im Vergleich mit Julian Brandt ab. Kam immerhin zweimal in Bedrängnis zum Abschluss, konnte sein Tempo jedoch nie wirklich ausspielen.
Pascal Groß (ab 46.) - Note: 3,5
Für Kobels schlampigen Umgang mit seinem Rückpass konnte er nichts. Brachte sich anschließend mit viel Engagement gegen drückende Gäste ein. Große Offensivaktionen gab es diesmal nicht von ihm.
ANGRIFF: Karim Adeyemi (bis 65.) - Note: 2,5
Die Flanke vor dem 1:0 durch ein Guirassy war möglicherweise eher ein Schussversuch. Egal: Sie führte zum Erfolg. Wann auch immer er ins Eins-gegen-eins gehen konnte, war Gefahr in Verzug. Seine Dribblings sind und bleiben eine Augenweide, auch wenn der letzte Pass nicht immer ankam. Muss noch ein bisschen mehr nach hinten arbeiten.
Julien Duranville (ab 65.) - Note: 3,0
Brachte sich gleich solide ein, arbeitete auch fleißig nach hinten mit - das hatte ihm Interimscoach Tullberg wohl dick untermalt mitgegeben.
Jamie Gittens (bis 85.) - Note: 2,5
Gefühlt immer anspielbar. Zog vor allem im ersten Durchgang mit viel Tempo regelmäßig Gegenspieler auf sich. Schaffte so immer wieder wertvolle Räume. Nicht immer mit der nötigen Effizienz im letzten Drittel.
Yan Couto (ab 85.) - ohne Bewertung
Kam in die Begegnung, als diese schon gelaufen war.
Serhou Guirassy - Note: 2,0
Für Auftritte wie heute Abend wurde er vom VfB Stuttgart losgeeist. Ging vor dem 1:0 auf Nummer sicher, sprang da schlitzohrig in Adeyemis Hereingabe. Das 2:0 vollendete er so kaltschnäuzig wie eh und je. Machte aber auch nach hinten viel mehr Meter als noch gegen Bremen. Nach der Pause ging ihm ein bisschen das Zielwasser aus.