Formel 1: Noten und Einzelkritik zum Ungarn-GP

Der Große Preis von Ungarn wurde am Sonntag zu einem besonderen Tag für McLaren. Der britische Rennstall fuhr einen ungefährdeten Doppelsieg ein - die Reihenfolge der Piloten sorgte aber für Diskussionen. WM-Leader Max Verstappen verlor dahinter derweil komplett die Nerven. Alle Fahrer in der Einzelkritik:

Startete aus der Boxengasse und profitierte zunächst davon, den Tumulten aus dem Weg zu gehen. Schwamm auf den harten Reifen zwischenzeitlich auf Platz 10 und schien besser zurecht zu kommen als der Teamkollege. Dann zwang ihn ein Hydraulik-Leck zur Aufgabe.

Hatte große Probleme, die Pace zu finden. Schien in keiner Rennphase wirklich konkurrenzfähig und belegte über weite Strecken den letzten Platz.

Verbesserte sich im Laufe des Rennens geringfügig nach vorne. Zumindest zu Beginn wirkte er langsamer als Ocon. Stellte nie unter Beweis, dass es für deutlich weiter vorne hätte reichen können.

Nach P14 im Qualifying gelang ihm im Rennen wenig. Wurde schnell durchgereicht. Drehte als Teil der Schlussgruppe seine Runden und wurde klar vom Williams-Kollegen geschlagen.

Profitierte von den Stopps der Vorderleute und verteidigte sich kurzzeitig sogar erfolgreich gegen Russell. Ab Mitte des Rennes ging es nur noch nach hinten. Schien stetig die Pace zu verlieren. Kam letztlich vier Positionen hinter dem Startplatz ins Ziel.

Machte in der ersten Runde die meisten Positionen gut. Musste auf den weichen Reifen aber schon früh an die Box. Schaute danach eher nach hinten und konnte selbst gegen Albon wenig ausrichten. Hatte nie die Pace von Hülkenberg.

Hielt sich deutlich länger als Sargeant im Mittelfeld. Das Team verpatzte allerdings seine Strategie. Legte zwei Stopps in den ersten 30 Runden hin. Wurde so um der Chance auf eine bessere Platzierung beraubt.

War am Start der große Pechvogel. Verlor an Boden und fiel nach einem frühen Stopp weit zurück. Kämpfte sich mit starken Rundenzeiten Mitte des Rennens zurück. Blieb im Kampf um die Punkte aber nicht fehlerfrei und legte einen heftigen Verbremser hin.

Sah in den Positionsduellen wiederholt unglücklich aus. Wurde von Magnussen nach dem ersten Stopp außenherum überrascht. Sein guter Startplatz war so schnell Geschichte. Konnte sich danach nicht mehr vorarbeiten.

War ein Nutznießer am Start, konnte sich aber nur kurz vor Sainz halten. Letztlich ging die Idee mit weichen Reifen aber nicht auf. Rutschte nach einem frühen Reifenwechsel ins Mittelfeld. Konnte anders als Stroll gegen Ende auch nicht mehr zulegen.

Blieb am längsten auf den weichen Reifen, verlor dadurch aber letztlich zu viel Zeit. Die Aussicht auf Punkte schien schon früh vorbei. Ergriff gegen Ende noch einmal die Initiative. Besiegte so den Teamkollege, biss sich an Tsunoda aber die Zähne aus.

Fuhr lange ein unscheinbares Rennen im Niemandsland, hielt sich aber anders als Ricciardo konstant in den Punkten. Behielt in den letzten Runden im Duell mit Stroll und Alonso die Nerven. Fuhr so das wohl bestmögliche Ergebnis ein.

Tat sich schwer, auf der Strecke zu überholen. Rückte nur aufgrund der Strategie nach vorne. Zögerte den ersten Stopp dann zu lange hinaus und musste Perez ziehen lassen. Zeigte später, was möglich gewesen wäre, als er freie Fahrt hatte.

Verlor nach dem Unfall im Qualifying beim Start zwei weitere Plätze. Schwamm im Zuge der Boxenstopps trotzdem in die Punkte. Kam aufgrund der besseren Strategie sogar vor Russell ins Ziel. Mehr als P7 war aber nicht drin.

Verschlief den Start, konnte aber zumindest schnell wieder an Alonso vorbeiziehen. Die Lücke zu Leclerc wurde aber immer größer. Hätte nach dem Verstappen-Unfall eigentlich attackieren könnte, dafür fehlte ihm aber etwas Geschwindigkeit.

Wirkte völlig von der Rolle und probierte es wegen der fehlenden Performance mit der Brechstange. Hielt in der ersten Kurve abseits der Strecke voll rein. Verschuldete in der entscheidenden Phase dann einen Unfall mit Hamilton, der noch schlimmer hätte ausgehen können. Wütete trotz der eigenen Fehler durchgängig am Funk.

Stach schon zu Beginn den Teamkollegen aus und mauserte sich sogar zum Podiumsanwärter. Fuhr abseits aller Zwischenfälle um ihn herum klug sein Rennen. Landete so schließlich vor Verstappen und verteidigte den vierten Platz umsichtig.

Verhielt sich nach der Startphase sehr clever und lauerte auf seine Chance. Zog durch einen frühen Stopp an Verstappen vorbei, geriet für den Rest des Rennens dafür komplett in die Defensive. Wehrte sich allerdings mit seiner ganze Klasse und erzwang beim Weltmeister den entscheidenden Fehler. Verdienter Podestplatz für den Briten!

Legte von der Pole Position aus einmal mehr keinen guten Start hin und konnte in der Anfangsphase nicht mit Piastri mithalten. Das Team lotste ihn per Undercut vorbei. Gab die Führung auf Druck des Teams zurück, obwohl er ab der Hälfte der Renndauer mit Abstand der Schnellste war. Eine große Geste mitten im WM-Kampf.

Behielt beim Start die Nerven und setzte sich mit starken Zeiten schnell ab. Ab dem zweiten Stint war Norris schneller als er. Verlor im Zuge des zweiten Stopps sogar die Führung und brachte das Team bei der Stallorder in eine unangenehme Position. Gewann letztlich nur, weil Norris ihm den Sieg schenkte.