Formel 1: Das Startzeugnis der 20 Fahrer
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Das Startzeugnis der Formel-1-Fahrer
Vier Grands Prix auf zwei Kontinenten stehen im Formel-1-Buch 2024. Zeit für eine erste Bilanz. Wie haben sich die 20 Fahrer in den ersten Rennen geschlagen? Wer hat überzeugt, wer enttäuscht? Das sport.de-Startzeugnis zum Durchklicken:
Logan Sargeant (Williams) - 0 Punkte - NOTE: 4,0
Präsentiert sich deutlich reifer als in seiner Rookie-Saison. Hat aber noch nicht einen einzigen "Holla-die-Waldfee"-Moment geliefert. Klar langsamer als Stallkollege Alex Albon, demolierte zuletzt im Japan-Training sein Auto. Im Rennen aber noch ohne dicke Schnitzer.
Valtteri Bottas (Sauber) - 0 Punkte - NOTE: 4,5
Im teaminternen Duell mit Zhou Guanyu längst nicht immer vorne. Der Finne tut sich mit dem lahmenden C44 schwer, macht bisweilen einen lustlosen Eindruck. Dabei will er sich eigentlich für das Audi-Projekt empfehlen. In dieser Form dürfte Bottas in Ingolstadt allerdings keinen Eindruck schinden.
Pierre Gasyl (Alpine) - 0 Punkte - NOTE: 3,0
Der Franzose tuckert in der Fehlkonstruktion A524 chancenlos hinterher. Vorwürfe kann man Gasly keine machen, er ist Opfer seines Autos.
Esteban Ocon (Alpine) - 0 Punkte - NOTE: 3,0
Siehe Text zu Landsmann Gasly. Auch Ocon kann im Alpine nicht glänzen. Hegt Abwanderungsgedanken und wird - wie auch Gasly - alles daran setzen, das sinkenden Alpine-Schiff zu verlassen, wenn sich eine Chance bietet. Könnte als ehemaliger Mercedes-Junior eine Option für Toto Wolff bei der Suche nach einem Hamilton-Nachfolger sein.
Daniel Ricciardo (Racing Bulls) - 0 Punkte - NOTE: 5,0
Der Routinier will sich eigentlich für ein Comeback im Seniorteam Red Bull empfehlen. Davon ist er derzeit Lichtjahre entfernt. Ricciardo ist klar langsamer als Garagen-Nachbar Yuki Tsunoda, findet einfach keine Pace, baute dafür schon ein paar Böcke.
Zhou Guanyu (Sauber) - 0 Punkte - NOTE: 4,0
Schlägt sich im Sauber-Duell mit Bottas immer besser, legte im Sauber aber auch noch keine Glanzfahrt auf den Asphalt. Ausreichend, aber rein sportlich (also ohne China-Sponsoring) für Sauber/Audi nicht wirklich eine attraktive Option, was eine Weiterbeschäftigung über 2024 hinaus angeht.
Alex Albon (Williams) - 0 Punkte - NOTE: 4,5
Die Ansprüche an den Thailänder sind nach der famosen Vorsaison gestiegen. In diesem Jahr ist er allerdings noch nicht der "Game Changer" für Williams. Zerdepperte in Melbourne sein Chassis und konnte nur antreten, weil Teamkamerad Sargeant brav sein Auto räumte.
Kevin Magnussen (Haas) - 1 Punkt - NOTE: 2,5
Schießt mit seiner aggressiven Fahrweise bisweilen übers Ziel hinaus. Glänzte in Saudi-Arabien allerdings als Blocker für Stallkollege Nico Hülkenberg. Ist im Qualifying dieses Jahr deutlich näher am "Hulk" dran, ein Punkt im Haas kann sich sehen lassen.
Nico Hülkenberg (Haas) - 3 Punkte - NOTE: 1,5
Kassierte im Qualifying hier und da eine Watschn von Magnussen. Aber: Im Haas in vier Rennen zweimal in den Punkten - was will man mehr?!
Yuki Tsunoda (Racing Bulls) - 7 Punkte - NOTE: 2,0
Hat keinen Grund, skeptisch drein zu schauen. Fährt so konstant wie noch nie und seinem Stallrivalen Ricciardo um die Ohren. Zeigt im Gegensatz zum Aussie, was im Racing-Bulls-Paket steckt. Sogar die graue Red-Bull-Eminenz Helmut Marko ist angetan.
Lance Stroll (Aston Martin) - 9 Punkte - NOTE: 4,5
Fährt seit 2017 in der Formel 1, manchmal aber noch immer wie ein Anfänger (so bei seinem Aus in Dschidda). Sammelte immerhin neun Zähler ein, bekommt von seinem Stallkollegen Fernando Alonso aber verlässlich auf die Mütze. Kein Geheimnis: Stroll sitzt nur dank Papa Lawrence im Aston Martin.
Lewis Hamilton (Mercedes) - 10 Punkte - NOTE: 4,5
Vom schlechtesten Saisonstart seiner Karriere, sprach der Rekordweltmeister. Da liegt er richtig. Die bescheidenen Leistungen liegen zwar hauptsächlich am gurkigen Silberpfeil, aber eben auch an Hamilton selbst. Bisher fast immer langsamer als Teamkollege George Russell. Von einem siebenmaligen Weltmeister wird deutlich mehr erwartet.
Fernando Alonso (Aston Martin) - 24 Punkte - NOTE: 2,5
Der nimmermüde 42-Jährige liefert auch diese Saison konstant ab. Übertrieb es in Melbourne mit seiner Bremsaktion gegen Russell etwas, hätte sonst noch ein paar Pünktchen mehr auf dem Konto. Alonso ist auch 2024 der Punktegarant für Aston Martin - und in dieser Form immer ein Kandidat für die Topteams, wenn es um 2025 geht.
George Russell (Mercedes) - 24 Punkte - NOTE: 3,0
Fährt konstant und ist meist schneller als Hamilton, im lahmen W15 aber noch nicht in der Lage, Glanzpunkte zu setzen. Wirkt gleichwohl stärker und stabiler als im Vorjahr.
Oscar Piastri (McLaren) - 32 Punkte - NOTE: 3,0
Die Ansprüche an den jungen Australier sind deutlich gestiegen. Piastri ist aber noch immer langsamer als McLaren-Kollege Lando Norris, muss daher aus strategischen Gründen immer wieder Platz für den Briten machen. In den kommenden Rennen sollte er im Stallduell unbedingt Nadelstiche setzen, um seinen Vorschusslorbeeren gerecht zu werden.
Lando Norris (McLaren) -37 Punkte - NOTE: 2,5
Konstanter Punktesammler für McLaren und bisher ohne Patzer unterwegs. Im Teamduell meist schneller als der aufstrebende Piastri. Was Norris noch fehlt, ist eine echte Sternstunde. Vielleicht kommt diese ja, wenn sich McLaren weiter verbessert.
Carlos Sainz (Ferrari) - 55 Punkte - NOTE: 1,0
Es scheint, als hätte das Ferrari-Aus dem Spanier Extra-PS verliehen. Getreu dem Motto "Euch zeig ich's jetzt", liefert Sainz gnadenlos ab. Auch eine Zwangspause wegen einer Blinddarm-OP brachte ihn nicht aus dem Tritt, stattdessen biss Sainz bei seiner Rückkehr in den Ferrari sofort zu, als Red Bull versagte. Beeindruckend: Sainz ist bisher sogar am Samstag schneller als Quali-Ass Charles Leclerc.
Charles Leclerc (Ferrari) - 59 Punkte - NOTE: 4,0
Derzeit nur die zweite Geige bei den Roten. Tut sich mit dem SF-24 irgendwie schwer, wirkt neben dem bärenstarken Sainz blass. Liegt in der WM nur wegen Sainz' Ausfall in Saudi-Arabien vor seinem Stallrivalen.
Sergio Perez (Red Bull) - 64 Punkte - NOTE: 2,0
Deutlich stabiler als über weite Strecken der Vorsaison. Im Qualifying nicht mehr Licht-, sondern nur noch Jahre hinter Verstappen. Tut, was von man ihm erwartet, sprich: Holt als solide Nummer zwei konstant Punkte und hält Max Verstappen den Rücken frei. Macht Perez so weiter, könnte ihn Red Bull durchaus mit einer Vertragsverlängerung belohnen.
Max Verstappen (Red Bull) - 77 Punkte - NOTE: 1,0
Vier Rennen, vier Pole Positions, drei Siege, einzig Down Under Opfer eines Bremsdefekts. Kurz: Verstappen fährt in seinem Superboliden RB20 auch dieses Jahr in einer eigenen Liga und wird Titel Nummer vier frühzeitig eintüten, sollte nichts Unvorhergesehenes passieren.