Darts England PDC Darts-WM  2019 1. Runde Matthew Edgar - Darius Labanauskas Liveticker

Im ersten Set ging bei Darius Labanauskas überhaupt nichts zusammen. Der erste Litauer auf der Bühne der PDC-WM versemmelte im Versuch, ein Doppel zu treffen, sage und schreibe fünfzehn Pfeile in Folge. Doch einmal kurz geschüttelt, verbesserte der 42-Jährige seine Checkout-Quote im Laufe der Partie immerhin auf knapp 30%. Trotz einer Doppel-Quote von 41,67% wird Edgar seinem Gegner nicht gefährlich. Der Average von 83,41% kann mit dem von Labanauskas (93,57%) schlichtweg nicht mithalten.

Das letzte Leg ist ebenso früh entschieden wie die gesamte Angelegenheit seit dem zweiten Satz! Labanauskas hat 92 Punkte zu löschen, während bei Edgar noch eine 243 steht. Letztlich kann sich der Litauer Zeit lassen und im fünften Anlauf den Einzug in die Zweitrunde eintüten. Glückwunsch!

Im zweiten Leg des vierten Satzes steht Edgar gehörig unter Druck. Der Brite hat 116 Punkte vor der Brust und radiert tatsächlich 84 davon in zwei Darts. Aber statt den letzten in die nötige D16 zu setzen, verfehlt das Flugobjekt sein Ziel deutlich. Labanauskas hatte sich 40 gestellt - der erste sitzt direkt.

Wieder darf der Caller ins Mikro schreien. Diesmal liegt es an Darius Labanauskas, der beim Vorhaben, sein eigenes Leg durchzubringen, von hohen Scores profitiert. Die 70 Punkte stellen auf der Zielgraden keine Hürde dar. 20, 18 und rein ins Glück: Doppel-16!

Mit seiner zweiten 180 kann Edgar nochmal in den Nacken von Labanauskas hauchen, der das Leg eigentlich schon fast sicher hatte. Beide spielen sich dann mit gemächlichen Aufnahmen nach unten, wobei der Litauer das bessere Ende für sich hat. Mit der doppelten 16 tütet der 42-Jährige die Führung ein.

Die Averages klaffen nun auseinander. Zieht man nur den dritten Satz in Betracht, steht Labanauskas bei einem Durchschnittswert von 101 und Edgar bei 78. Immerhin rettet der Brite seinen eigenen Anwurf, weil sein Kontrahent die 116 nicht radieren kann. Stattdessen zeigt sich "Prime Time" sicher auf Tops.

Mit einem beachtlichen Average von 93,78 macht "Lucky D" seinem Kontrahenten das Leben nun richtig schwer. 140 um 140 flattern ins Board und Labanauskas bringt sein eigenes Leg ganz verbissen durch. Litauens Debütant hat für eine einfache 32 sechs Darts Zeit und weiß inzwischen, damit auch umzugehen. Der dritte sitzt im angepeilten Feldchen.

Das Publikum ist sichtlich gut gelaunt und beginnt nach den ersten drei Würfen von Darius Labanauskas, lauter zu raunen. Nach dem vierten Pfeil verschwindet die gelbe Neun und die Zuschauer lösen die Spannung wieder auf. Dennoch reißt der Litauer das Leg an sich und erspielt sich per D12 das Break.

Als hätte Darius Labanauskas in der Pause eben entdeckt, wo das Zielwasser steht, setzt der Litauer die Pfeile nun mittig und butterweich ins doppelte Kork. 20, 20, Doppel 20 und zack, steht es 1:1. Somit bleibt es hochspannend im zweiten Match des Abends!

Hat da jemand Lunte gerochen? Darius Labanauskas spielt sein eigenes Leg furztrocken runter und packt dann sowas wie den ersten Bigpoint aus. Die 100 Punkte checkt der 42-Jährige mit dem dritten Pfeil letztlich wieder über das rote Feld neben der einfachen 10.

Zumindest noch nicht. Darius Labanauskas kann diesmal von seinen hohen Scores profitieren. Der erste Versuch sitzt zwar wieder nicht im Doppelfeld, aber Matthew Edgar hat offensichtlich nicht genug Schnaps getrunken, um die 111 zu checken. Schließlich setzt "Lucky D" das Flugobjekt in die doppelte 10. Es steht 1:1 und Labanauskas darf nun anwerfen.

Der Brite kommt mit einer Menge Rückenwind aus der Pause! Das Maximum zum perfekten Zeitpunkt beschert ihm 116 Punkte Rest. Erst der letzte Pfeil stimmt beim Löschversuch nicht, da der 32-Jährige statt der Doppel-20, die Doppel-5 trifft. In der nächsten Aufnahme erspielt sich "Prime Time" dann doch das Break.

Die Averages der beiden sind durch die Problemfelderchechen der Doppel nun in den 70er-Bereich gesunken. Dabei spielt insbesondere Darius Labanauskas eigentlich eine richtig gute Partie. Doch mit einer Doppelquote von 6% kann er sich vermutlich nicht einmal mit den meisten Hobbyspielern messen. Wir sind gespannt, ob sich das im zweiten Durchgang ändert und der Litauer den Rückstand schnell wieder abwenden kann.

Mit physischen Gesten versucht sich Matthew Edgar jetzt bei guten Aufnahmen so ein wenig zu pushen. Aber Darius Labanauskas lässt sich davon nicht beeindrucken. Aus 182 macht der Litauer 34 Punkte, aber hat dann Double Trouble ohne Ende. Gleich zehn Versuche landen nicht da, wo sie hin sollen. Auch Edgar hat seine Probleme, doch macht schließlich mit dem 22. Wurf dieses Legs den Satz klar.

Der 48-Jährige ist auf Break-Kurs und hat sechs Darts Zeit für die 170 Zähler. Jedoch rutscht der erste Pfeil in die einfache 1 und auch die nächsten beiden verfehlen das Triple-Feld. Deshalb darf Matthew Edgar nochmal rankommen und auf der Doppel-8 die erneute Führung markieren.

Gerade fast das Break geholt, ist Darius Labanauskas auch bei eigenem Anwurf richtig gut dabei. Mit zwei Aufnahmen, bei denen dem 48-Jährigen fünf perfekte Darts gelingen, spielt sich Labanauskas auf 24 vor. Kein Problem: Die doppelte 12 sitzt im ersten Anlauf.

Während die Matches eben ein enormes Tempo aufwiesen, deutet die Angelegenheit zwischen Edgar und Labanauskas auf einen gemächlicheren Ritt hin. Weil Labanauskas statt der doppelten 19, nur die einfache trifft, kann Edgar das erste Leg über die D4 doch noch über die Bühne bringen. Das war knapp!

Während der Caller beim Ansagen der Akteure schon seine Stimmbänder reizen durfte, müssen wir auf die ersten Schreie für hohe Aufnahmen noch einige Sekunden warten. Edgar und Labanauskas haben die Bühne soeben betreten und stehen sich vor dem Anwurf nun am Practice-Board gegenüber.

Neben Edgar tritt gleich auch Darius Labanauskas ans Oche. "Lucky D“ ist in der PDC noch ohne jegliche Erfahrung, aber will als Nummer 108 der Weltrangliste eine Überraschung landen. Und in welchem Sport soll das als Underdog gehen, wenn nicht im Darts? Rückenwind liefern dem 42-Jährigen jüngste Erfolge aus der BDO. Vor wenigen Monaten zog Labanauskas ins Achtelfinale der World Darts Trophy ein.

Eigentlich hätte Matthew Edgar bereits vor einer knappen Stunde den Weg auf die Hauptbühne des Ally Pallys angehen sollen. Denn der Nickname des 32-Jährigen lautet "Prime Time“. Jedenfalls hat sich der Engländer gemeinsam mit dem langjährigen PDC-Profi Kevin Painter auf diese Weltmeisterschaft vorbereitet und ist nun bereit erstmals bei einer WM die Pfeile fliegen zu lassen.

Die erste Partie der heutigen Abendsession ist rum und die zweite geht in wenigen Minuten los. Matthew Edgar bekommt es mit Darius Labanauskas zu tun. Während Edgar aus der Darts-Heimat stammt und keinen allzu weiten Weg nach London hatte, ist Darius Labanauskas der erste Mann aus Litauen bei einer PDC-WM. Bereits drei Spiele heute endeten mit 3:0. Geht es gleich etwas enger zu?