Darts England PDC Darts-WM  2016 Halbfinale Raymond van Barneveld - Adrian Lewis Liveticker

Adrian Lewis schlägt Raymond van Barneveld mit 6:3 nach Sätzen und zieht somit ins morgige Endspiel ein. Den entscheidenden Satz gewinnt der 30-jährige Engländer mit 3:1 nach Legs. Nach der 5:0-Satzführung von Jackpot hat alles nach einem ganz, ganz schnellen Ende ausgesehen. Doch der 48-jährige Niederländer hat sich nicht aufgegeben, seinen Average hochgeschraubt und mit teils spektakulären Highfinishes geglänzt. Am Ende haben van Barneveld ein Average von 94,34, 38,46 Prozent über die Doppel und sechs Checkouts über 100 nicht zum Weiterkommen gereicht. Adrian Lewis ist dank 15 180ern, einem Average von knapp unter 100 Punkten (99,65) sowie einer Doppelquote von 35,94 Prozent ins Endspiel eingezogen. Herzlichen Glückwunsch, aber auch Respekt an Barney, der wieder gezeigt hat, dass er längst nicht zum alten Eisen gehört.

Adrian Lewis ist nicht in der Lage gewesen, 72 auf Null zu bringen. Sein Gegenüber stört sich daran nicht. D16 bedeutet das 1:2 aus Sicht des Niederländers.

Frei nach dem Motto "am Ende knallt die Peitsche" schlägt Jackpot in einer wichtigen Phase zu. Während er lässig über D10 zum 2:0 im neunten Satz kommt, hat van Barneveld noch bei 82 Rest gestanden.

Nach 180ern steht es 14:6 für den Mann von der Insel. Sein Average schnellt seit einiger Zeit mal wieder über 100 und beschert Lewis auch gleich das erste Leg.

Aller guten Dinge sind neun? Vielleicht! Zumindest geht es zunächst einmal in den neunten Satz, weil van Barneveld sich auch diesen Durchgang nicht hat nehmen lassen. 40 Rest sind keine Herausforderung für den van-Gerwen-Bezwinger gewesen. Mit 94,74 nähert er sich zunehmend dem Average von Lewis (99,55) an. Seine Checkout-Quote (37,84) ist sogar besser als die des Doppel-PDC-Weltmeisters (35,09). Nach einer kurzen Pause geht es weiter.

Mehr geht nicht! Es steht 2:2 im achten Satz, weil Lewis 91 auf Null bringt. Raymond van Barneveld eröffnet das Leg und kann somit leichter auf 3:5 verkürzen. Lewis müsste schon ein Break raushauen, um das Match letztlich mit 6:2 gewinnen zu können.

Adrian Lewis kommt nach einem erfolgreichen Wurf auf D20 auf eine Finishquote von fast 34 Prozent. Sein Gegner checkt 37,14 Prozent aus. Weltklasse!

Einmal mehr reicht Barney ein Zwölf-Darter zum Leggewinn. Dieses Break dürfte den vermeintlichen Außenseiter wohl endgültig zurück in die Partie gebracht haben. Bringt es sein anschließendes Leg durch, ist bei 3:5 nach Sätzen wieder alles drin.

Von wegen Kopf in den Sand. Aus einem 0:5-Satzrückstand hat der Niederländer bereits ein 2:5 gemacht. Im Achten liegt der vierfache BDO-Weltmeister und PDC-Weltmeister von 2007 mit 1:0 in Front. Schon jetzt muss man den Hut vor dem 48-Jährigen tief ziehen.

Wenn der harte Kampf zwischen den beiden so weitergeht und auch das anschließende zweite Halbfinale nicht schnell entschieden wird, steht den Zuschauern im Norden Londons eine lange Nacht bevor. Geht es hier noch in einem weiteren Satz oder besinnt sich der Favorit wieder auf seine Stärken?

Zum genau richtigen Zeitpunkt hat der Mann aus Den Haag seinen Rhythmus gefunden. 95, 100, 44, 128 und ein starkes Finish von 134 lassen ihn weiterhin träumen. Es steht nur noch 2:5 aus seiner Sicht. Ausschlaggebend für diese unerwartete Aufholjagd sind sein Average von fast 92 sowie seine Weltklasse-Doppelquote von 34,38 Prozent gewesen. Adrian Lewis hadert mit sich und seinem Spiel. 98,74 Punkte im Drei-Dart-Average sind gut, aber auch gut genug? Seine Quote auf die Doppel beträgt 33,33 Prozent. Nach 180er steht es 12:4 für den Weltmeister von 2011 und 2012.

Es wird eng für den Weltranglisten-Fünften! Barney muss nur noch 134 löschen, Lewis steht bei 204.

Zum dritten Mal muss ein fünftes Leg her! Gewinnt Lewis den vom Niederländer gestarteten Durchgang, steht er im Finale. Siegt van Barneveld, geht es in den achten Satz.

32,26 Prozent bei van Barneveld, 32,08 Prozent bei Lewis: Die Finish-Quoten haben sich ganz schön gewandelt. Trotzdem liegt Lewis weiterhin mit 5:1 Sätzen in Führung, liegt in diesem Satz aber mit 1:2 hinten. Es bleibt spannend.

Pünktlich haut der Routinier sein bisher bestes Darts raus. Mit dem 2:0 bestätigt er sein vorausgegangenes Break. Nun muss Lewis wieder abliefern. Sonst könnte das doch noch eine enge Kiste werden.

Mit seiner dritten 180 schraubt van Barneveld seinen Average auf 92,2 Punkte. Seine Finish-Quote liegt bei 30 Prozent. Lewis ist mit 32,65 Prozent auf die Doppel nicht mehr viel besser.

Jetzt steht der Ally Pally! Wie aus dem Nichts, luchst Barney dem Favoriten ein weiteres Leg ab! Warum? Weil Lewis 10 und 4 Rest nicht auf Null bringen kann. Fast schon mit einem Grinsen auf den Lippen, kommt der Holländer im ersten Versuch über Tops zum 1:0 im Siebten! Toll!

Tatsächlich sichert sich der 18 Jahre ältere Außenseiter den ersten Satz im ersten Halbfinale. Dank eines konsequenten Abschlusses über die Doppel, findet van Barneveld endlich in die Spur zurück. Lewis ist im von ihm eröffneten Leg zu passiv geblieben, wodurch Barney hat Druck ausüben können. Das 3:1 im sechsten Satz ist daher nur folgerichtig gewesen. Jetzt steht es also 5:1 für Lewis.

Bisher ist in diesem Satz noch kein Break in Sichtweite. Dafür spielen beide zu frei auf. Weder der Niederländer noch der Mann von der Insel lassen sich lumpen oder gar etwas anbrennen. 2:1 für den 48-Jährigen aus Den Haag.

100, 96, 140, 65 und 100 sind Adrian Lewis´ Zahlen zum 1:1-Ausgleich im vielleicht schon entscheidenden sechsten Satz. Seinen Average hat der Jackpot noch einmal hochgeschraubt und liegt nun bei 101,05 Punkten. Sein Gegner erzielt im Schnitt 92,97 Zähler mit drei Darts.

137 kann van Barneveld noch nicht auschecken, 24 Rest werden aber ganz easy beseitigt. Da er das Leg eröffnet hat, ist die 1:0-Führung wenig aussagekräftig.

Raymond van Barneveld startet mit 100. Lewis brennt sofort eine 140 auf das Dashboard. Er lässt seinem Gegner keine Chance. Ein Satz fehlt dem 30-Jährigen noch zum Finalticket.

Ein Drei-Dart-Average von 100,51 sowie eine Checkout-Quote von 36,59 Prozent sind zweifelsfrei Weltklasse-Werte! Neun Maximalausbeuten tragen ebenfalls ihren Anteil dazu bei, dass Raymond van Barneveld am heutigen Abend kein Bein an die Erde im Ally Pally bekommt. Sein Average von 90,72 ist solide, aber nicht gut genug, um ins Endspiel einzuziehen. Es ist eben zu erkennen, dass heute die Nummer fünf der Welt gegen die 16 der Order of Merit agiert. Lewis dominiert das Geschehen.

Adrian Lewis beendet seinen 13-Darter mit Tops und geht mit 2:1 in Front. Wahrscheinlich ist ihm nun auch dieser Satz nicht mehr zu nehmen. Sollte er tatsächlich mit 5:0 nach Sätzen in Front gehen, ist der Kuchen wohl gegessen.

Ohne Probleme gleicht der favorisierte Doppel-Weltmeister zum 1:1 nach Legs aus. 10 Rest bringt er über die doppelte Fünf easy auf Null. Raymond van Barneveld hätte noch 140 löschen müssen und ist zuvor gar nicht im Finish-Bereich gewesen.

Viel besser geht es kaum. Souverän eröffnet Lewis das zweite Leg im fünften Satz mit zweimal 140. Sein Kontrahent bleibt mit 60 und 42 wenig bis überhaupt nicht gefährlich.

Plötzlich scheinen beide Spieler wie von der Rolle. Raymond van Barneveld braucht für 121 Rest satte neun Pfeile. Trotzdem bringt er sein Leg durch. Allerdings auch nur, weil Lewis sowohl 123 als auch 25 Rest nicht löschen kann. Puh!

Barney muss noch 261 Rest löschen, Lewis muss 258 Punkte auf Null bringen. Da van Barneveld dieses Leg eröffnet hat, steht der Favorit nicht in der Pflicht. Er kann das Break auch später holen.

Zwar gewann Lewis die letzten drei Duelle gegen seinen heutigen Kontrahenten, allerdings sind die Spiele ziemlich knapp gewesen. Im Halbfinale des Masters in Sydney gewann der Engländer 2015 mit 10:9. In Auckland setzte sich Lewis mit 11:10 durch. Beim World Grand Prix siegte der 18 Jahre jüngere Akteur mit 2:0. Heute sieht die ganze Sache eindeutig aus.

"Es könnte mein Jahr werden. Es geht darum, dass du den Glauben an dich selbst behältst", sagte van Barneveld vor dem Match!

140 Rest reduziert Lewis auf 40 und profitiert davon, dass van Barneveld auf 56 Punkten kleben bleibt. Gleich im ersten Anlauf hämmert der Engländer seinen 21 Gramm schweren Pfeil in Tops und tütet das 3:2 im vierten Satz und damit diesen Durchgang ein. Dass er sich eine 4:0-Satzführung nehmen lässt, ist mehr als unwahrscheinlich. Der Average von Lewis liegt bei 99,34 Punkten, Barneys bei 93,88. Größter Unterschied sind sicherlich die Checkout-Quoten: Hier kommt der Holländer auf 23,53 Prozent, während Lewis mit 37,5 Prozent glänzt!

Wie schon im letzten Satz, geht es auch in diesem Durchgang in das entscheidende fünfte Leg. Lewis ist mit einer 180 gestartet, hat 100 und ein weiteres Maximum nachgelegt. Das Finish über 9, 16, D8 ist reine Formsache gewesen. Ein schicker Zwölf-Darter!

Weil Lewis an 50 Rest scheitert (10, 0, 20), darf Barney recht unerwartet mit 2:1 in Führung gehen. Sein Finish setzt sich aus D20, 0, D8 zusammen. Ist hier noch ein Satz für ihn drin?

Egal, wie das Match ausgeht, die Fans kommen definitiv auf ihre Kosten! Raymond van Barneveld hat einen Average von 95,21 und hat bereits zweimal mit 161 ausgecheckt. Allerdings liegt seine Doppelquote bei nur 20 Prozent. Lewis hat einen Drei-Dart-Average von 97,9 und eine Doppelquote von fast 35 Prozent. Das ist schon ein deutlicher Unterschied.

Toll, einfach nur toll Diesmal spielt van Barneveld das von ihm eröffnete Leg locker von vorne weg. Sobald der 48-Jährige seinen Stiefel runterspielt, wird es für jeden Spieler der Welt gefährlich. Als wäre das noch nicht genug, gewinnt er das erste Leg des vierten Satzes sogar mit einem weiteren 161er-Finish! Da staunt auch sein Kontrahent nicht schlecht. Dessen Highfinish liegt heute "nur" bei 121.

Hut ab vor der Leistung von Jackpot an diesem Abend. Bis zu diesem Zeitpunkt diktiert der 30-Jährige aus Stoke-on-Trent das Duell nach Belieben. Deshalb hat er es sich auch erlauben können, 110 Rest nicht im ersten Anlauf zu löschen. Letztlich sitzt Tops nach zwei Fehlwürfen und tüten diesen makellosen Satz ein. Lewis führt mit 3:0 und braucht noch drei Sätze, um ins Finale einzuziehen.

Wie ein warmes Messer durch die Butter, pflügt Adrian Lewis bislang durch dieses Semifinale. 20 Rest? Ganz easy! 10 und D5 garantieren die 2:0-Führung mit einem Break und sind die halbe Miete im dritten Satz.

Nein, nein, nein! So wird das nichts für Raymond van Barneveld! 20 kann er nicht löschen und bleibt nach 10, 0, 5 auf fünf Rets hängen. Im Anschluss lässt sich der zweifache Weltmeister natürlich nicht lumpen und kommt über 1,2 D1 zum Ziel. 1:0 für ihn im dritten Durchgang.

Bei 40 Rest verpasst der Favorit nach der 20 Tops und muss den Umweg über D10 gehen. Jedoch vergeigt er auch diesen Weg. Glück für ihn, dass sein Gegner 120 nicht restlos löschen kann und noch 20 stehen bleiben. Dann wird es ganz kurios: Lewis überwirft und muss um das erste Leg im dritten Satz zittern!

Weiter geht´s! 85 und 139 für Lewis, van Barneveld startet nach der Pause mit 100 und mageren 41 Zählern.

Trotz einiger Widrigkeiten, baut Adrian Lewis seine Führung auf 2:0 Sätze aus. Im entscheidenden fünften Leg hat der Favorit die Zügel angezogen. Zweimal 140, 121 und 100 (20, D20, D20) bringen Jackpot in diese gute Ausgangsposition. In diesem Satz ist auffällig gewesen, dass van Barneveld über einen guten Average durchaus zum Zuge kommen kann. Allerdings hat er in den entscheidenden Momenten nicht hundertprozentig abgeliefert. Während der Average des Niederländers bei fast 94 Punkten liegt, kommt der 30-Jährige von der Insel auf fast 100 Zähler mit drei Würfen.

Spannung pur lautet das Motto in dieser Phase! Erneut bleibt van Barneveld ganz, ganz ruhig und fokussiert sich ganz allein auf sein Spiel. Bärenstark brennt er ein 161er-Finish auf das Brett und reißt nach T20, T17 und Bulls Eye die Hände in die Luft. Dieser Legausgleich ist verdient. Sein Average steht bei 93,42.

180! Frenetisch bejubelt das Publikum die dritte 180 des Favoriten, der damit bei 261 Punkten steht.

Na also, es geht doch! Lautstark feiern die Zuschauer den ersten Leggewinn des Routiniers. Zwar hat er für 101 Rest sechs Pfeile gebraucht, aber sein Gegenspieler ist ebenfalls zu harmlos geblieben. Da Lewis von 116 nur 58 Punkte wegnimmt, darf van Barneveld auf 1:2 rankommen.

Jetzt hat van Barneveld eine dicke Chance verbockt! Von 90 Rest löscht er "nur" 52 und bleibt entsprechend auf 38 Punkten hängen. Lewis egalisiert 182 Rest mit sechs Pfeilen und checkt über die doppelte Zehn aus. 2:0-Legführung für den Engländer.

Was ist denn hier los? Plötzlich kommt Lewis kaum noch auf Punkte. 81, 58 und 60 lassen seinen Gegner wieder ins Spiel kommen. Vielleicht schafft der vermeintliche Underdog das direkte Re-Break.

Hat dieser Mann überhaupt Nerven? Wenn ja, müssen diese aus Stahl sein! Der 30-Jährige zieht die Züge an und holt sich mit einem 121er-Finish (25, T20, D18) das erste Leg im zweiten Durchgang. Das nächste Leg eröffnet Lewis selbst.

Lewis steht bei 121 Rest, obwohl er eigentlich nachzieht. Sein holländischer Gegner muss noch 321 Punkte auf Null bringen.

Raymond van Barneveld legt mit 40 Punkten einen sehr schlechten Start in den zweiten Satz hin. Sein Gegner lässt sich diese Steilvorlage nicht nehmen. Locker brennt er seine zweite 180 auf das Board. Wahnsinn!

Barney erzielt mit drei Darts im Schnitt 103,5 Punkte. Der Drei-Dart-Average von Lewis liegt bei 107 Punkten. Auch die Checkout-Quote von 37,5 Prozent kann sich beim Engländer sehen lassen. Beide Spieler haben zudem eine 180 geworfen.

Eieiei! Raymond van Barneveld verliert den ersten Satz, weil er 91 Rest nicht löschen kann. Der 48-Jährige bleibt bei zehn Zählern hängen und muss zusehen, wie Adrian Lewis seine Pfeile lässig in die 1, 2 und D1 versenkt. Damit führt der Weltranglisten-Fünfte nach Sätzen mit 1:0 und hat die ersten drei Legs gewonnen. Zur Erinnerung: Sechs Sätze bringen das Finalticket!

Viel zu leicht holt sich der 30-Jährige Ex-Weltmeister das erste Break des Abends. Über 18, 20 und D10 baut er seine Führung auf 2:0 Legs aus. Jetzt muss van Barneveld Gas geben, sonst liegt der Jackpot auch nach Sätzen in Front.

Lewis zaubert das erste Maximum auf das Brett! Es bleiben 58 Rest. Raymond van Barneveld liegt bei 147 verbleibenden Punkten.

96, 55, 140, 170, 40 (20, 10, D5) sind die Glückszahlen von Adrian Lewis. Sicher schnappt sich der favorisierte Engländer das von ihm eröffnete Leg. Nun muss der Niederländer beginnen und möglichst ein Break vermeiden.

Nach 140 und 170 Punkten, bleiben für Lewis 40 Rest, van Barneveld muss noch 104 Zähler löschen. Wer gewinnt das erste Leg?

Und damit rein in die Partie! Lewis eröffnet den Abend mit 96 Punkten (20, 19, T19). Sein Gegner zieht mit 100 Punkten (20, T20, 20) nach. So darf es gerne weitergehen.

Genug der Vorrede, jetzt wird es Zeit, die Protagonisten auf die Bühne zu bitten. Raymond van Barneveld betritt zu dem Song "Eye of the Tiger" von Survivor die größte Darts-Bühne der Welt. Dann lässt sich Adrian Lewis zu "Reach Up" von Perfecto Allstarz ans "Oche" tragen. Es darf Großes erwartet werden. Viel Spaß!

Gleich darf mit dem Einmarsch der Gladiatoren gerechnet werden. In wenigen Minuten ist der Walk on zu erwarten. Freuen wir uns auf zwei weitere tolle Spiele bei dieser PDC-Darts-WM!

Das Achtelfinale war für Lewis gar kein Problem: Mit 4:0 fegte er Mensur Suljovic aus dem Turnier. Diese Leistung überbot Jackpot noch am gestrigen Abend: Peter Wright spielte einen Average von 103,28 mit einer Doppelquote von 36,36 Prozent - und doch hatte er nicht den Hauch einer Chance. Zwar gab Jackpot beim 5:2-Sieg erstmals in diesem Turnier zwei Sätze ab, aber unterm Strich war das die nächste bärenstarke Vorstellung des zweifachen Weltmeisters. Seine Form hat pünktlich zum Saisonhöhepunkt das Limit erreicht. Neben Gary Anderson ist er jetzt wohl der Topfavorit auf den Turniersieg.

Der zweifache Weltmeister Adrian "Jackpot" Lewis warf 2014 einen Neun-Darter und gehört zu denjenigen, die auf einer ganz schmalen Linie zwischen Genie und Wahnsinn wandeln. 2015 war indes nicht das Jahr des 30-jährigen Engländers. Zuletzt zeigte der UK-Open-Champion von 2014 allerdings wieder bessere Leistungen. Bei den Players Championship Finals zog er immerhin mal wieder in ein Endspiel ein, auch wenn er dort gegen Michael van Gerwen keine Schnitte hatte. In der ersten Runde hatte Lewis gezeigt, dass er an einem guten Tag zu den ganz, ganz Großen gehört. Ein Average nur knapp unter der 100, eine Doppelquote von 50 Prozent, dazu das spektakuläre Finish mit einer 164 am Schluss: Der 3:0-Erfolg über Jan Dekker war ein starker Einstieg von Lewis. In der zweite Runde legte der WM-Champion von 2011 und 2012 einen klaren 4:0-Erfolg über Andrew Gilding nach.

Raymond van Barneveld sorgte im niederländischen Duell für eine Sensation: Der 48-jährige Weltranglisten-16. schmiss den Topfavoriten Michael van Gerwen mit 4:3 Sätzen aus dem Turnier. Der PDC-Weltmeister von 2007 hatte sich zu keinem Zeitpunkt aufgegeben und Checkout-Patzer seines Gegners immer wieder bestraft. Sein Average von 100,22 Punkten sowie seine Doppelquote von 33,33 Prozent reichten gegen Mighty Mike, der trotz eines Averages von 106,13 und einer Doppel-Quote von fast 43 rausflog. "Barney" bezwang gestern "Bully Boy" in einem Spiel mit vielen Wendungen mit 5:4. Nach Michael Smiths furioser Anfangsphase lag van Barneveld schnell mit 0:3-Sätzen in Rückstand. "Er hat so viele gute Finishes hingelegt. Dann war ich 0:1, 0:2, 0:3 hinten", erklärte "Barney" bei "Sky Sports": "Ich habe versucht, meine Legs zu behalten. Dann bin ich zurückgekommen. Ich kann es selbst nicht glauben. Ich kann nicht beschreiben, wie glücklich ich bin."

Unsäglich oft wurde schon der Abgesang auf Raymond van Barneveld angestimmt. Aber: Wenn es drauf ankommt, war er in den letzten Jahren immer auf den Punkt da. So stand Raymond van Barneveld vor genau einem Jahr im WM-Halbfinale und auch in der Premier League erreichte er nach einem verpatzten Start noch die Playoffs. Runde eins überstand der 48-Jährige locker und besiegte Dirk van Duijvenbode mit 3:0. In der zweiten Runde gewann van Barneveld einen echten Krimi mit 4:3 gegen Stephen Bunting. Im Achtelfinale knackte "Barney" tatsächlich seinen Landsmann Michael van Gerwen, die Nummer eins der Welt und den Topfavoriten auf den Titel 2016.

Vorab noch einmal das Regelwerk in aller Kürze: Jeder Spieler wirft abwechselnd drei Pfeile und muss möglichst schnell 501 Punkte exakt auf Null bringen - dabei zählt jeder Wurf. Zum Abschluss, um auf Null zu kommen, muss eines der Doppelfelder (äußerer Ring) oder das Bulls Eye (rote Mitte) getroffen werden. Das Ganze nennt sich Double-Out. Mit einem perfekten Spiel, dem Neun-Darter oder Nine-Dart-Finish, kann man die 501 Punkte am schnellsten wegbekommen. Drei Legs bringen einen Satz. Im Halbfinale werden nach dem Modus Best of 11 Sets sechs Sätze zum Einzug ins Finale benötigt. Für alle Spiele ab der ersten Runde gilt, dass der entscheidende Satz mit zwei Legs Vorsprung gewonnen werden muss. Sollte es zu einem 5:5 im letzten Durchgang kommen, wird ein sogenanntes "Sudden-Death-Leg" gespielt.

Michael van Gerwen, Topfavorit und Nummer eins der Welt, ist bereits im Achtelfinale ausgeschieden. Und zwar gegen seinen niederländischen Landsmann Raymond van Barneveld, der den Abend eröffnet und es mit dem zweifachen Weltmeister Adrian Lewis aus England zu tun bekommt. Rekordweltmeister Phil "The Power" Taylor wurde in Runde drei von Jelle Klaasen ausgeschaltet. Der Niederländer muss im zweiten Match des Abends gegen Titelverteidiger Gary Anderson aus Schottland antreten. Es wäre also ein rein niederländisches Finale möglich.

Guten Abend und ein ganz herzliches Willkommen, liebe Darts-Freunde, zu den beiden Habfinal-Sessions der PDC World Darts Championship 2016. Die 23. Auflage der Darts-WM geht in die vorletzte Runde. Morgen, am 3. Januar 2016, wird dann der Sieger gekürt und der darf sich über 300.000 Pfund Preisgeld, ca. 412.000 Euro, freuen. Zum neunten Mal findet die Austragung des Saisonhighlights im Alexandra Palace im Norden Londons statt. Gegen 21:00 Uhr geht es im Ally Pally zur Sache!