Darts England PDC Darts-WM  2016 1. Runde Jamie Lewis - Daryl Gurney Liveticker

Von Beginn an hat der Nordire das vom ihm eröffnete Leg von vorne weggespielt. 100 Punkte von Lewis sind zu wenig für ein Break gewesen. Nachdem Gurney noch an 77 Rest gescheitert ist, macht er es im Anschluss besser. Einem verpatzten Pfeil folgen die 18 und D9. Damit gewinnt er mit 3:1 nach Sätzen und darf sich auf das nächste Duell freuen. Glückwunsch!

Weil er Tops knapp verpasst, gelingt Gurney das perfekte Spiel nicht. Bei 26 Rest sollte der Einzug in die nächste Runde aber reine Formsache sein.

Zwar bringt Lewis das von ihm eröffnete Leg mit einer doppelten 16 durch, im Anschluss zeigt die Nummer 36 der Welt aber, was sie draufhat. 180 und 125 sind schon eine Ansage. Die Qualität ist definitiv vorhanden.

Mehr als Ergebniskosmetik dürfte auch die zweite 180 von Jamie Lewis nicht sein. Dafür ist sein Punktedurchschnitt (90) zu gering. Zudem passt seine Quote auf die Doppelfelder einfach nicht. Das sieht bei seinem Widersacher souveräner aus.

96, 180, 79, 100, 14 und D16: So lautet Daryl Gurneys Erfolgsrezept. Weil sein Gegenspieler teilweise vollkommen den Faden verloren hat, reicht ihm dieser eher durchwachsene Average, um mit 2:0 davonzuziehen.

Der "Dude" bleibt im Rhythmus und pfeffert den Pfeil in das doppelte 10er Feld zur 1:0-Legführung im möglicherweise finalen Satz. Kann Lewis noch einmal zurückkommen?

Lewis hat bis zu diesem Zeitpunkt 23 Mal die Marke von 100 Punkten geknackt. Zudem hat er eine 180 verbuchen können. Gurney wird konstanter auf die Doppelfelder und hat einen um vier Punkte höheren Average (94) als sein Gegner.

"Rasta" kann seine Chance zum Break nicht nutzen, weil sowohl der erste als auch der zweite Pfeil nicht im Ziel einschlagen. 60 Punkte üben keinerlei Druck auf seinen Kontrahenten aus. Locker schließt Gurney mit der doppelten Elf diesen Satz ab. 2:1 für den Nordiren, der jetzt nur noch einen Satz gewinnen muss, um in die nächste Runde einzuziehen.

Wuchtig platziert Gurney seine Pfeile im Bord und holt nach 140 Punkten satte 174. Die Antwort seines Gegners von 100 ist nicht gerade furchteinflößend.

Vier Legs haben im dritten Satz nicht gereicht, um einen Sieger zu ermitteln. Lässig checkt Lewis 60 Rest mit 20 und Tops. Bei 2:2 beginnt Gurney das entscheidende Leg. Jetzt kommt es drauf an.

Wenige Millimeter setzt "The Dude" seinen dritten Pfeil an der dreifachen 20 vorbei. Damit sind es am Ende "nur" 140 Punkte. Lewis bleibt bei 96 Punkten klar unter seinen Möglichkeiten.

100 Punkte reichen Lewis nicht zum erfolgreichen Finish. Gurney legt nach einem verpatzten Wurf die doppelte 20 nach und holt sich die 2:1-Legführung in Durchgang Nummer drei.

Während Gurney 13 Mal mehr als 100 Punkte und sogar sieben Mal mehr als 140 Punkte erzielt hat, hat Lewis bisher "nur" vier Mal über 140 Punkte geworfen.

Dreimal T20 macht 180. Damit rückt Daryl Gurney wieder alles ins rechte Licht. Vor allem, weil er mit 20, 16 und D20 souverän nachlegt. Damit steht es 1:1 im dritten Satz.

Wie aus heiterem Himmel gehen auf beiden Seiten die Averages in den Keller. Lewis wirft magere 40 Punkte, Gurney "kontert" mit 45. Lewis liegt bei durchschnittlich 92 Punkten nach drei Darts, Gurney bei 95.

In Satz eins war die Doppel-20 noch seine Stärke, jetzt verlegt der Mann aus Nordirland zum nächsten Mal Tops. Anschließend holt sich Lewis das erste Leg dieses Satzes (20, 20, T10).

Nach 137 Punkten (20, T20, T19) steht Gurney bei 129 Rest und kann den Sack zumachen. Lewis steht nach 100 Punkten bei 160 Rest.

Lautstark meldet sich "The Dude" in dieser Partie zurück. Hatte er den ersten Satz noch klar dominiert, wurde ihm das Zepter im Anschluss aus der Hand genommen. Das lag weniger am Average, der noch immer über 100 ist, als vielmehr an der gesunkenen Doppelquote. Doch jetzt hämmert Gurney satte 134 Punkte auf die Tafel. Stark! 326 Rest für ihn. 405 Rest bei Lewis.

Tatsächlich nutzt der 29-Jährige diese Steilvorlage nicht. Zwei von drei Würfen bringt er nicht im Punktebereich unter. Magere 20 Punkte lassen seinen Kontrahenten beinahe schmunzeln. Frei von der Leber weg wuchtet Lewis seinen ersten Pfeil in die doppelte 20 und gleicht nach Sätzen aus. Spätestens jetzt ist wieder Feuer im ersten Erstrundenmatch. Ein Sieger ist hier längst noch nicht ausgemacht. Im Vorfeld war Lewis als recht klarer Favorit ausgemacht. Das rechtfertigt er bis dato gar nicht.

Dieser Fehlwurf könnte Lewis teuer zu stehen kommen. Bei 80 Rest muss er am Ende über Tops gehen, trifft aber nicht. Nun kann Gurney rankommen.

Mit großen Schritten marschiert Lewis Richtung Satzausgleich. In Satz zwei hat der Waliser einen 106er Average. Das ist Weltklasse.

Haarscharf verfehlt Gurney das Bulls Eye und verpasst das Break. Im direkten Gegenzug holt sich Lewis mit T18 und D12 das 2:1. So schnell kann es im Darts eben gehen.

Beide geben ordentlich Feuer und treffen kaum noch unter 100. Jetzt steht Lewis bei 138 Rest, Gurney bei 132. Wer schnappt sich die 2:1-Legführung in Satz zwei?

Sowohl Jamie Lewis als auch Daryl Gurney zeigen sich in starker Form. Der Average von Lewis liegt bei über 91. Über 104 sind es bei Gurney, dessen Checkout-Quote bei 66,66 Prozent liegt. Hut ab!

Zunächst reichen 20, T20 und 18 nicht, um das erste Leg zu sichern. Doch Gurneys 140 schocken Lewis nicht. Seinen zweiten Pfeils bohrt er in die doppelte Neun und führt mit 1:0 im zweiten Satz.

Na also, es geht doch! 125, 135 und 125 sind mal eine Ansage an seinen Gegner. 116 Rest bei Lewis und 210 bei Gurney, der damit nicht im Finish-Bereich liegt.

In dieser Runde muss man drei Sätze gewinnen, um in die nächste Runde einzuziehen. Lewis wird das erste Leg des zweiten Satzes eröffnen.

Nach weniger als fünf Minuten schnappt sich die Nummer 36 der Welt den ersten Satz des Spiels. Mit 3:0 Legs weist er Lewis ordentlich in die Schranken. Averages von 87 (Lewis) und Gurney (112,85) zeigen, dass auch Spieler außerhalb der Top-30 großes Potenzial haben.

Wie von der Tarantel gestochen hämmert der Nordire seine Darts-Pfeile sehr präzise auf das Bord. Mit einem Checkout von 16, D20 schraubt er seinen Average auf 108 Punkte hoch. Zum Vergleich: Lewis verhungert mit 87 Punkten im Schnitt am langen Arm.

Was ist denn hier los? Während Gurney bereits seine zweite 180 geworfen hat, krebst der vermeintliche Favorit bei einem Average von lediglich 71 Punkten rum.

Nach 180, 140 und 45 Punkten reicht Gurney Tops, um das erste Leg mit einem 13-Darter einzutüten. Wahnsinn!

Und damit rein in das zweite Spiel des Abends. Daryl Gurney beginnt und erzielt 96 Punkte. Wenig später legt er eine 180 nach - die Halle steht. Schon jetzt ist das Match viel hochklassiger als das vorausgegangene Spiel.

Der 29-jährige Nordire Daryl Gurney begann seine Profikarriere 2004 bei der British Darts Organisation (BDO) und wechselte 2013 in die Professional Darts Corporation (PDC). Sein WM-Debüt gab "The Dude" bei der BDO Weltmeisterschaft 2009. Nachdem Daryl die Qualifikation zur Weltmeisterschaft 2014 verpasste, erreichte er zumindest die UK Open. Ob er heute nur Kanonenfutter ist, wird sich gleich herausstellen. Fakt ist, dass Weltmeisterschaften immer für Überraschungen gut sind. Allerdings ist Lewis ein absoluter Weltklasse-Spieler. Gurney ist die Nummer 36 der Welt Lewis die 31.

Der Waliser Jamie Lewis ist erst 24 Jahre alt. Sein größter Erfolg bei der BDO, der er bis 2011 angehörte, war der Einzug in die Runde der Letzten 24 des World Masters 2010. 2014 qualifizierte er sich zum ersten Mal für die PDC-Weltmeisterschaft. Er unterlag in Runde 1 Raymond van Barneveld mit 3:0. Ein Jahr später unterlag er wieder in der 1. Runde, diesmal 3:1 gegen James Wade.

Das erste Erstrundenspiel des heutigen Abends könnte gleich der erste Gradmesser sein. Jamie Lewis trifft auf Daryl Gurney. Lewis gilt als ein ambitionierter Spieler mit Außenseiterchancen in diesem Turnier.