Der IBU-Cup ist für die Biathletinnen und Biathleten aus der zweiten Reihe die ideale Bühne, um sich für höhere Aufgaben zu empfehlen. Auch der deutsche Skiverband nutzt die "2. Liga" als Sprungbrett für seine Athletinnen und Athleten. Beim aktuellen IBU-Cup-Halt in Osrblie sucht man das DSV-Team aber vergeblich. Warum?
Der deutsche Biathlonverband hat sich laut eigenen Angaben bewusst gegen eine Teilnahme am IBU-Cup-Wochenende im slowakischen Osrblie entschieden. Dies erklärte Sportchef Felix Bitterling am Donnerstag, nachdem am Mittwoch schon spekuliert wurde, dass womöglich finanzielle Gründen hinter dem Startverzicht stecken.
Laut Bitterling wurde die Entscheidung, nicht in die Slowakei zu reisen, aber bereits vor langer Zeit getroffen. "Sogar schon vor dem Start des Winters", wird der Sportchef der deutschen Biathletinnen und Biathleten in einer Mitteilung zitiert.
Biathlon-EM sorgt für IBU-Cup-Absage
Grund sind nicht etwa finanzielle oder organisatorische Herausforderungen, sondern das schon bald anstehende Saisonhighlight für die Biathletinnen und Biathleten der zweiten Reihe. "Unser Ziel ist es, uns gut auf die Europameisterschaften vorzubereiten", sagte Bitterling mit Verweis auf die Titelkämpfe im italienischen Martell, die bereits am 29. Januar beginnen.
Um in der südtiroler Höhenluft zu bestehen, brauche es eine "gute Vorbereitung. Deswegen sind unsere Athleten in dieser Woche zuhause und trainieren, bevor sie nach Italien reisen", erklärte Bitterling.
Bei der Europameisterschaft hat das deutsche Team nach der Enttäuschung im Vorjahr einiges gutzumachen. Nachdem der DSV bei der EM 2023 noch Platz zwei im Medaillenspiegel und zwei Titel durch Lisa Maria Spark (Einzel) und Selina Grotian (Verfolgung) bejubeln durfte, setzte es 2024 in Osrblie eine sportliche Ohrfeige für die zweite deutsche Reihe, die in allen acht Rennen ohne Medaille blieb.