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Die sport.de-Kolumne von Justus Strelow

So intensiv war die Vorbereitung auf die Biathlon-Saison

Justus Strelow hofft auf eine erfolgreiche Biathlon-Saison
Justus Strelow hofft auf eine erfolgreiche Biathlon-Saison
Foto: © IMAGO/KALLE PARKKINEN
05. Dezember 2024, 10:25

Justus Strelow strebt nach einem erfolgreichen Biathlon-Winter. Die Grundlage hierfür muss bereits im Sommer gelegt werden. Der deutsche Skijäger erklärt in seiner Kolumne für sport.de, wie intensiv er für die neue Saison trainierte.

"Wer im Sommer nicht weint, der weint im Winter." Dieses unter Wintersportlern bekannte Motto trifft auch auf mich zu. Was dahinter steckt: In der Zeit ab Ende April lege ich als Biathlet über Monate hinweg die körperlichen Grundlagen für die folgende Weltcup-Saison. Hier kommt es täglich auf harte und konsequente Arbeit an.

Es gibt keine Startnummer, vermeintlich geht es an einem einzelnen Trainingstag um nicht allzu viel. Wenn sich da der innere Schweinhund meldet oder die Freunde sich bei schönstem Sommerwetter im Freibad verabreden, gilt es standhaft zu bleiben und jede einzelne Einheit trotz aller Verlockungen gewissenhaft zu absolvieren. Dem Trainingsplan sind auch Wochenenden und Feiertage egal. Er diktiert mein Leben als Profi-Sportler und so ist der Sommer die Zeit der Entbehrungen. Man muss sich durchbeißen.

Einerseits hilft mir dabei meine Trainingsgruppe in Oberhof, in der wir uns in den gemeinsamen Einheiten gegenseitig mitziehen und anspornen. Zum anderen kommt es auf ein stabiles Umfeld an, das Verständnis für meinen Sport zeigt und einen unterstützt, selbst wenn ich für die ein oder andere Veranstaltung absagen muss oder zwischendurch mal wieder drei Wochen irgendwo im Trainingslager stecke.

"Für den Winter fühle ich mich bereit!"

Jede meiner Einheiten messe ich mit der Pulsuhr und führe anschließend über meine Leistung mit Inhalt, Umfang und Herzfrequenz seit Jahren penibel Buch. So weiß ich, wie sich mein Training über lange Zeit entwickelt hat und kann Vergleiche zu den Vorjahren anstellen. Auch was ich seit Ende April bis zum Saisonstart am vergangenen Wochenende im finnischen Kontiolahti in Summe absolviert habe, lässt sich mit ein paar Klicks auf meiner Uhr ermitteln: Insgesamt bin ich 1300 Kilometer als Läufer, 2000 Kilometer auf dem Rad, 3400 Kilometer auf Skirollern und 800 Kilometer auf Skiern unterwegs gewesen. Dazu kommen noch einmal rund 40 Stunden im Kraftraum.

Über die vergangenen Jahre konnte ich mein Pensum im Training kontinuierlich steigern. Ich habe mir eine hohe Belastungsverträglichkeit aufgebaut und regeneriere schnell und gut. Früher stellte eine Einheit mit 100 Kilometern auf dem Rennrad eine echte Herausforderung dar. Mittlerweile steht mir das nicht mehr groß bevor. Mein Körper hat genügend Trainingsjahre absolviert.

So bin ich mit inzwischen 27 Jahren auf einem sehr guten Niveau angekommen. Die Werte der Laufbandtests, die wir über das Jahr verteilt absolviert haben, machen mich ebenfalls optimistisch, dass ich mich läuferisch noch ein Stück nach vorne arbeiten konnte. Für den Winter fühle ich mich bereit!

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