Der AFC-North-Kracher zwischen den Cincinnati Bengals und den Baltimore Ravens hielt was er versprach. Zwei der besten Offensiv-Reihen der NFL lieferten sich einen späten Shooutout, der auf dramatische Art und Weise zu Ende ging, weil die Bengals alles auf eine Karte setzten.
Bengals @ Ravens: Auf einen Blick
- Beide Quarterbacks machten ein überragendes und überwiegend fehlerfreies Spiel, erzielten zusammen acht Touchdowns und blieben beide ohne Interception.
- Cincinnati versuchte das Spiel am Ende mit einer Two-Point-Conversion zu entscheiden, scheiterte allerdings.
- Die Ravens rücken mit dem Sieg in der AFC North vor die Pittsburgh Steelers, die am Sonntag in Washington ihrerseits wieder den Platz an der Sonne in der Division erobern wollen.
Bengals @ Ravens: Der Spielbericht
Die Cincinnati Bengals starteten die Partie mit einem blitzsauberen Opening Drive. Am Ende der zurückgelegten 70 Yards stand ein Touchdown von Chase Brown zu Buche, der den letzten Yard in die Endzone marschierte. Für das erste Quarter war es dann auch schon in Sachen Punkte.
Im zweiten Quarter dann nahm die Partie so langsam mehr Fahrt auf. Nun brachten sich auch die Ravens auf Board. Lamar Jackson fand einen völlig freien Nelson Agholor in der Endzone und die Gastgeber glichen aus.
Allerdings hatte das nur bis kurz vor der Pause bestand, als die Bengals mit 36 Sekunden auf der Uhr nochmal nachlegten und dank eines kurzen Touchdowns von Tanner Hudson mit einer Führung in die Halbzeit gingen.
Nach der Pause stoppte die Bengals-Defense Lamar Jackson und Co. direkt mit einem Three and Out und machte den Weg frei für Joe Burrow und Ja'Marr Chase, die mit einem langen Pass für einen 67-Yard-Touchdown sorgten. Als die Ravens im Nachgang ein zweites Mal in Folge zum Punt gezwungen wurde, wurden die heimischen Zuschauer bereits unruhig.
Dann jedoch schlug die Stunde der Gastgeber, die sich zunächst nach einem Fumble von Chase Brown den Ball sicherten und dann in vier aufeinanderfolgenden Drives einen Touchdown erzielten. Zunächst fand Derrick Henry mal wieder die Endzone, dann marschierte Wallace für 84 Yard in die selbige (siehe Highlight des Spiels). Und auch Mark Andrews durfte sich mit einem Touchdown auf das Scoreboard bringen.
Bevor allerdings Rashod Bateman den vierten Ravens-Drive in Serie mit einem Touchdown veredelte, fand Burrow seinen Buddy Ja'Marr Chase mal wieder für einen 70-Yard-Touchdown. Das machen die beiden nun Mal so. Zuvor waren zwei Bengals-Drives mit einem Punt und einem Turnover on Downs im Sande verlaufen.
Doch mit einem Zwischenstand von 28:28 bei noch knapp zwei Minuten auf der Uhr war diese verrückte Partie natürlich noch nicht beendet. Bateman erzielte den eben bereits erwähnten Touchdown und brachte die Gastgeber wieder nach vorne. Mit 1:56 Restspielzeit kamen die Bengals an den Ball und legten dieses Mal einen längeren Drive hin. Neun Plays später fand Burrow abermals Chase, dieses Mal allerdings für den kurzen Touchdown.
42 Sekunden waren zu diesem Zeitpunkt noch auf der Uhr, dank des Touchdowns stand es nun 34:35 aus Sicht der Bengals. Head Coach Zac Taylor entschied sich, es nicht auf die Verlängerung ankommen zu lassen und für zwei Punkte zu gehen. Burrow suchte Hudson, der Ball kam jedoch nicht an. Ein dramatisches Ende einer tollen Partie!

Cincinnati Bengals (4-6) @ Baltimore Ravens (7-3)
Ergebnis: 34:35 (7:0, 7:7, 7:7, 13:21) BOXSCORE
Bengals @ Ravens: Die wichtigsten Statistiken
- Joe Burrow und die Bengals verloren bereits sechs Partien. In diesen sechs Spielen hatte der Quarterback ein Passer Rating von 109,5. Nur Peyton Manning 2004 und Patrick Mahomes 2018 hatten während verlorener Spiele (mindestens vier) ein besseres Passer Rating.
- Seine gute Leistung erzielte Burrow trotz großen Drucks von Defensive Tackle Nnamdi Madubuike, der das Spiel mit sieben Pressures und drei Sacks (Karriere-Bestwert) abschloss.
- Die Ravens hatten vor der Partie in 42 Spielen in Serie mindestens 100 Yards erlaufen. Weil Lamar Jackson am Ende in der Victory Formation für -1 Yard abkniete, landeten die Ravens dieses Mal bei 99 Yards.
Der Star des Spiels: Ja'Marr Chase (Wide Receiver, Bengals)
Eine ganze Menge Spieler bleiben in dieser Rubrik dieses Mal auf der Strecke, weil einer ganz besonders abliefert. Natürlich hätte man auch Joe Burrow (34/56, 428 Yards, 4 TD, 0 INT) oder Lamar Jackson (25/33, 290 Yards, 4 TD, 0 INT) nennen können.
Aber was Ja'Marr Chase zeigte, war schon ganz besonders. Der Wide Receiver war nicht zu stoppen, sorgte mit 11 Catches für 264 Yards und 3 Touchdowns fast im Alleingang für die Siegchance der Bengals. Sein Agent postete auf X während des Spiels, dass diese Leistung seinen Job deutlich leichter machen würde. Chase wartet auf einen neuen Vertrag in der kommenden Offseason und Leistungen wie diese werden da ganz gewiss helfen.
Der Flop des Spiels: Die Schiedsrichter
Wenn ein Spiel in einem solchen Shootout endet, dann haben sicherlich auch die Defenses nicht alles richtig gemacht. Am Ende muss man hier aber mehr den starken Offensiv-Reihen Anerkennung zollen. Umso unschöner ist es, dass die Schiedsrichter gleich zwar klare Regelverstöße bei der entscheidenden Two-Point-Conversion übersahen.
Zum einen landete die Hand des Ravens-Tackles beim Versuch den Ball zu Blocken klar im Gesicht von Joe Burrow, zum anderen übersah man ein eindeutiges Defensive Holding. Ob eine neue und noch kürzere Two-Point-Conversion geklappt hätte, bleibt natürlich Spekulation und die Ravens haben sicherlich nicht nur wegen dieser Sequenz der Schiris gewonnen.
Dass eine solche Partie nun aber mit einem Geschmäckle endet, hat das Duell der beiden nicht verdient.
Das Highlight des Spiels
Es war ein Spiel mit einigen Highlights. Was aber Tylan Wallace bei seinem Touchdown zeigte, war besonders. Der Wide Receiver wurde auf der Außenschulter angeworfen und drehte sich um das Tackle des Gegenspielers herum in Richtung Sideline. Nun galt es diese entlang zu stürmen und für 84 Yards in die gegnerische Endzone zu rennen. Ein fantastisches Play!



































