Artur Beterbiev und Dmitry Bivol liefern sich in Riad einen hochklassigen Boxkampf um die Krone im Halbschwergewicht. Nach zwölf Runden sehen die Punktrichter Beterbiev mehrheitlich vorne. Die Boxer äußern sich nach dem Fight respektvoll, Bivol-Promoter Eddie Hearn tobt angesichts der Wertung.
Beterbiev krönte sich in Saudi-Arabien zum ersten unumstrittenen Halbschwergewichts-Weltmeister seit US-Legende Michael Spinks in den 1980er Jahren. Der 39-jährige Russe schlug seinen sechs Jahre jüngeren Landsmann Dmity Bivol nach zwölf Runden via Mehrheitsentscheid auf den Punkzetteln und vereinte die WM-Gürtel von WBA, WBC, IBF und WBO.
Zwei Punktrichter werteten mit 115:113 (sieben zu fünf Runden) und 116:112 (acht zu vier) zugunsten Beterbievs, ein Juror hatte nach dem Schlussgong ein Remis (114:114) zu Buche stehen.
"Es war ein zäher Kampf, weil Dmitry ein Champion ist. Er hat gute Fähigkeiten, vielleicht sogar bessere als ich, aber heute hat Allah mich ausgewählt", sagte der frisch gekrönte Beterbiev nach dem Erfolg in der Kingdom Arena von Riad bescheiden.
Bivol präsentierte sich als guter Verlierer. "Ich gratuliere Artur einfach. Er verdient es. Kein Problem", sagte der entthronte WBA-Weltmeister lapidar.
Box-Promoter fordert Berufsverbot für Punktrichter
Das Urteil hat in der Boxwelt gleichwohl eine Kontroverse ausgelöst. Nicht wenige Experten sehen Bivol als verdienten Sieger, vor allem die klare Wertung von Punktrichter Pawel Kardyni (116:112) erhitzt die Gemüter.
Bivols Promoter Eddie Hearn war angesichts des Urteils auf 180. "Ich finde es widerlich, dass Dmitry Bivol nach einem Leben harter Arbeit nicht der unumstrittene Champion ist. Er hat diesen Kampf gewonnen. Ich kann kaum einen finden, der den Kampf nicht für Bivol gewertet hat", sagte der Brite.
Kardyni "sollte nie mehr in diesem Sport arbeiten", lederte Hearn gegen den polnischen Punktrichter. Auch Bivols Manager Vadim Kornilov forderte die Weltverbände auf, Kardyni zu suspendieren.
