Ende November steigt in Toronto/Kanada der Kampf um die Schach-WM 2024. Superstar Magnus Carlsen ist nicht dabei, könnte es in Zukunft aber wieder sein. Im Duell zwischen Titelträger Ding Liren und Dommaraju Gukesh gibt es in seinen Augen einen klaren Favoriten.
Das Duell um die Schach-WM 2024 wirft seine Schatten voraus. Eine Frage, die sich alle vor dem Match zwischen Ding Liren und Dommaraju Gukesh stellen: Kann der Titelträger aus China seine Form vergangener Tage abrufen und seinem jungen Widersacher aus Indien das Wasser reichen? Magnus Carlsen glaubt: vielleicht.
Für äußerst wahrscheinlich hält der Norweger das aber nicht. "Ich denke, dass sich Gukesh stark verbessert. Ich war sehr beeindruckt von dem, was er in der Olympiade, dem Kandidatenturnier und in den meisten der Klassik-Turnieren, die er gespielt hat, gezeigt hat. Er ist [bei der WM] der große Favorit", erklärte Carlsen im Interview mit dem "Guardian".
Was Carlsen an einem Erfolg des Inders zweifeln lässt? "Er hat noch nie in einer WM-Partie gespielt. Der Druck ist anders als in allen anderen Turnieren. Wir werden sehen, wie er damit umgeht."
Magnus Carlsen sieht sich noch nicht als Schach-GOAT
Carlsen selbst war in den letzten Jahren stets meisterhaft, wenn es um die großen Titel ging, allen voran die WM. Dass der Norweger nicht der amtierende Weltmeister ist, liegt einzig und allein daran, dass er keinen Gefallen an dem Spielmodus bei der WM findet und deshalb freiwillig auf eine Teilnahme verzichtet. Endgültig ist dieser Verzicht laut seiner Aussage aber nicht.
Er schließe ein WM-Comeback "nicht komplett aus", sagte Carlsen, schränkte gleichwohl jedoch ein: "Aber es ist sehr unwahrscheinlich."
Für die Fans, die Veranstalter und den gesamten Sport ist der WM-Verzicht von Carlsen ein schwerer Schlag, schließlich ist der Norweger für viele der beste Spieler aller Zeiten. Er selbst sieht das nicht so - noch nicht.
Auf die Frage, ob er der Schach-GOAT ist, sagte Carlsen: "Nein, das ist immer noch Garry [Kasparov]. Aber fragt mich nochmal, wenn meine Karriere vorbei ist. Vielleicht habe ich dann eine andere Antwort."
In den Augen des Superstars gibt es derzeit drei Schach-Legenden, die sich um den GOAT-Status streiten. "Es gibt wahrscheinlich zwei Spieler, oder drei, wenn man Bobby Fischer noch dazu zählt, die einen legitimen Anspruch haben. Mein Name ist dabei. Aber als Bester aller Zeiten betrachtet zu werden, ist nichts, was mich am Tag wirklich viel beschäftigt", erklärte der 33-Jährige.
