Football-Krimi in Atlanta, Regenschlacht im Big Apple und ein verhageltes Comeback. Die NFL hat auch in Week 4 einiges an Spektakel geboten. Während die Minnesota Vikings ihre Siegesserie ausbauten, setzte es für die Philadelphia Eagles eine bittere Pleite im schwül-heißen Florida. Der Blick auf die Partien am Sonntag.
NFL Week 4: Die Spiele vom Sonntag im Roundup
Philadelphia Eagles (2-2) @ Tampa Bay Buccaneers (2-2)
Ergebnis: 16:33 (0:14, 7:10, 9:6, 0:3) BOXSCORE
- Die Tampa Bay Buccaneers haben die Philadelphia Eagles im heimischen Stadion vorgeführt. Die Gastgeber erwischten einen Blitz-Start. Schon nach rund fünf Minuten gab es den ersten Touchdown-Pass von Quarterback Baker Mayfield, kurz darauf legte er mit einem weiteren TD-Pass nach. Die Eagles-Defense verpennte den Start im schwülen Tampa komplett. Auch das Laufspiel kam überhaupt nichts ins Laufen. In der Offensive gelang QB Jalen Hurts zunächst so gut wie nichts.
- Die Bucs ließen nicht locker, Mayfield krönte seinen Sahnetag mit einem Rushing TD und zwei Touchdown-Pässen. Erst kurz vor der Halbzeit gelang den Eagles der erste Touchdown. Als dann zum Start der zweiten Halbzeit Hurts nach grandiosem Run von Saquon Barkley per Tush Push nachlegte, keimte kurz Hoffnung auf ein Eagles-Comeback auf. Allerdings stellten die Bucs schnell wieder den alten Abstand her.
- Für Coach Nick Sirianni dürfte die Luft nach dieser Pleite deutlich dünner werden.
New Orleans Saints (2-2) @ Atlanta Falcons (2-2)
Ergebnis: 24:26 (7:7, 7:10, 3:3, 7:6) BOXSCORE
- Zwei Sekunden vor Schluss flog das Leder für ein 58-Yard-Field-Goal von Younghoe Koo durch die Stangen und gab den Falcons den Sieg in einem hart umkämpften Spiel, in dem sie lange in Führung lagen, am Ende aber mit nur noch einer Minute zu spielen plötzlich zittern mussten.
- Bis die Falcons durch einen 47-Yard-Interception-Return-Touchdown von Troy Anderson gegen Derek Carr Mitte des zweiten Viertels in Führung gegangen waren, hatten die Gäste insgesamt einen besseren Start erwischt und lagen dank zweier Rushing Touchdowns von Taysom Hill vorne. Jener verletzte sich jedoch und musste frühzeitig raus, was der Saints-Offense ein wenig die Durchschlagskraft nahm.
- Die Falcons erzielten nach der Pause noch drei Field Goals, mussten letztlich aber nochmal zittern, als Alvin Kamara von der 1-Yard-Linie das Spiel zwischenzeitlich eine Minute vor Schluss drehte.
- Begünstigt wurde der Erfolg allerdings durch ein paar Fehler der Gäste. Neben dem Pick-Six von Carr war da auch noch ein Muffed Punt von Rashid Shaheed, den KhaDarel Hodge für den ersten Touchdown im Spiel in der Endzone eroberte. Nach zwei Erfolgen zu Beginn verloren die Saints nun ihre letzten beiden Spiele in Serie.
Cincinnati Bengals (1-3) @ Carolina Panthers (1-3)
Ergebnis: 34:24 (7:0, 14:14, 10:7, 3:3) BOXSCORE
- Gegen ihren früheren Starting Quarterback Andy Dalton gelang den Bengals endlich der erste Sieg in der neuen Saison. Allerdings war auch dies kein Zuckerschlecken, da sie Carolina bis kurz vor Spielende nicht abschütteln ließ.
- Die Panthers eröffneten das Spiel mit einem Drive bis an die 1-Yard-Linie, Chuba Hubbard wurde dort jedoch beim vierten Versuch gestoppt. Der zweite Panthers-Drive endete derweil mit einer Interception von Safety Vonn Bell, die Cincy in Position brachte für den ersten Touchdown des Spiels - ein 3-Yard-Run von Chase Brown. Hubbard und Xavier Legette erzielten in der Folge Touchdowns für die Panthers, während Burrow einen 63-Yard-Touchdown-Pass auf Ja'Marr Chase und einen 1-Yard-TD auf Zack Moss warf. Letzterer scorte mit einer Sekunde auf der Uhr vor der Pause - bei einem Screen ohne Timeouts.
- Nach dem Break erzielten die Bengals weitere zehn Punkte in Serie und hielten den Vorsprung bis zum Schluss.
Video: Highlights: Bengals holen ersten Sieg
Los Angeles Rams (1-3) @ Chicago Bears (2-2)
Ergebnis: 18:24 (3:0, 3:10, 3:7, 9:7) BOXSCORE
- Die Chicago Bears haben erstmals seit Woche 1 wieder ein Spiel gewonnen und sind damit 2-0 im Soldier Field. Quarterback Caleb Williams zeigte dabei eine stabilere Vorstellung als in den vergangenen Woche, leistete sich trotz Fumble keine Turnovers und führte vier Scoring Drives an - Ende des dritten Viertels fand er sogar selbst D.J. Moore mit einem sehenswerten 9-Yard-Touchdown-Pass in ein enges Passfenster.
- Für den Unterschied sorgte letztlich ein 36-Yard-Touchdown-Run von D'Andre Swift zum Beginn des Schlussviertels. Die Rams, die in der Red Zone nur 1-4 waren, bekamen den Ball eine Minute Vorschluss nochmal zurück, doch schon der erste Pass danach von Matthew Stafford landete bei Safety Jaquan Brisker für die Entscheidung des Spiels.
Minnesota Vikings (4-0) @ Green Bay Packers (2-2)
Ergebnis: 31:29 (14:0, 14:7, 0:0, 3:22) BOXSCORE
- Die Minnesota Vikings siegen weiter. Die Nordlichter verhauten die Green Bay Packers in der Anfangsphase im Lambeau Field regelrecht. Schon nach gut drei Minuten gingen die Gäste per TD in Führung.
- Packers-QB Jordan Love kehrte nach seiner Knieverletzung zurück in die Startaufstellung der Packers, wirkte aber schon im ersten Quarter sichtlich angeschlagen. Sportlich lief es zunächst überhaupt nicht, in der ersten Halbzeit warf er 12/18 für 118 Yards, erzielte dabei einen TD und zwei Picks, die beide in Touchdowns für die Vikings resultierten und zur Halbzeit 28:0 führten. Love warf am Ende vier Touchdown-Pässe, aber auch drei Interceptions.
- Bei Minnesota warf QB Sam Darnold warf seine Touchdown-Pässe Nummer 9, 10 und 11. Neben den drei Tds reihte sich eine Interception. Die Darnold-Festspiele gehen vorerst weiter.
- Das Heimteam startete nochmal ein Comeback-Versuch und kam bis auf 31:22 heran, doch dann unterliefen den Packers zu viele Fehler. Zwar erzielten sie nochmal einen Touchdown, doch bei 31:29 misslang der aufgrund der geringen Zeit benötigte Onside-Kick, weswegen sie nicht mehr an den Ball kamen.
Video: Highlights: Vikings schlagen auch die Packers
Pittsburgh Steelers (3-1) @ Indianapolis Colts (2-2)
Ergebnis: 24:27 (0:14, 3:3, 7:0, 14:10) BOXSCORE
Auch die bisher ungeschlagenen Pittsburgh Steelers legten einen echten Fehlstart hin und rannten noch im zweiten Viertel einem 0:17-Rückstand hinterher.
- Eine bittere Nachricht: Colts-QB Anthony Richardson musste mit einer Hüft-Verletzung schon im ersten Viertel ausgewechselt werden. Für ihn übernahm Backup Joe Flacco, der sich gegen eine starke Steelers-Verteidigung gut präsentierte. Er brachte nach seiner Einwechslung 16 von 26 Pässen für 168 Yards an den Mann und kam so auf zwei Touchdowns und keine Interceptions.
- Auch sein Gegenpart Justin Fields überzeugte mit 22/34-Pässen für 312 Yards samt zweier Rushing Touchdowns. Die erste Steelers-Pleite der Saison konnte er aber nicht mehr verhindern.
Video: Highlights: Flacco übernimmt
Denver Broncos (2-2) @ New York Jets (2-2)
Ergebnis: 10:9 (0:0, 0:6, 7:0, 3:3) BOXSCORE
- Offensive Magerkost im MetLife Stadium. Im verregneten East Rutherford hatten beide Teams zunächst arge Probleme zu punkten bzw. sogar auch nur ein First Down zu erzielen. Punkte gab es im ersten Viertel gar keine.
- Im zweiten Viertel gingen die Jets durch zwei Field Goals von Kicker Greg Zuerlein mit 6:0 in Führung.
- Die Antwort der Broncos kam erst spät im dritten Viertel, als Courtland Sutton den erste Touchdown des Spiels fing und Denver damit in Führung brachte. Ein FG von Zuerlein konterte Broncos-Kicker Wil Lutz ebenfalls mit einem FG.
- In den letzten Minuten hatte die Jets dennoch die Chance, das Spiel zu gewinnen. Rodgers scheitert mit einem Pass im Third Down und Kicker Zuerlein verschoss anschließend ein Field-Goal-Versuch aus 50 Yards. Die Denver Broncos holten den zweiten Sieg in Folge, auch weil Aaron Rodgers wurde gleich fünfmal von der Defense der Broncos gesacked wurde.
Video: Highlights: Jets verlieren Regenschlacht
Jacksonville Jaguars (0-4) @ Houston Texans (2-2)
Ergebnis: 20:24 (10:7, 3:10, 7:0, 0:7) BOXSCORE
- Mit einem Touchdown von Ex-Jaguar Dare Ogunbowale 18 Sekunden vor Schluss haben die Texans auf dramatische Weise eine empfindliche Heimpleite verhindert. Die weiterhin sieglosen Jaguars erwiesen sich jedoch lange Zeit als unangenehmer Gegner, der sich einigermaßen für den bisherigen Saisonverlauf rehabilitierte und zumindest mal ein Lebenszeichen sendete.
- Die Jaguars gingen durch einen Touchdown von Rookie Brian Thomas früh in Fühurng, Stefon Diggs lieferte die Antwort mit dem ersten Rushing Tochdown seiner Karriere nach einem scheinbar verunglückten Trickspielzug, bei dem er den Ball eigentlich hätte werfen sollen. Zur Pause führten die Texans, doch Trevor Lawrence brachte sein Team Mitte des dritten Viertels mit einem 8-Yard-TD-Pass auf Christian Kirk erneut in Front.
- C.J. Stroud überragte bei den Texans mit 345 Yards und zwei Touchdowns, kassierte hinter einer ersatzgeschwächten Line - Left Tackle Laremy Tunsil musste zwischenzeitlich raus und wurde eher schlecht als recht von Rookie Blake Fisher ersetzt - aber auch zwei Sacks und sechs Hits. Bei den Jaguars wiederum erwachte das Run Game - man lief für 158 Yards und 6,6 Yards im Schnitt.
Video: TD in letzter Minute verhindert Texans-Pleite
Washington Commanders (3-1) @ Arizona Cardinals (2-2)
Ergebnis: 42:14 (7:7, 10:0, 10:7, 15:0) BOXSCORE
- Die Washington Commanders überrollen die Arizona Cardinals. Angeführt von Rookie-QB Jayden Daniels gewinnen die Gäste 42:14 und feieren den dritten Sieg in Folge. Damit stehen die Commanders an der Spitze der NFC East.
- Daniels (26/30 für 233 Yards) warf mit starker Quote einen Touchdown und sorgte auch per Run für weitere sechs Punkte.
- Den Grundstein zum Sieg legte das Team mit den ersten beiden Drives, in denen sofort Punkte gelangen.
- Auch das Laufspiel war von den Cardinals kaum zu stoppen. Zum zweiten Mal in Folge kommen die Commanders auf mehr als 200 Rushing Yards. Das Team aus der Hauptstadt bleibt eine der großen Überraschungen der noch jungen Saison.
Kansas City Chiefs (4-0) @ Los Angeles Chargers (2-2)
Ergebnis: 17:10 (0:10, 7:0, 3:0, 7:0) BOXSCORE
- Die Chiefs haben erneut einen nicht wirklich souveränen Sieg eingeheimst – stehen nun aber trotzdem bei 4-0. Der Meister besiegte dank eines Touchdowns von Harrison Butker im 4. Viertel die LA Chargers mit 17:10. Ein später First Down durch Rookie Worthy brachte die endgültige Entscheidung, die Chiefs knieten ab.
- Überschattet wurde die Partie von einer Knieverletzung von Rashee Rice. Der Receiver wurde schon früh mit einem Wagen vom Spielfeld gefahren und wird dem Team wohl bis auf Weiteres fehlen. Eine genaue Diagnose steht aus.
- Running Baack Kareem Hunt zeigte eine gute Partie. Er bekam 14 Mal den Ball, erlief 69 Yards und fing zwei Bälle für 16 Yards.
- Die Chiefs spielten erneut wenig meisterlich, fanden aber wieder einen Weg, auch solche Spiele zu gewinnen. Selbst wenn MVP Patrick Mahomes weiter nicht auf seinem besten Niveau agiert.
New England Patriots (1-3) @ San Francisco 49ers (2-2)
Ergebnis: 13:30 (0:6, 3:14, 7:7, 3:3) BOXSCORE
- Der Favorit gibt sich keine Blöße. Die San Francisco 49ers haben gegen die New England Patriots die Pflichtaufgabe gelöst und einen ungefährdeten Heimsieg eingefahren.
- Das lag nicht nur an der Stärke der Gastgeber, sondern auch an den schwachen Patriots, die den Niners nicht gefährlich werden konnten. Auch QB Brock Purdy blieb unter seinen Möglichkeiten. Doch die Offensive der Gäste ist aktuell nicht konkurrenzfähig.
- Die 49ers stellen schnell auf 20:0 und brachten den Sieg anschließend über die Bühne. 431 zu 216 Yards zeigen die Überlegenheit der Kalifornier. Jordan Mason lieferte 123 Rushing Yards, Purdy 288 Passing Yards.
Cleveland Browns (1-3) @ Las Vegas Raiders (2-2)
Ergebnis: 16:20 (10:0, 0:10, 0:10, 6:0) BOXSCORE
- Las Vegas Raiders haben sich den zweiten Saisonsieg gesichert. Die Gäste aus Cleveland ließen gleich mehrere Chancen liegen, im vierten Quarter an den Raiders vorbeizuziehen, verpatzten aber alle.
- Nach dem dritten Viertel führte Las Vegas mit 20:10, doch zum Starter des Schlussviertels profitierten die Browns von einem Fumble und scorten. Allerdings scheiterte Kicker Dustin Hopkins am Extrapunkt. Das hatte Folgen. Denn so war Cleveland nicht in der Lage per FG auszugleichen, sondern benötigte einen Touchdown.
- Ein TD_Pass über 82 Yards von Deshaun Watson auf Amari Cooper wurde von den Referees wegen einer Strafe zurückgenommen. Als die Browns erneut in der Red Zone waren wurde Watson gesacked – die letzte Chance, das Spiel zu drehen, war verpasst.



































