Nach seinem schweren Sturz bei der Baskenland-Rundfahrt wurde lange an einer Tour-de-France-Teilnahme von Jonas Vingegaard gezweifelt. Manche glauben: zu lange. Neue Spekulationen über einen großen Bluff des Dänen und seines Teams wurden am Wochenende laut.
Haben Jonas Vingegaard und sein Team die Folgen seines schweren Sturzes bei der Baskenland-Rundfahrt bewusst aufgebauscht, um die Konkurrenz um Tadej Pogacar und Co. in Sicherheit zu wiegen? Ja, behauptet Marko Dzalo, Physiotherapeut beim Team INEOS Grenadiers.
"Seine Verletzung war womöglich nicht so schwerwiegend, wie sie nach der Baskenland-Rundfahrt dargestellt wurde", mutmaßte Dzalo im Interview mit dem slowenischen Sender "RTO". Eine durchaus gewagte Aussage, schließlich wurde bei Vingegaard eine Lungenprellung und ein Pneumothorax sowie eine Schlüsselbeinfraktur und Rippenbrücke diagnostiziert. Den INEOS-Physio überzeugt das aber nicht.
"Über zwei Monate war alles ruhig [um Vingegaard]. Jetzt sehen wir, warum. Jonas ist bereit und in guter Form. Ich habe von Quellen innerhalb des Teams gehört, dass seine Trainingswerte zeigen, dass er sogar in besserer Form als im letzten Jahr ist", sagte Dzalo.
Jonas Vingegaard "spielt das Opfer"
Ganz ähnlich hatten sich zuvor auch schon zwei Helfer aus Pogacars UAE-Emirates-Team geäußert. Sie zweifelten zwar nicht an der Schwere von Vingegaards Verletzung. Dass der Däne womöglich nicht in Top-Form sein könnte, verwiesen sie aber ins Reich der Fabeln.
"Seit dem Start spielen sie das Opfer, aber wir haben ihnen das nie abgekauft", sagte Pavel Sivakov nach der Etappe über den Galibier. João Almeida stimmte seinem Teamkollegen zu und erklärte: "Wir wussten alle, dass er [Vingegaard] sehr gut sein wird. Und jetzt sehen wir, dass er fliegt."
Auch Pogacar hat auf den ersten Etappen keinen angeschlagenen Vingegaard gesehen. Der Slowene setzte sogar noch einen drauf und meinte nach der ersten Woche über seinen dänischen Kontrahenten: "Jetzt kann jeder sehen, dass er in der besten Form seiner Karriere ist."
