Der Super Bowl 58 ist Geschichte, die NFL-Saison damit sportlich beendet. Zeit für eine Pause haben nun vielleicht die Spieler, doch neben dem Platz laufen die Arbeiten auf Hochtouren. Mitte März startet nämlich bereits das neue Liga-Jahr und damit auch die Free Agency. sport.de erklärt euch dazu alles Wichtige!
Was ist die Free Agency?
Im Prinzip ist die Free Agency das Transferfenster für die Spieler, das vor allem zu Beginn des neuen Liga-Jahres eine große Rolle einnimmt. Dann nämlich laufen die Verträge der Spieler aus. Die vertragslosen Spieler werden als Free Agents bezeichnet und haben die freie Wahl, um sich für ein Team zu entscheiden.
Dieses System besteht so allerdings gerade einmal seit 30 Jahren. Zu Beginn der NFL gab es gar keine Free Agents, die einzige Möglichkeit zu wechseln, war ein Trade. Später wurden die Regeln zwar nach und nach etwas gelockert, wirklich fair und nachhaltig war allerdings keine. Dennoch dauerte es bis 1994, bis das heutige System in Kraft trat.
Wann startet die Free Agency?
Das neue Liga-Jahr startet offiziell am 13. März und damit auch ganz offiziell die Free Agency. Der inoffizielle Start ist allerdings bereits am 11. März. Ab da dürfen die Berater der Unrestricted Free Agents (siehe nächster Abschnitt) mit den Teams in Verhandlungen treten. Eine Unterschrift ist allerdings erst am 13. März erlaubt.
Vor dem 11. März sind der Kontakt bzw. die Verhandlungen zwischen Teams und Beratern/Spielern tabu.
Vom 20. Februar bis zum 5. März haben die Teams allerdings erst einmal die Möglichkeit, die Spieler mit einem Franchise Tag oder Transition Tag zu binden.
Welche Arten von Free Agents gibt es?
Insgesamt unterscheidet die NFL in vier Verschiedene Arten von Free Agents:
Unrestricted Free Agent
Der Großteil der Spieler. Als Unrestricted Free Agent gilt jeder Spieler, dessen Vertrag ausgelaufen ist und der vorher mindestens vier Liga-Jahre angesammelt hat. Unrestricted Free Agents dürfen, wie der Name bereits vermuten lässt, ohne Einschränkungen mit allen Teams verhandeln.
Restricted Free Agent
Dieses Recht haben Restricted Free Agents zwar auch, allerdings kann das ursprüngliche Team den Spieler mit einem Tender, einem standardisierten Angebot erst einmal an sich binden. Sollte der Akteur diesen Tender ablehnen und sich mit einem anderen Team einig werden, hat das ursprüngliche Team die Möglichkeit, dieses Angebot zu matchen, also das gleiche zu bieten. Sollte der Spieler auch dieses Angebot ablehnen, bekommt das Team für den Wechsel eine Kompensation in Form eines Draft Picks.
Als Restricted Free Agent gelten die Spieler, die drei NFL-Jahre auf dem Buckel haben und ohne Vertrag sind.
Exclusive Rights Free Agent
Ein noch speziellerer Fall sind die Exclusiv Rights Free Agent, also die Spieler, die weniger als drei NFL-Saisons gespielt haben. Sollte das ursprüngliche Team einen Einjahresvertrag mit dem verbindlichen Minimalgehalt bieten, darf der Spieler nicht mit anderen Teams verhandeln.
Undrafted Free Agent
Als viertes gibt es noch die Undrafted Free Agents. Diese sind für den Start der Free Agency uninteressant, denn wie der Name verrät handelt es sich hier um die Spieler, die sich für den NFL Draft gemeldet haben, in den sieben Runden allerdings nicht von den Teams ausgewählt wurden. Nach dem Ende des Drafts dürfen die Spieler mit den Teams frei verhandeln.
Welche Top-Spieler werden Free Agents?
Zum Beginn der Free Agency werden auch einige Top-Stars der NFL ohne Vertrag dastehen. Die prall gefüllte Liste der Free Agents beinhaltet zum jetzigen Zeitpunkt unter anderem:
- Chris Jones (Kansas City Chiefs)
- L'Jarius Sneed (Kansas City Chiefs)
- Saquon Barkley (New York Giants)
- Derrick Henry (Tennessee Titans)
- Josh Allen (Jacksonville Jaguars)
- Kirk Cousins (Minnesota Vikings)
- Tee Higgins (Cincinnati Bengals)
- Antoine Winfield Jr. (Tampa Bay Buccaneers)
- Michael Pittman Jr. (Indianapolis Colts)
- Daniel Hunter (Minnesota Vikings)
- Mike Evans (Tampa Bay Buccaneers)
- Tyron Smith (Dallas Cowboys)
Was ist der Cap Space?
Besonders wichtig für die Free Agency ist der sogenannte Cap Space, denn die neuen Spieler müssen natürlich auch bezahlt werden. Vereinfacht gesagt ist der Cap Space das Geld, das die Teams zur Verfügung haben, um das Gehalt ihrer neuen Spieler zu bezahlen.
"Over The Cap" fasst die Zusammensetzung des Cap Space wie folgt zusammen: Team Salary Cap minus Active Cap Spending minus Dead Money.
Das Team Salary Cap ist im Prinzip das Geld, dass die Teams zur Verfügung haben. Um herauszufinden, wie viel Geld dies ist, muss man erst einmal die Gehaltsobergrenze für das jeweilige Jahr kennen. Für 2024 steht diese noch nicht fest. "OTC" spekuliert mit 242 Millionen Dollar, andere Medien suggerierten zuletzt sogar einen Wert von 250 Millionen Dollar.
Hinzugerechnet werden Carryovers, also im Prinzip Ersparnisse, wenn man im Jahr zuvor nicht die Grenze in Sachen Gehalt ausgereizt hat.
Als Active Cap Spending wird derweil die Summe bezeichnet, die ein Team den Spielern zahlt, die bereits unter Vertrag stehen. Unter Dead Money versteht man die Summe, die Spieler auf der Payroll hinterlassen, selbst wenn sie nicht mehr im Team sind.
Laut "Over The Cap" schwanken die Cap Spaces der Teams, nach aktuellem Stand, um knapp 90 Mio. Dollar. Während den Washington Commanders offenbar rund 73 Mio. Dollar an Cap Space zur Verfügung stehen, müssen die Saints besonders kreativ werden. Durch Umstrukturierungen von Verträgen und Entlassungen oder Trades von Spielern muss New Orleans aktuell ein Minus von 83 Mio. Dollar Cap Space gutmachen.
Alle Teams müssen zum Start des Liga-Jahres unter der Gehaltsobergrenze liegen.



































