Starke Leistung der deutschen Tennis-Frauen! Bei den Australian Open 2024 haben mit Laura Siegemund und Tatjana Maria zwei weitere DTB-Athletinnen die 2. Runde erreicht. Siegemund gelang dabei eine kleine Sensation in einem wahren Grand-Slam-Thriller.
Die 35-jährige Siegemund rang die 29-jährige Russin Ekaterina Alexandrova in mehr als drei Stunden Spielzeit mit 6:2, 3:6 und 7:6 (11:9) nieder. Ein Erfolg, der so nicht zu erwarten war.
In der Weltrangliste liegt Alexandrova als 20. immerhin satte 58 Plätze vor Siegemund. In der Vorwoche scheiterte die Rechtshänderin zudem erst im Halbfinale des Turniers in Adelaide und bezwang auf dem Weg dorthin unter anderem Elena Rybakina, die Nummer drei des WTA-Rankings.
Siegemund war auch in Adelaide am Start, trat zu ihrem Viertelfinale gegen Darja Kasatkina allerdings nicht an. Wohl auch, um ein paar Körner zu sparen. Eine Entscheidung, die sich nun als goldrichtig erwiesen haben könnte.
In einer extrem engen Partie glänzten Siegemund und Alexandrova vor allem mit ihrem Returnspiel. Insgesamt gab es 15 Breaks. Siegemund gelangen acht, Alexandrova sieben. Den Krimicharakter der Partie belegen auch die gewonnenen Punkte: Siegemund gewann 105 und damit sogar einen Ballwechsel weniger als ihre Kontrahentin.
Nachdem sie sich den Sieg mit ihrem zweiten Matchball sicherte, fiel Siegemund keineswegs erschöpft zu Boden, sondern hüpfte völlig euphorisiert über den Court und schrie ihre Freude heraus.
"Momentan spiele ich wohl das beste Tennis meines Lebens", freute sich Siegemund auf der anschließenden PK.
In der nächsten Runde wartet nun die australische Qualifikantin Storm Hunter auf die Deutsche.
Tatjana Maria gewinnt Tennis-Marathon
Einen wahren Tennis-Marathon bewältigte auch Tatjana Maria auf ihrem Weg in die 2. Runde: Die 36-Jährige gewann ihre Auftakt-Partie gegen Camila Osorio aus Kolumbien mit 7:5, 6:7 (4:7), 6:4 und trotzte dabei auch zwischenzeitlichen Kreislaufproblemen.
Maria machte im ersten Satz einen 1:5-Rückstand wett, im zweiten Durchgang gab sie dann eine 5:2-Führung her und verlor den Satz noch im Tiebreak. Danach musste die deutsche Nummer eins bei hohen Temperaturen von um die 30 Grad minutenlang behandelt werden, weil sie bei der Hitze offenbar Kreislaufprobleme bekommen hatte.
Die zweifache Mutter überstand die Schwächephase aber und war im dritten Abschnitt wieder die dominierende Spielerin. Nach 2:52 Stunden verwandelte Maria ihren ersten Matchball und lehnte danach völlig erschöpft am Netz. Sie bekommt es nun mit der Italienerin Jasmine Paolini zu tun.
Schlüssel zum Erfolg waren unter anderem neun Asse, sehr aggressive Returns auf den zweiten Aufschlag von Osorio und eine bärenstarke Ausbeute von Breakchancen: sieben von zehn konnte Maria nutzen. Außerdem suchte Maria 55 Mal den Weg ans Netz und holte dabei 33 Punkte. Gerade auf Hartplatz eine Spielweise, die so nicht häufig vorkommt.
Deutsche Tennis-Herren kämpfen vergeblich
Weniger euphorisch dürften die deutschen Tennis-Herren auf den Tag zurückblicken: Daniel Altmaier und Yannick Hanfmann sind an ihrer jeweiligen Auftakthürde gescheitert. Altmaier verlor trotz einer über weite Strecken sehr guten Leistung gegen den Olympia-Zweiten Karen Khachanov aus Russland mit 7:5, 3:6, 6:7 (5:7), 6:7 (3:7), Hanfmann musste sich dem französischen Altmeister Gael Monfils mit 4:6, 3:6, 5:7 geschlagen geben.
Eine überraschend deutliche Pleite setzte es derweil für Maximilian Marterer, der dem Portugiesen Nuno Borges in drei Sätzen (5:7, 6:7 und 2:6) unterlag. Marterer hatte zuvor das Challenger-Turnier im schwedischen Danderyd gewonnen und damit durchaus Hoffnungen auf ein Weiterkommen geschürt.
Ebenfalls in der ersten Runde am Start sind Alexander Zverev, der in einem deutschen Duell am Dienstag auf Dominik Koepfer trifft sowie Jan-Lennard Struff.





