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Wortwahl sorgt für Wirbel

Biathlon-Ikonen kritisieren Norwegens Trainer

Ex-Biathlet Ole Einar Björndalen übt Kritik
Ex-Biathlet Ole Einar Björndalen übt Kritik
Foto: © IMAGO/MATHIAS BERGELD
11. Dezember 2023, 16:05
sport.de
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Die Konkurrenz im norwegischen Biathlon-Team ist riesengroß, nur vier Athleten können in der Staffel bekanntlich an den Start gehen. Außen vor blieb somit in den ersten zwei Staffel-Rennen der Saison in Johannes Dale-Skjevdal ein Top-Skijäger, der in seiner Karriere schon mehrere Siege mit Norwegen gefeiert hat - die Begründung dieser Entscheidung wird nun in Norwegen eifrig diskutiert.

Die Biathlon-Ikonen Ole Einar Björndalen und Tiril Eckhof üben deutliche Kritik an Norwegens Nationalmannschaftstrainer Egil Kristiansen. Dieser hatte die Entscheidung, in der Staffel am vergangenen Sonntag in Hochfilzen abermals auf die Dienste von Johannes Dale-Skjevdal zu verzichten, damit begründet, dass der 26-Jährige kein sicherer Schütze sei.

"Wenn es heute ein reines Langlaufen gewesen wäre, wäre Dale heute wahrscheinlich in der Staffel dabei", sagte Kristiansen vorab beim Sender "TV2". Aber: "Wir wissen aus der Vergangenheit, dass er in der Staffel beim Stehendschießen einige Probleme hatte und diese Erfahrung möchten wir ihm lieber ersparen."

Eine Wortwahl, die bei zwei ehemaligen Biathlon-Stars keineswegs gut ankam. Ole Einar Björndalen kritisierte in seiner Funktion als TV-Experte: "Es hört sich so an, als würden sie Johannes Dale in Zukunft von der Teilnahme an der Staffel abschreiben. Ich bin nicht wirklich einverstanden mit dem, was Egil hier sagt. Es ist noch früh im Weltcup, Dale hätte heute starten sollen."

Auch Biathlon-Ikone Eckhoff kritisiert: "Wirklich hart"

Björndalen zufolge habe man Dale-Skjevdal mit dieser Begründung "psychologisch" keinen Gefallen getan, "weil er hier in Hochfilzen so tolle Erfahrungen gemacht hat". In der Tat liegt dem Skijäger die Strecke in den Alpen. 2019 gewann er dort mit der Staffel, ein Jahr später feierte er im Sprint seinen ersten von insgesamt zwei Einzelsiegen im Weltcup.

Mit seiner Meinung ist Björndalen keineswegs alleine. Auch die im März zurückgetretene Eckhoff, ebenfalls nun TV-Expertin für "TV2", monierte: "Ich denke, was Egil sagt, ist wirklich hart. Er hat schon schlechte Erfahrungen mit dem Stehendschießen gemacht. Ich würde nicht sagen, dass es Johannes besser geht, wenn der Trainer das im nationalen Fernsehen sagt, denn er hätte diese Staffel gerne hier gemacht."

Die norwegische Staffel bestand zum zweiten Mal in Folge aus Sturla Holm Laegreid, Tarjei Bö, Johannes Thingnes Bö und Vetle Sjaastad Christiansen. In Österreich gewann das Quartett souverän mit 28 Sekunden Vorsprung auf Frankreich, die deutschen Biathleten sicherten sich den dritten Platz.

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