Markus Eisenbichler gehört beim Start in die Skisprung-Saison vom 24. bis 26. November in Kuusamo (Finnland) nicht zum Aufgebot der DSV-Adler von Bundestrainer Stefan Horngacher. Eine bittere Pille für den sechsmaligen Weltmeister. Zwei Experten schreiben "Eisei" aber noch lange nicht ab und benennen dessen derzeitiges Hauptmanko.
"Wenn man glaubt, dass Markus Eisenbichler geschlagen ist, dann täuscht man sich. Er ist ein Stehaufmännchen", sagte der frühere Bundestrainer und Horngacher-Vorgänger Werner Schuster bei "Eurosport". Der Österreicher ist sicher, dass Eisenbichler "in diesem Winter noch seine Chance kriegen wird".
Dem 32-Jährigen sei die Stabilität in den Sprüngen abhanden gekommen, erläuterte Schuster. "Leistungsschwankungen ist das richtige Stichwort. Er ist nicht mehr so stabil, wie er es einmal war. Seine guten Sprünge sind weiterhin auf einem sehr hohen Niveau, es gilt sich hier zu stabilisieren."
"Eurosport"-Experte Martin Schmitt sieht das genauso. "Sein Können blitzt zwar immer wieder in Einzelsprüngen auf, aber er hat momentan leider nicht mehr die stabile Form, die er braucht, um im Weltcup die Leistungen zu bringen, die er auch von sich selbst erwartet", sagte der einstige Gesamtweltcupsieger.
Skispringen: Eisenbichler kann sich in Ruhe sammeln
Dennoch könne sich Eisenbichler ohne weiteres ins Weltcup-Team zurückkämpfen. "Markus muss zu seinem Sprung kommen. Er hat es selbst in der Hand - und das weiß er auch. Er muss sich auf seine Performance konzentrieren, er wird seine Chance bekommen und diese gilt es dann zu nutzen", so Schmitt. Ein Eisenbichler "in Top-Form" sei immer für "Top-Resultate im Weltcup gut", sagte der Team-Olympiasieger von 2002. Er müsse allerdings "seine Baustellen im Sprung beseitigen und mehr Stabilität reinbringen".
Im B-Team von Ronny Hornschuh könne der Bayer sich jetzt in Ruhe sammeln. "Ich glaube, dass er sich dort die Form holen kann, um spätestens bei der Vierschanzentournee wieder angreifen zu können", sagte Schmitt.
Horngacher hatte Eisenbichler nicht für seinen Weltcup-Kader für Kuusamo nominiert, setzt auf Karl Geiger, Andreas Wellinger, Pius Paschke, Martin Hamann und Stephan Leyhe. Auch Horngacher hob hervor, dass die Tür für Eisenbichler und alle andere Nicht-Nominierten damit keineswegs zu sei.
"Die, die nicht dabei sind, haben definitiv die Möglichkeit, sich mit guten Trainingsleistungen für die folgenden Weltcups anzubieten. Wir sind natürlich offen für jeden Sportler, der seine Leistung bringt", sagte der Bundestrainer.