Jetzt gilt's: Mit zwei Testspielen gegen Afrikameister Ägypten läuten Deutschlands Handballer den Countdown für die Heim-EM ein.
Prominente Absagen? Zu viele Verletzte? Kaum noch Zeit bis zur Heim-EM? Alfred Gislason lässt vor dem Testspiel-Doppelpack von Deutschlands Handballern gegen Afrikameister Ägypten keine Ausreden gelten.
"Wir wollen alles dafür tun, dass wir diese Spiele gewinnen", sagte der Bundestrainer. Experimente wird es gegen den Olympiavierten kaum geben. Denn das Ergebnis spielt für Gislason trotz aller Widrigkeiten und der vielen personellen Fragezeichen "eine große Rolle". Möglichst mit Erfolgen soll im Land eine EM-Vorfreude entfacht werden.
Junge Spieler vor Heim-EM im Fokus
Zwei Monate vor dem Heim-Turnier will sich das deutsche Team um Kapitän Johannes Golla in den letzten Länderspielen des Jahres "sehr gut präsentieren". Auch wenn die Partien am Freitag (18.35 Uhr in Ulm) und Sonntag (17.15 Uhr in München) offiziell als Testspiele deklariert sind, brauche die Mannschaft laut Gislason "jetzt Vertrauen in sich selbst. Wir wollen mit unseren jetzigen Möglichkeiten das Bestmögliche rausholen."
Im Blickpunkt stehen nach den vielen Absagen vor allem die jungen Spieler. Vier Akteure, die sich im Sommer mit den DHB-Junioren zu Weltmeistern kürten, sind beim aktuellen Lehrgang dabei - mit Torhüter David Späth sowie den beiden Rückraumspielern Renars Uscins und Nils Lichtlein werden drei von ihnen wohl auch zum Einsatz kommen und bei Gislason ihre EM-Bewerbung abgeben.
Zudem wollen Spielmacher Juri Knorr und Abwehrspezi Julian Köster, beide auch erst 23 Jahre alt, unter schwierigen Bedingungen ihre Klasse und ihren Führungsanspruch beweisen. Und auch der defensiv variabel einsetzbare Linksaußen Tim Nothdurft, neben Späth und Lichtlein der dritte mögliche Länderspieldebütant, könnte noch auf den EM-Zug aufspringen.
Feiert Keeper Wolff sein Comeback?
"Mit Ägypten haben wir eine Mannschaft vor der Brust, die uns einiges abverlangen wird", warnte Axel Kromer vor den Nordafrikanern. Der DHB-Sportvorstand betonte wie Gislason den sportlichen Stellenwert: "Es ist auch wichtig, dass wir um Ergebnisse und um Leistung spielen wollen." Am Horizont schimmert längst das EM-Eröffnungsspiel am 10. Januar im Düsseldorfer Fußballstadion gegen die Schweiz.
Ob Keeper Andreas Wolff, neben Golla einer der großen deutschen Hoffnungsträger für die bevorstehende EM (10. bis 28. Januar 2024), gegen Ägypten nach über zweimonatiger Verletzungspause (Bandscheibenvorfall) sein Comeback feiern wird, blieb zunächst offen.
"Er sagt uns, dass er sich erstaunlich gut fühlt", sagte Gislason zwar beim Lehrgangsstart am Montag. Man müsse allerdings "schauen, dass wir ihn nicht zu früh loslassen. Er will natürlich von null auf 100 loslegen, so wie wir ihn kennen."






