Der Rauswurf von Max Eberl bei RB Leipzig ist und bleibt in diesen Tagen das beherrschende Bundesliga-Thema. Auch der FC Bayern soll über Umwege eine kleine Rolle in den jüngsten Vorgängen gespielt haben. Viel entscheidender waren aber offenbar die internen Zerwürfnisse. Davon soll es mehrere gegeben haben.
Dass sich Max Eberl zu seiner Zeit bei RB Leipzig nie wirklich von den ständigen Gerüchten um einen Wechsel zum FC Bayern distanzierte, soll letztlich einer der Gründe gewesen sein, warum sich die Sachsen vorzeitig vom 50-Jährigen trennten. Ein "Bild"-Bericht legt nun aber nahe, dass der Flirt mit dem Rekordmeister nur die Spitze des sprichwörtlichen Eisbergs war.
Das Boulevard-Blatt schreibt von weiteren Reibereien, die sich zwischen Eberl und diversen RB-Mitarbeitern in den letzten Monaten abgespielt haben. Unter anderem soll der 50-Jährige dabei auch mit Mario Gomez aneinander geraten sein. Es habe Meinungsverschiedenheiten mit dem Technischen Direktor von "Red Bull Soccer" gegeben. Was genau damit gemeint ist, bleibt jedoch unklar.
RB-Bosse ärgern sich über Eberl-Alleingänge
Für Verwunderung in der RB-Chefetage sollen bereits Eberls erste Interviews als Leipzig-Verantwortlicher gesorgt haben. Eberl gab dort oft Details aus seinem Privatleben preis, sprach unter anderem über seine harte Zeit nach dem Gladbach-Aus. Dies habe jedoch nicht zur Red-Bull-Philosophie gepasst, heißt es.
Dazu wurden Eberl von Vereinsseite auch einige Alleingänge vorgehalten. Geplant war ursprünglich, dass er Transfers offen mit seinen Vorgesetzten kommuniziert und sie ihnen erklärt. Das wiederum sah der 50-Jährige anders. Er habe seinen eigenen Weg gehen wollen, schreibt "Bild".
RB-Ärger mit Eberl um Transfers
Auch in Sachen Kaderplanung soll es einige Ungereimtheiten gegeben haben. Angeblich hat Eberl etwa erst nach seiner Unterschrift erfahren, dass er über 100 Millionen Euro Transfereinnahmen generieren muss. Das passte allerdings nicht zu seinem Anspruch, einen Weltklasse-Kader aufzubauen.
Auf der anderen Seite hielten die RB-Bosse ihm dem Bericht zufolge vor, dass er wichtige Spieler wie Dominik Szoboszlai (FC Liverpool) nicht von einem Verbleib überzeugen konnte. Gleichzeitig gab Eberl in ihren Augen für einige Neuzugänge mehr Geld aus, als eigentlich geplant war. Der Vorwurf: Der 50-Jährige habe die Verhandlungen oft zu spät begonnen. Dies sei ihm intern als "Faulheit" ausgelegt worden, schreibt "Bild".
Kritisiert wurde intern außerdem Eberls Umgang mit den Spielern und Beratern. Er habe zu selten den persönlichen Austausch gesucht. Dies habe "Unverständnis und Unzufriedenheit" geschürt, heißt es. Last but not least wurde Eberl auch die Verpflichtung von Rouven Schröder angekreidet. Dieser soll viel mehr Geld gekostet haben, als ursprünglich geplant war. Für Eberl sei dies kein Problem gewesen, für den RB-Aufsichtsrat hingegen schon.