Ist Joshua Kimmich ein klassischer Sechser? Diese Debatte wird nun schon seit einigen Wochen rund um den FC Bayern geführt. TV-Experte Dietmar Hamann traut dem Nationalspieler die Aufgabe des Mittelfeld-Abräumers zu.
"Grundsätzlich kann Kimmich diese Rolle spielen. Auch in Weltklassemanier", sagte Hamann im Interview mit dem "kicker".
Gleichzeitig fügte der Ex-Profi hinzu: "Das, was ihm dazu fehlt, ist Disziplin. Die wiederum ist Einstellungssache, die kann man ihm aber vermitteln. Seine Aufgabe ist es, zu organisieren und der am tiefsten stehende Mittelfeldspieler zu sein."
Aus diesem Grund würde er sich wünschen, "dass ihn mal einer an die Hand nimmt und ihm sagt, dass er bis zum Winter Zeit hat, diese Position so auszufüllen, dass er sich auf die Defensive konzentriert", so Hamann.
Aus Sicht des 50-Jährigen sollte Kimmich deshalb auch nicht mehr die Eckbälle des FC Bayern treten, sondern stattdessen in der Konterabsicherung helfen. "Nicht, weil er schneller ist als Kingsley Coman oder Jamal Musiala, sondern weil die zu offensiv denken", begründete Hamann seine Sichtweise.
FC Bayern wollte "Holding Six" Palhinha verpflichten
Der FC Bayern agiert im zentralen Mittelfeld in dieser Saison bislang zumeist mit Kimmich und Leon Goretzka. Cheftrainer Thomas Tuchel hatte sich in der vergangenen Transferperiode eine sogenannte "Holding Six" gewünscht.
Die Verpflichtung von Joao Palhinha war beim Deadline Day gescheitert, da der FC Fulham auf die Schnelle keinen Ersatz für den 28 Jahre alten Portugiesen fand. Im Winter könnte die Personalie noch einmal heiß werden, wenngleich Palhinha seinen Vertrag in London erst kürzlich bis 2028 verlängert hat.
Bis dahin muss Kimmich beim FC Bayern als defensivster Mittelfeldmann agieren. Neuzugang Konrad Laimer kommt unter Tuchel derzeit als Rechtsverteidiger zum Zug.