Die NFL-Fantasy-Saison ist ein Marathon und kein Team gewinnt am Ende der Saison den Titel durch kurzfristigen Erfolg. Jede Woche werden die Miami Dolphins also keine 70 Punkte auf das Scoreboard zaubern und ein Fantasy-Team damit im Alleingang zum Sieg führen. Deshalb lohnt es sich auch in Woche 4 wieder auf die Spieler zu schauen, die einen Start oder einen Sit verdienen.
In der letzten Ausgabe von “Start und Sit” wurdet ihr darüber informiert, Quarterback Daniel Jones auf der Bank sitzen zu lassen. Hoffentlich habt ihr es getan und so die magere Ausbeute von 3,98 Fantasy Punkten vermieden. Im Gegensatz dazu haben vielleicht einige von euch Kirk Cousins gestartet, der euch mit einem Top Vier Finish belohnte. Mit beiden Tipps auf Tight End lagt ihr übrigens goldrichtig. Travis Kelve mag ein No-Brainer gewesen sein.
Aber das beste Finish hatte Sam LaPorta, den ich euch empfehlen konnte. Auch die Defense der Cleveland Browns war eine gute Streaming-Option. Vielleicht solltet ihr sie noch ein paar Wochen behalten.
Außerdem riet ich davon ab, JuJu Smith-Schuster oder Treylon Burks zu starten. Beide erzielten jeweils 1,5 Punkte. Wer nicht hören will, muss eben fühlen, falls ihr doch einen von diesen zwei Receivern aufgestellt habt. Das gleiche gilt im Fall von Juwan Johnson.
Ein wenig Demut ist aber auch angebracht. Die Empfehlung eines Kickers lief in den letzten Wochen so schlecht ab, dass ich die Position komplett aus meiner Kolumne herausnehme. Obendrein habt ihr hoffentlich nicht auf mich gehört, als ich versucht habe, euch Jerome Ford auszureden. Vielleicht schwang da ein wenig die Enttäuschung mit, ihn nicht selbst über den Waiver erhalten zu haben. Kommen wir nun aber zu den Starts und Sits in Fantasy Football Woche 4.
Start in Fantasy Football Woche 4
QB Tua Tagovailoa vs. Buffalo Bills
Tua Tagovailoa ist einer der besten Fantasy-Quarterbacks aktuell und muss unbedingt in dieser Woche starten. Für sein QB2-Finish in der Vorwoche benötigte er nicht einmal Wide Receiver Jaylen Waddle. Gegen Buffalo könnte es nun einen Shootout geben, was zwar nichts über einen möglichen Sieg aussagt, aber über das Potential von Tua in Fantasy.
RB James Cook vs. Miami Dolphins
James Cook ist der unangefochtene Starter im Backfield der Buffalo Bills. In Woche 4 geht es dazu gegen die Miami Dolphins und bei der zu erwartenden großen Punkteausbeute beider Teams muss für Cook genug abfallen, um ihn zu starten.
RB Kenneth Walker vs. New York Giants
Lasst Kenneth Walker in euren Fantasy Ligen starten. Bereits in der letzten Woche feierte der Running Back sein Comeback nach einem schwachen Start und gegen die New York Giants wird er bereit sein, den großen Durchbruch in seiner Fantasy-Saison zu feiern.
WR Tank Dell vs. Pittsburgh Steelers
Zwölf Receptions bei 17 Targets für 217 Yards und zwei Touchdowns erzielte Tank Dell in den letzten beiden Spielen und bis gestern war er in den meisten Fantasy-Ligen noch über den Waiver zu haben. Im Spiel gegen Pittsburgh würde ich ihn zumindest auf der FLEX starten. Wofür habt ihr ihn sonst geholt?
WR Davante Adams vs. Los Angeles Chargers
Gegen jene Steelers fing Davante Adams 13 Pässe für 172 Yards und einen Touchdown, obwohl er auf die Dienste von Quarterback Jimmy Garoppolo angewiesen ist. Er bleibt damit auch in dieser Woche ein Start. Adams kann unabhängig vom Spielmacher punkten.
TE Sam LaPorta vs. Green Bay Packers
Die Detroit Lions haben Rookie Sam LaPorta zu ihrem zweitwichtigsten Angriffsziel in der Offense gemacht. Das macht ihn zu einem der wenigen Starter unter den Tight Ends für die kommenden Wochen.
TE Luke Musgrave vs. Detroit Lions
Die Lions erlauben es nicht nur ihren eigenen Tight Ends zu punkten, sondern auch den gegnerischen. Luke Musgrave, der mit elf Receptions aus drei Spielen sogar das Receiving Corps der Packers anführt, ist unter diesen Voraussetzungen ein Start.
Streaming Defense: Cincinnati Bengals vs. Tennessee Titans
Die Cleveland Browns solltet ihr auch gegen die Baltimore Ravens aufstellen. Falls ihr sie nicht habt, sichert euch die Defense der Cincinnati Bengals. Gegen die schwache Offensive Line der Titans kann es viele Sacks hageln.
Sit in Fantasy Football Woche 4
QB Dak Prescott vs. New England Patriots
Dak Prescott erwartet gegen die New England Patriots ein hartes Matchup. Das ist aber längst nicht alles. Denn die Umstellung der Offense legt den Fokus wieder mehr auf das Laufspiel und mindert die Chancen zum Scoring. Lasst den Cowboys-Quarterback erstmal auf der Bank.
QB Justin Fields vs. Denver Broncos
Justin Fields sah in den letzten Wochen übel aus. Auch wenn manche ein Comeback im Spiel gegen die Denver Broncos beschreien wollen, sagt euch ein Fan der Chicago Bears, dass ihr ihn besser auf der Bank lasst. Fields soll allem Anschein nach weniger mit dem Ball laufen und als Passer wachsen. Das macht ihn derzeit für Fantasy Football unbrauchbar.
RB Alexander Mattison vs. Carolina Panthers
Aktuell kann niemand genau sagen, wie sich die Snaps im Backfield der Minnesota Vikings aufteilen werden, nachdem Cam Akers via Trade verpflichtet wurde. Alexander Mattison hat seine Chance als Vollzeit-Starter nicht genutzt und wird auch im Fantasy Football vorerst zum Sit.
RB James Conner vs. San Francisco 49ers
James Conner ist eine der großen Überraschungen dieser Fantasy-Saison und ihr werdet noch euren Spaß an ihm haben. Wir stellen aber keine Running Backs gegen die San Francisco 49ers auf. Das geht nicht gut.
WR Drake London vs. Jacksonville Jaguars
Die Jacksonville Jaguars bieten Fantasy-Receivern eigentlich ein gutes Matchup. Drake London kann deshalb mehr Punkte als in den Vorwochen machen. Doch wer nach drei Spielen auf Platz 80 aller Receiver steht, dem ist nicht zu trauen.
WR George Pickens vs. Houston Texans
Houston erlaubt Wide Receivern im Fantasy Football derzeit die fünftwenigsten Punkte. George Pickens ist ein guter Punktelieferant, aber er hat nicht das Zeug dazu, im Zusammenspiel mit Kenny Pickett, daran viel zu ändern. Lasst ihn auf der Bank.
TE David Njoku vs. Baltimore Ravens
Die Cleveland Browns haben ihre Schlagzahl im Passing Game erhöht, doch David Njoku profitiert keineswegs davon. Trotz saftiger Vertragsverlängerung spielt er aktuell im Gameplan nur eine untergeordnete Rolle, weshalb er auch diese Woche nicht starten sollte.
TE Jake Ferguson vs. New England Patriots
Wie bereits erwähnt, wirft Dak Prescott zu selten den Ball. Die New England Patriots haben außerdem Dallas Goedert komplett aus dem Spiel genommen und gegnerischen Tight Ends auch sonst kaum Catches erlaubt. Ferguson bleibt damit auf der Bank.
Über den Autor: Philipp Forstner alias "Draft Nerd" ist Kommentatoren-Assistent bei RTL und moderiert die Konferenz der German Football League. Als Podcaster für "Footballquark" und Autor sind seine Expertisen zur NFL und zum College Football gern gefragt. Philipp wird in den nächsten Wochen jeden Donnerstag über Fantasy Football berichten.