Wenn die Schach-Superstars Magnus Carlsen und Hikaru Nakamura gegeneinander antreten, ist Spannung vorprogrammiert. Nicht wenige sprechen längst von einer legendären Rivalität zwischen den beiden Ausnahmekönnern. Carlsen selbst sieht das etwas anders.

Mit 2,5:0,5 hat Magnus Carlsen seinen Kontrahenten Hikaru Nakamura im Viertelfinale des AI Cups, dem sechsten und letzten Turnier auf der Champions Chess Tour, regelrecht zerlegt. Sowohl in der ersten als auch in der letzten der drei Partien hatte der US-Amerikaner dem Angriffsspiel des Norwegers nichts entgegenzusetzen. In der zweiten Partie erreichte Nakamura immerhin ein Remis.

Erst wenige Tage zuvor hatten sich die beiden Schach-Großmeister im Finale der Speed Chess Championship begegnet - auch hier hatte Carlsen am Ende die Nase vorn und verwehrte Nakamura somit den sechsten SSC-Titel in Serie.

Carlsens Rivalen: Erst kommt niemand, dann Nakamura

Obwohl er gegen Nakamura in den vergangenen Jahren immer wieder große Duelle ausgetragen hat, wollte Carlsen nach seinem Viertelfinalsieg beim AI Cup keineswegs von einer großen Rivalität sprechen. "Was die Rivalen angeht, so gibt es zwei Stufen. Die erste Stufe ist 'keine Rivalen', und ein wenig später kommt Hikaru. Ich würde sagen, er ist auf jeden Fall der zweite nach den Nicht-Rivalen", so die recht eigenartige Antwort des mehrfachen Weltmeisters gegenüber "chess24.com". 

Als der X-Account der Champions Chess Tour die Bemerkung über Carlsens "Nicht-Rivalen" aufgriff, entgegnete der 33-Jährige: "Was soll ich denn machen? Mir Dinge ausdenken?"

Schon vor der Partie gegen Nakamura hatte Carlsen beim Kurznachrichtendienst X deutlich gemacht, das er nur wenig von vermeintlichen Rivalitäten meint. "Rache ist ein Gericht, das man am besten gar nicht serviert", schrieb er mit Blick auf das gewonnene Duell beim Schnellschach-Event wenige Tage zuvor.