Beim Großen Preis von Japan fuhr Weltmeister Max Verstappen hochüberlegen seinen 13. Saisonsieg ein und sicherte Red Bull damit vorzeitig die Konstrukteursweltmeisterschaft in der Formel 1. Keinen Anteil daran hatte sein Teamkollege Sergio Perez, der in Suzuka ein absolutes Katastrophen-Rennen erlebte. Der ehemalige F1-Fahrer und heutige TV-Experte Ralf Schumacher glaubt mittlerweile sogar an einen vorzeitigen Rausschmiss des Mexikaners.
Es sind Welten, die Max Verstappen und Sergio Perez derzeit voneinander trennen. Während Verstappen nach der schlechten Vorwoche in Singapur in Suzuka wieder die absolute Dominanz ausstrahlte und beim Japan-Rennen nicht zu stoppen war, leistete sich Checo Perez gleich mehrere grobe Schnitzer, die sein Rennen völlig zunichte machen.
Schon im Qualifying fehlten dem Mexikaner satte sieben Zehntelsekunden auf Weltmeister Verstappen, Startplatz fünf im Red Bull eine erste große Niederlage am Rennwochenende.
Das eigentliche Rennen war für Perez dann bereits nach 15 Runden vorbei. Zu diesem Zeitpunkt hatte er sich schon zwei Rennunfälle mit Lewis Hamilton beziehungsweise Kevin Magnussen geleistet, kassierte außerdem gleich zweimal eine Fünf-Sekunden-Zeitstrafe. Es erfolgte die vorzeitige Aufgabe auf Platz 19 liegend, ehe er Runden später noch einmal kurzzeitig herausfuhr, um seine zweite Zeitstrafe abzusitzen und dann final aufzugeben.
Wieder erneut schlechte Performance des 33-Jährigen, der seit April kein Rennen mehr gewonnen hat und seit dem jedes Mal hinter Max Verstappen im zweiten Red Bull ins Ziel kam, könnte Perez noch in der laufenden Saison das Cockpit kosten. Das zumindest hält "Sky"-Experte und Ex-Fahrer Ralf Schumacher mittlerweile für denkbar.
"Wenn ich heute Teamchef wäre und was ausprobieren wäre, würde ich jetzt etwas ausprobieren", glaubt der 47-Jährige an die Möglichkeit, dass Formel-1-Aufsteiger Liam Lawson für Perez mitten in der Saison übernehmen könnte, um dann im nächsten Jahr Stammfahrer beim Weltmeister-Team zu werden.
Lawson kam zuletzt zu seinen ersten vier Formel-1-Rennen, da Stammfahrer Daniel Ricciardo bei AlphaTauri verletzt ausfiel. Der Rookie nutzte seine Chance und machte unter anderem mit Platz neun in Singapur auf sich aufmerksam.
Unglaubliche Diskrepanz zwischen den beiden Red-Bull-Fahrern
Red-Bull-Motorsportchef Dr. Helmut Marko betonte bis zuletzt zwar am "Sky"-Mikrofon, dass Sergio Perez noch einen gültigen Vertrag besitze, ein Rausschmiss mitten im Jahr also nicht so einfach wäre. Für Ralf Schumacher ist das aufgrund der schlechten Leistungen von Checo mittlerweile aber kein Kriterium mehr.
"Nichts ist fix in der Formel 1, wenn man derart schlecht im vergleich zum Teamkollegen ist. Und das ist bei Perez der Fall", polterte der sechsfache Grand-Prix-Sieger.
Liam Lawson würde er die Rolle des neuen Verstappen-Teamkollegen wohl durchaus zutrauen, betonte der jüngere Bruder von Rekordweltmeister Michael Schumacher: "Viel kaputt machen kann er nicht. Ich glaube, das macht Sinn."
Nach der erneuten Machtdemonstration Verstappens in Suzuka steht es zwischen ihm und Perez in der Fahrerwertung mittlerweile 400:223 - eine unglaubliche Diskrepanz.