Nachdem die "Silly Season" in der Sommerpause der Formel 1 beinahe ausfiel, gibt es derzeit viele Gerüchte um die letzten verbliebenen Cockpits in der Königsklasse des Motorsports. Hierbei fiel zuletzt auch immer wieder der Name von Mick Schumacher. Doch offenbar hat der Deutsche keine wirkliche Chance, so dass er sich nun wohl auf ein Doppel-Job vorbereitet.
Am kommenden Wochenende steht der Große Preis von Japan an. Für AlphaTauri offenbar der perfekte Ort, um die Verlängerung mit Yuki Tsunoda bekannt zu geben. Wie "Auto Motor und Sport" erfahren hat, soll der japanische Formel-1-Pilot, der im dritten Jahr für den Schwester-Rennstall von Red Bull fährt, rund um seinen Heimat-GP einen neuen Kontrakt unterschreiben. Damit schließt sich auch bei AlphaTauri eine Tür für Mick Schumacher, die ohnehin quasi nie offenstand.
Zwar soll Schumacher durch Teamchef Franz Tost vor der Saison ins Gespräch gebracht worden sein, doch Tosts Vorschlag wurde schnell abgelehnt. Auch das zweite Cockpit bei AlphaTauri ist nicht für den Deutschen gedacht. Hier überzeugt gerade Liam Lawson als Ersatz für den verletzten Daniel Ricciardo, der unter der Saison Nyck De Vries ablöste. Bringt Ricciardo nach seinem Comeback weiter gute Leistungen, wird er den Platz behalten dürfen, heißt es. Lawson scheint im Red-Bull-Kosmos eher ein Thema für 2025 zu sein.
Für Schumacher bleibt damit lediglich das bereits mehrfach diskutierte Cockpit bei Williams, das derzeit noch durch den strauchelnden Logan Sargeant belegt ist. Einige Experten gehen bislang davon aus, Teamchef James Vowles Sargeant beim nächsten Fehler absägen und spätestens 2024 Schumacher installieren könnte. Doch laut "Auto Motor und Sport" hat der Deutsche "keine Chance" beim britischen Team.
Formel 1: Mercedes lässt Doppel-Rolle von Schumacher zu
Der Grund: Aufgrund seiner durchwachsenen Leistungen im zweiten Jahr bei Haas, wo er im Duell gegen seinen Teamkollegen Kevin Magnussen unterlag, konnte Schumacher die Williams-Entscheider nicht überzeugen. Hier soll der 2022er Formel-2-Weltmeister Felipe Drugovich in der Pole Position sein.
Schumacher peile stattdessen an, auf einen Plan B auszuweichen, über den bereits spekuliert wurde, womit "AMS" einen Bericht des Schwesterblatts "Motorsport aktuell" untermauerte. Auf den 24-jährigen Deutschen käme dann ein Doppel-Job zu. Einerseits wäre er weiter Test- und Ersatzfahrer bei Mercedes und damit nah an der Formel 1, andererseits würde er wohl bei Alpine anheuern, um Rennpraxis in der WEC zu sammeln. Eine Doppel-Rolle, die für Mercedes kein Problem darstellen würde.
"Mick hat hier einen Platz als Reservefahrer, er ist Teil der Familie. Wir hoffen, dass er mit uns in dieser Rolle bleibt. Wir werden ihm Zeit im Auto geben. Wenn er einen Sitz bei einem anderen Hersteller bekommen kann, in WEC, bei den Sportscars oder woanders, wird er immer diesen Heimathafen hier haben", sagte Silberpfeil-Boss Toto Wolff am Rande des Singapur-Grand-Prix.
Zudem deutete Wolff an, dass sogar vorstellbar wäre, dass Schumacher bei insgesamt zwei Teams außerhalb der Formel 1 anheuere, um sein Können in anderen Rennsportklassen zu zeigen. Offen ist laut "AMS" jedoch noch, ob Alpine, wo Schumacher beispielsweise bei den 24 Stunden von Le Mans zum Einsatz kommen könnte, ihm die Mehrfachbelastung ebenfalls zugestehen würde.