Ferrari kann doch noch gewinnen! Carlos Sainz beendete die über einjährige Durststrecke des Traditionsteams in der Formel 1 und pilotierte seinen roten Renner noch vor Lando Norris im McLaren und Lewis Hamilton im Mercedes beim Großen Preis von Singapur zum Sieg. Löst der Spanier damit auch seinen Teamkollegen als vermeintliche Nummer eins im Team ab?
Darüber gingen die Meinungen in der Nachbetrachtung des Singapur-Wochenendes weit auseinander. Während viele F1-Insider Carlos Sainz sehr wohl auf dem Weg zum neuen Ferrari-Leader und Top-Fahrer bei Ferrari sehen, hält sich Ex-Formel-1-Fahrer Timo Glock mit einer derartigen Einschätzung in seiner "Sky"-Kolumne noch bedeckt.
Zwar sei Sainz in Singapur "auf sehr hohem Niveau ein fantastisches Rennen gefahren". Allerdings bedeute das "noch lange nicht, dass er jetzt Charles Leclerc abgelöst hat", so Glock, der selbst 91 Mal in der Königsklasse des Motorsport am Start war.
Nach Ansicht Glocks gäbe es bei der Scuderia keine klare Nummer eins. "Beide Fahrer agieren meiner Meinung nach auf Augenhöhe", so der 41-Jährige.
Sainz liegt in der Fahrerwertung vor Leclerc
Seit 2021 fahren Carlos Sainz und Charles Leclerc gemeinsam für den italienischen Traditionsrennstall. Schon in seiner Premierensaison schnitt Sainz dabei vor zwei Jahren besser ab als Leclerc, beendete die Fahrerwertung als Fünfter, während Leclerc nur Siebter wurde.
Im letzten Jahr rückte Leclerc die Verhältnisse aus seiner Sicht dann gerade, als er mit der Vize-Weltmeisterschaft und drei Rennsiegen die beste Saison seiner bisherigen Formel-1-Karriere fuhr.
Über die interne Hackordnung im Team wurde zuletzt intensiv debattiert. Fakt ist, dass es praktisch in keinem anderen Team so ausgeglichen zugeht wie bei den Roten, wo Sainz aktuell in den direkten Rennduellen mit 8:7 die Nase knapp vor Leclerc hat. In der Fahrerwertung steht es aktuell nach Punkten 142:123 für den Spanier.