Beim Topspiel in der Handball-Bundesliga zwischen den Füchsen Berlin und dem SC Magdeburg (31:26) kam es in der Schlussphase zu einer umstrittenen Szene, nach der SCM-Rückraumspieler Janus Smarason die Blaue Karte sah. Der Champions-League-Sieger hat mittlerweile Einspruch eingelegt.
Was war passiert? Bei einer Abwehraktion in der 54. Minute erwischte Smarason Füchse-Superstar Mathias Gidsel mit einem Schlag im Genitalbereich.
Die beiden Schiedsrichter-Brüder Ramesh und Suresh Thiyagarajah sahen sich die Szene im Videobeweis noch einmal genauer an und entschieden sich für einen Platzverweis des Magdeburgers. Außerdem zeigten sie Smarason die Blaue Karte, die in der Regel eine Sperre mit sich zieht. Damit unterstellen die Unparteiischen dem Isländer bei der Aktion eine Absicht.
SC Magdeburg legt Einspruch ein
Smarason bewertet die Situation anders. "Mein Gefühl ist, dass die Blaue Karte zu viel ist. Es war unglücklich. So ist Handball. Das passiert. Das war keine Absicht. Schade", erklärte er gegenüber der "Sport Bild" und ergänzte: "Ich hoffe, ich bekomme keine Sperre. Das würde ich richtig finden, aber mal sehen. Ich hoffe, dass ich gegen Hamburg spielen kann."
Direkt nach dem Spiel legte Magdeburg Einspruch gegen eine Sperre ein.
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SCM-Trainer Bennet Wiegert kann die Entscheidung der Schiedsrichter nicht nachvollziehen: "Ich muss die Entscheidung akzeptieren. Ich war erschrocken, als ich Rot gesehen habe. Da dachte ich: Okay, was ist jetzt passiert? Habe ich irgendwas übersehen? Jetzt, wo ich es mir noch mal angeguckt habe, finde ich, dass Janus versucht, den Ball zu treffen. Und er trifft dann halt unglücklich Mathias Gidsel."
Den Videoschiedsrichter, den es seit dieser Saison in der HBL gibt, sieht Wiegert ohnehin kritisch. "Das ist schon hart, was heute mit dem Video-Beweis war. Das ist eine Entwicklung, wo ich wirklich Angst vorhabe, in welche Richtung das geht. Also da eine Blaue Karte zu geben und die Wertigkeit zu kennen ist schon viel", so der 41-Jährige.
Füchse-Sportvorstand Stefan Kretzschmar pflichtete ihm bei: "Es ist ja keine Tatsachenentscheidung. Ich sehe schon in der Liga einen Trend, den ich als schwierig erachte. Das ist mir persönlich ein bisschen zu viel. Ich finde, dass da ein bisschen mehr Augenmaß auch im Sinne der Sportler wichtig wäre."