Zu einem deutschen Duell um Vincenzo Gualtieris IBF-Titel im Mittelgewicht kommt es vorerst nicht. Stattdessen nimmt "il Capo" einen weiteren WM-Gürtel ins Visier - und reist in die USA.

Gualtieri steigt am 14. Oktober in Rosenberg/Texas zu einem Vereinigungskampf mit WBO-Champion Janibek Alimkhanuly in den Ring. "Die Tinte unter dem Vertrag ist trocken", bestätigte Gualtieris Promoter Agon Sports auf Nachfrage von sport.de. Zuerst hatte "ESPN" über das Duell berichtet.

Gualtieri hatte den IBF-Titel im Limit bis 72,75 Kilogramm Anfang Juli in Wuppertal durch einen einstimmigen Punktsieg über den Brasilianer Esquiva Falcao gewonnen. "Il Capo" krönte sich damit zum ersten deutschen Box-Champion seit Felix Sturm 2014. Der 30-Jährige ist in 22 Profikämpfen ungeschlagen, gewann sieben Mal durch K.o., ein Kampf endete remis. Nach seinem WM-Triumph wurde über einen möglichen Kampf gegen Simon Zachenhuber spekuliert. Das deutsche Duell soll allerdings aufgrund mangelnden TV-Interesses nicht realisierbar gewesen sein.

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Der Kasache Alimkhanuly ist seit 2022 WBO-Champion im Mittelgewicht, gewann alle seine 14 Kämpfe, neun davon vorzeitig.

Siegt Gualtieri in Texas, wäre er der erste deutsche Boxer seit Max Schmeling 1930, der in den USA einen WM-Titel erobert. 

Der Wuppertaler wurde einst von Graciano Rocchigiani entdeckt. Die 2018 verstorbene Box-Ikone machte Gualtieri zum Profi. "Er hat mir die ersten Schritte in diesem Geschäft gezeigt und ich habe auch menschlich viel von ihm gelernt. Ich denke schon, dass sehr viel Rocky in mir steckt", sagte Gualtieri, der wie Rocchigiani italienische Wurzeln hat, im Interview mit sport.de. Er habe nach seinem Sieg über Falcao, "zwei, drei Tage" gar nicht realisiert, "dass man wirklich ganz Großes geschafft hat. Jetzt kann man das so langsam glauben, dass man Geschichte geschrieben hat", so Gualtieri nach seinem WM-Triumph. Eine weitere Gelegenheit bietet sich nun am 14. Oktober.