Im vorletzten Match des ersten Preseason-Spieltages der NFL standen sich die New Orleans Saints und die Kansas City Chiefs gegenüber. Und die beiden Teams boten den Zuschauern in New Orleans ein ordentliches Spektakel - ein verrücktes Ende inklusive.
Die Saints bekamen zu Beginn der Partie das Leder und legten los wie die Feuerwehr. In knapp fünf Minuten zimmerte New Orleans, angeführt von Neu-Quarterback Derek Carr einen blitzsauberen 80-Yard-Drive auf das Feld und krönte diesen mit einem Touchdown.
Alvin Kamara hatte zuvor einen kurzen Pass von Carr 17 Yards weit innerhalb der Fünf-Yard-Markierung gebracht.
Eben dieser Alvin Kamara hatte einen großen Anteil am starken ersten Drive der Saints, wird seinem Team in den ersten drei Spielen der Regular Season jedoch wegen einer Sperre fehlen.
Der Touchdown gehörte dann jedoch Keith Kirkwood, der auf der rechten Seite die Manndeckung aushebelte und problemlos den Ball fing.
New Orleans Saints - Kansas City Chiefs 26:24 (14:0, 3:7, 0:14, 9:3) Boxscore
Im Anschluss kam dann Patrick Mahomes für die Chiefs auf das Feld und sammelte seine ersten Minuten in dieser Spielzeit. Besonders viele wurden es allerdings nicht, denn der Drive der Chiefs verpuffte.
Seine auffälligste Szene hatte Mahomes, als er bei einem dritten Versuch durch die Mitte marschierte und sich etwas zu früh aufgab. Die Chiefs spielten den vierten Versuch an der Mittellinie aus und hatten sich sogar ein Trick Play ausgedacht. Ein "Quarterback-Sneak" über Tight End Bell während Mahomes noch ein Audible gab, sollte die Lösung sein. Die Saints-Defense hielt jedoch – Turnover on downs.
Und die Saints nutzen die gute Feldposition zu ihrem zweiten Touchdown. Jameis Winston, nun für Derek Carr im Spiel, fand A.T. Perry für einen starken 26-Yard-Touchdown und so war der Traumstart für die Gastgeber perfekt.
Bei den Chiefs war der Arbeitstag von Patrick Mahomes bereits beendet, Blaine Gabbert übernahm. Der letztjährige Backup von Tom Brady blieb im ersten Drive wirkungslos, hatte später dann aber doch noch Erfolg und brachte Receiver Richie James gleich zwei Mal gut ins Spiel, beim zweiten Mal für sechs Punkte. Am Ende ging es mit einem 17:7 für die Saints in die Pause.
Mahomes-Magic vom Chiefs-Backup
Der zweite Abschnitt begann recht verhalten, ging dann Mitte des dritten Quarters aber so richtig los. Zunächst fing Kahlef Hailassie eine Interception gegen Jake Haener. Die Chiefs-Offense konnte daraus umgehend Kapital schlagen und den Rückstand auf 14:17 verkürzen.
Beide Teams waren natürlich mittlerweile mit der dritten Garde auf dem Rasen und hier schienen die Chiefs deutlich besser aufgestellt zu sein. Der Super-Bowl-Champ nahm das Momentum weiter mit und drehte die Partie mit Ende des dritten Quarters endgültig.
Shane Buechele, Quarterback der Chiefs entging dem Sack, tanzte gleich mehrere Gegenspieler aus und fand Crawford in der Endzone. Das sah schon fast nach Mahomes-Magic aus!
Apropos Mahomes: Der Superstar freute sich über diesen tollen Touchdown an der Seitenlinie fast mehr als über einen eigenen Besuch in der Endzone.
Bei den Saints lief offensiv derweil kaum noch etwas zusammen. Dementsprechend schnell waren die Chiefs wieder am Ball. Dieses Mal mit Quarterback Nummer vier: Chris Oladokun.
Der Spielmacher leistete sich mit seinem ersten Wurf direkt mal fast die Interception, drehte dann aber auf. Über den Boden und auch durch die Luft zeigte Oladokun das ein oder andere Big Play. Am Ende reichte es aber nur noch zu einem Field Goal.
Irre Achterbahnfahrt in den Schlussminuten
Das bot die Chance für die Saints, die Partie am Ende doch für sich zu entscheiden. Und Jake Haener führte seine Offense tatsächlich nochmal über das Feld und warf am Ende auch zum Touchdown. Die Saints gingen, wie in der Preseason üblich, auf die Two Point Conversion, um zum einen das Spiel zu gewinnen und zum anderen die Overtime zu verhindern.
Der Versuch scheiterte jedoch nach einem Missverständnis von Haener und seinem Center krachend und war somit eigentlich das unrühmliche Ende einer ansonsten unterhaltsamen Partie.
Doch weit gefehlt, denn anstatt die Uhr laufen zu lassen und den Ball zu punten, um den Saints mit wenigen Sekunden ein ganzes Feld zu geben, entschlossen sich die Chiefs zu einem Screen-Pass, der jedoch in einer Interception endete.
Die Saints waren nochmal am Ball und sicherten sich mit einem Field Goal in der letzten Sekunde doch noch den Heim-Sieg!
Star des Spiels
Diese unterhaltsame Partie hält dann doch einige Stars bereit, die Wahl ist dementsprechend schwer. Man könnte den Titel beispielsweise den beiden Saints-Quarterbacks Carr (6/8, 70 Yards, 1 TD, Passer Rating 140,6) und Winston (11/13, 92 Yards, 1 TD, Passer Rating 121,8) geben, die in der ersten Halbzeit eine tolle Leistung zeigten.
Auch Chiefs-Receiver Nikko Remigio (6 Targets, 4 Reception, 71 Yards) zeigte, dass er was drauf hat.
Am Ende fällt die Wahl auf A.T. Perry, der bei sechs Targets jedes Mal den Ball fing und 70 Yards Raumgewinn erzielte. Darin inklusive: der zweite Touchdown der Saints, als Perry einen 26-Yard-Pass aus dem Himmel pflückte und sich gerade so in die Endzone strecken konnte.
Flop des Spiels
So richtig ausmachen konnte man hier lange niemanden, ehe sich Matt Nagy, Offensive Coordinator der Chiefs (vielleicht in Absprache mit Andy Reid) zu einem Screen-Pass entschloss und damit den Sieg herschenkte.
Klar, die Ausführung war auch nicht optimal, es hätte jedoch wohl ein Laufspielzug mit anschließendem Punt zum Sieg für die Chiefs gereicht. Ein unnötiges Risiko von Matt Nagy und damit der Flop des Spiels.
Das Highlight des Spiels
Wenn sich Patrick Mahomes über einen Touchdown seines Backup-Quarterbacks fast mehr freut, als über einen eigenen, dann heißt das sicherlich was.
Verwunderlich ist das aber nicht, schließlich lag beim Touchdown-Pass von Shane Buechele zum Ende des dritten Quarters Mahomes-Magic in der Luft.



































