Als Noriaki Kasai seine Karriere als Skispringer begann, hüpfte man noch im Parallelstil die Schanzen dieser Welt hinunter. Mittlerweile ist der Japaner 51 Jahre alt, hat seit Jahren kein Weltcup-Springen mehr bestritten - und denkt trotzdem überhaupt nicht daran, aufzuhören.
"Ich werde nie aufgeben", sagte Kasai am Rande eines Sponsorentermins. Er habe vielmehr die Olympischen Spiele 2026 in Mailand im Blick. "Ich will eine weiterte Chance, eine Goldmedaille zu gewinnen. Und davor würde ich gerne noch einmal fliegen und ein paar Sensationen schaffen. Ich würde auch gerne meinen Rekord von 241,5 Metern (aus dem Jahr 2014, d.Red.) erreichen und übertreffen."
Kasai hat in seiner seit 1989 laufenden Karriere an acht Olympischen Winterspielen (Rekord) teilgenommen (letztmals 2018) und 569 Weltcups bestritten. Mit 42 Jahren ist er der älteste Skispringer, der je ein Weltcup-Einzel gewonnen hat. Seit geraumer Zeit kann der "Flugsaurier" aber nicht mehr mithalten. In den vergangenen drei Saisons ging er bei keinem Weltcup über den Bakken.
Trotzdem schuftet der Japaner weiterhin für seinen (wohl unerreichbaren) Traum von den neunten Spielen - und geht dabei neue Wege. "Zusätzlich zum Training laufe ich jeden Tag. Laufen ist gut für die Gesundheit und die Fitness", so der 51-Jährige. Es hätten sich heute viele Dinge im Vergleich zu früher geändert. "Es gibt mehr Verbindungen zwischen den Sommer- und Winterspielen. Es gibt Diskussionen, wie man Trainingsmethoden austauschen kann. Ich habe viele Sommersportarten in meinen Trainingsplan aufgenommen."
Auf Eishockey-Legende Jaromir Jagr angesprochen, der mit 51 auch noch übers Eis wetzt, sagte Kasai: "Ich weiß, dass wir gleich alt sind, aber ich wusste nicht, dass er noch spielt. Heute kommt es selten vor, dass ich jemanden in meinem Alter treffe. Aber ich schätze - genau wie ich - hat er diese immense Leidenschaft für den Sport, die ihn nach vorne treibt."
Ob Kasais Leidenschaft reicht, um es noch einmal in Japans Weltcup-Kader zu schaffen, darf bezweifelt werden.